Seit den Erfolgen der Schumacher-Brüder ist Kerpen jedem Formel-1 Fan ein Begriff. Dabei hat die Stadt mehr zu bieten als nur eine Kartbahn - mitten im Rheinischen Braunkohlerevier gelegen, lockt ein reichhaltiges kulturelles Angebot und eine idyllische Landschaft lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein.
Aus der zentralen Lage zwischen Köln und Bonn am Rande des landschaftlich reizvollen Vorgebirges erhält Kerpen seinen hohen Wohnwert. Die günstige Verkehrsanbindung fördert darüber hinaus die Entwicklung zum Handelszentrum. Noch immer wird hier aufgrund der hochwertigen Böden intensive Landwirtschaft betrieben, doch hat dieser Wirtschaftszweig mittlerweile stark an Bedeutung verloren. Heute finden sich viele Höfe, die mittlerweile anderweitig genutzt werden und zum Teil zu Wohngebäuden umgebaut worden sind.
Kein Stadtzentrum zwischen fruchtbaren Feldern
Obwohl die Ursprünge der neun Stadtteile bis in die Römerzeit zurück reichen, ist Kerpen eine recht junge Stadt, die erst 1941 die Stadtrechte verliehen bekam und durch Eingemeindungen 1975 einen enormen Einwohnerschub verzeichnete. So lässt sich auch erklären, das Kerpen über kein einheitliches Stadtbild verfügt, sondern durch das kleinstädtische oder dörfliche Flair der einzelnen Ortsteile besticht. Die einzelnen Ortschaften sind über ein weites Gebiet verteilt und werden von fruchtbaren Feldern, auf denen Obst- und Gemüseanbau betrieben wird, durchzogen. So ist Kerpen zwar die einwohnerstärkste Stadt im Rhein-Erft-Kreis, weist aber gleichzeitig auch die geringste Einwohnerdichte auf. Einfamilienhäuser dominieren das Stadtbild, daneben finden sich auch Mehrfamilienhäuser und Fachwerkbauten. Im Stadtteil Buir, im Westen der Stadt, sind zudem noch einige Gebäude aus der Gründerzeit erhalten geblieben.
2022 zieht die Braunkohleförderung weiter
Wer einen Spaziergang auf einem der zahlreichen Wanderwege unternimmt, stößt allerorts auf Spuren des Rheinischen Braunkohlereviers. Heute sind die ehemaligen Tagebaugebiete größtenteils rekultiviert und die neu entstandenen Wald- und Wiesenflächen sind willkommene Naherholungsgebiete. Die Braunkohle wird aber noch auf Jahrzehnte das Geschick der Stadt bestimmen: So wird der Stadtteil Manheim dem Braunkohletagebau zum Opfer fallen. Für das Jahr 2022 ist die bergbauliche Inanspruchnahme Manheims durch den Tagebau Hambach geplant - auch die Kartbahn, auf der vor vielen Jahren schon Michael Schumacher übte, wird es dann nicht mehr geben.
Schön gelegen, im rheinischen Braunkohlerevier und in der Kölner Bucht, nur wenige Kilometer westlich von Köln, hat Kerpen einen hohen Wohnwert.
Tobias Matthies
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.