Gremmendorf-West profitierte während des Zweiten Weltkriegs als Militärvorort von dem damit zusammenhängenden Strukturwandel, der sich insbesondere in verstärkten Wohnbaumaßnahmen niederschlug. Heute zeugen nur noch Platz- und Straßennamen von dieser kriegerischen Vergangenheit.
Nach dem Kriegsende entstanden auf gerodeten Flächen westlich des Albersloher Weges mehrere Wohnanlagen, zunächst gedacht einerseits für die Flüchtlingsströme, andererseits für die britischen Militärmachthaber. Insbesondere war die Loddenheide als besonders günstig gelegenes Gelände vor allem hinsichtlich ihrer gewerblichen Nutzbarkeit von Bedeutung.
Das Gewerbegebiet Loddenheide
In den 1960er Jahren siedelten sich hier verschiedene kleinere Betriebe an. Und auch der noch heute bedeutsame Ratio-Großsupermarkt wurde zu dieser Zeit am Albersloher Weg erbaut. Heute bietet er neben Lebensmitteln auch auf dem Gelände von Werkzeug bis Möbel eine Vielzahl von Produkten an.
Zentrum des Gewerbegebietes ist der sogenannte "Friedenspark", eine Grünzone mit Spielplätzen, Teichanlagen, Fuß- und Radwegen. Der Name der 1998 vom Dalai Lama feierlich eröffneten Anlage stellt den Übergang des ehemals kriegerisch genutzten, nun aber vielmehr der friedlichen Begegnung Rechnung tragenden Areals dar. Zusätzlich lässt sich in dem Umkreis eine Vielzahl schöner Neubauten entdecken.
Neues, grünes Wohnen
Zusätzlich zum Gewerbestandort bietet Gremmendorf-West auch einige beschauliche Wohnviertel, von denen stellvertretend die Siedlung am Angelsachsenweg genannt sei. Hier wurde insbesondere darauf geachtet, dass ausgiebige Grünzüge und Regenrückhaltebecken das Siedlungsgelände umsäumen.
Richtung Westen ist der Ort an die Hammer Straße gut angeschlossen. Auch die Umgehungsstraße im Norden ist schnell zu erreichen. In gut zehn Minuten Radfahrt lässt sich die Halle Münsterland und das Cineplex erreichen, auch der Hafen und Kreativkai sind von dort nicht mehr weit. Richtung Innenstadt fährt eine Buslinie im Zehnminutentakt.
Gremmendorf-West im Gegensatz zum Osten zwar deutlich durch die Gewerbeflächen charakterisiert, gilt aber auch als Wohnraum. Statistiken erwarten Anwohnerzuwachs und auch das im Norden an der Umgehungsstraße geplante neue Stadion dürfte der Infrastruktur einen Schub geben.
Lars Vehmeyer
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.