Jüchen liegt zwischen Grevenbroich und Mönchengladbach im Rhein-Kreis Neuss. Die dünn besiedelte Gemeinde zählt knapp 23.000 Einwohner.
Die Autobahn A46 durchläuft den Ort von West nach Ost (Heinsberg - Neuss/Düsseldorf) und kreuzt im rasch erreichbaren Süden von Mönchengladbach die A61. In westlicher Richtung haben es die Jüchener über Aachen in die Benelux-Länder nicht weit. Ein Regionalexpress und eine Regionalbahn halten im Jüchener Bahnhof auf der Strecke zwischen Rheydt und Köln; nach Köln benötigt der Regional Express knapp 40 Minuten. Innerhalb der Flächengemeinde verkehren Busse zwischen den einzelnen Siedlungen.
Gemeindegliederung und Umsiedlung
Insgesamt besteht die Gemeinde aus 30 Ortsteilen, von denen manche freilich kaum mehr als 100 Bewohner zählen. Die drei größeren Ortschaften Hochneukirch, das eigentliche Jüchen und Gierath reihen sich oberhalb der A46 aneinander, in deren Süden unmittelbar das riesige Braunkohleabbaugebiet Garzweiler beginnt. Nördlich dieses Siedlungsgürtels ziehen sich hingegen die schönen, landwirtschaftlich geprägten Ausläufer der Eifel bis nach Mönchengladbach. Dem Tagebau mussten in den vergangenen Jahren insgesamt sechs Ortsteile weichen; die Umsiedlung erfolgt unter anderem ins nördliche Hochneukirch und steht nun kurz vor Abschluss. Der Ausgleich zwischen dem wirtschaftlichen Interesse am regionalen Bodenschatz einerseits und der landschaftlichen und städtebaulichen Integrität Jüchens andererseits beschäftigt natürlich die Gemüter und bleibt wohl auch in Zukunft eine Herausforderung für die Gemeinde.
Die City
Jüchen selbst weist eine dezentrale Struktur auf. Eine ausgebaute Fußgängerzone fehlt zwar, wird in dem großzügig angelegten, ruhigen Straßenbild in Nähe des Marktes aber auch nicht unbedingt vermisst. Umfangreiche Versorgungsmöglichkeiten und eine breite gastronomische Palette stehen hier zur Verfügung. Eine gemischte Siedlungsstruktur ohne prägnante Ballungsräume, mit moderaten Miet- und Immobilienpreisen ist für Jüchen wie auch für die anderen Ortsteile charakteristisch. Je eine Haupt- und Realschule, ein Gymnasium und mehrere Grundschulen finden sich im Ortskern und im übrigen Gemeindegebiet. Das historische Haus Katz dient nicht nur als Ratssaal, sondern auch als Ausstellungsfläche und Ort der Begegnung.
Eine eigene Versorgungsinfrastruktur mit Großmärkten existiert außer in Jüchen nur noch in Hochneukirch, auf den gelegentlichen Besuch dieser beiden Ortsteile oder des nahen Grevenbroichs sind Bewohner der kleineren Siedlungen also angewiesen. Natürlich hat eine gewisse Abgelegenheit aber auch ihre Vorzüge: Das Umfeld des malerischen Wasserschlosses Dyck im Nordosten der Gemeinde ist heute eine ihrer schönsten und edelsten Wohngegenden.
Stetig wachsende Einwohnerzahlen in den letzten Jahren zeigen, dass Jüchen durch Selbstbewusstsein und Vielseitigkeit zu gefallen weiß.
Nicolas Ranke
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.