Der westlichste der 15 Mainzer Stadtteile, der außerdem zu den ältesten besiedelten Gebieten des Mainzer Raumes gehört, zählt heute rund 14.000 Einwohner, die sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte rund um die hübsche, kleine Altstadt eingerichtet haben.
Bereits im Mittelalter war die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig in Finthen, wo Getreide, Obst und Gemüse (der "Finther Spargel" ist weit über die Grenzen des Stadtteils hinaus bekannt) angebaut wurden und noch heute werden. Traktoren und Schilder mit der Aufschrift "Aus eigenem Anbau" sind aus dem Ortsbild nicht wegzudenken. Jedoch wurde Finthen in den letzten 40 Jahren vor allem für die vielen neuen Einwohner auch zu einem reinen Wohngebiet. In den Neubausiedlungen Katzenberg, Königsborn und Römerquelle beispielsweise leben viele Familien, deren Ernährer/innen in Mainz, Wiesbaden oder auch Frankfurt ihrer Arbeit nachgehen.
Wo liegt es und wie komme ich hin?
Finthen grenzt im Nordosten an Gonsenheim und liegt umgeben von Feldern nördlich von Drais und nur wenige Autominuten vom Mainzer Universitätsgelände im Osten sowie vom Kulturzentrum Layenhof im Westen entfernt. Seit 1993 besitzt der Ort seinen eigenen zivilen Flugplatz für Kleinflugzeuge, womit er also auch durch die Luft zu erreichen ist.
Finthen hat außerdem einen direkten Anschluss an die A 60 und über das nahe Dreieck Mainz und die davon abgehende A 643 kommt man in etwa 15 Minuten auf die andere Rheinseite nach Wiesbaden und von dort über die A 66 weiter nach Frankfurt (ca. 40 Minuten, je nach Verkehrslage). Die L 419 führt geradewegs in die Mainzer Innenstadt.
Auch die öffentliche Verkehrsanbindung ist gut, einige Buslinien fahren hier regelmäßig durch und bringen beispielsweise die Besucher der weiterführenden Schulen in der Umgebung heil dorthin und wieder zurück.
Leben, Lernen und Erholen in Finthen
Das barocke Rathaus und die schöne Martinskirche sind neben dem Aubach, der sich hier durchschlängelt, wohl die bekanntesten Anlaufpunkte im alten Ortskern mit seinen verwinkelten Straßen und Gassen, in denen die Finther "Ureinwohner" und einige andere Glückliche eine Bleibe gefunden haben oder schon seit Jahrzehnten bewohnen. Die teils wunderhübschen Häuser sind oft durch nicht minder schöne Höfe miteinander verbunden, in denen gespielt, gegrillt und am Auto geschraubt werden kann. Außerdem finden sich hier einige nette Gasthöfe und Restaurants für die Gaumenfreude am Abend und kleine Läden für den täglichen Bedarf - nicht zu vergessen die vielen Verkäufe ab Hof der örtlichen Bauern.
Die andere Hälfte der Einwohner lebt in den neueren Siedlungen, die in den letzten vier Jahrzehnten rund um das alte Finthen erbaut wurden. Neben dem einen oder anderen Supermarkt finden sich hier auch Krabbelgruppen und Kindertagesstätten für die vielen kleinen Bewohner des Stadtteils. Insgesamt besitzt Finthen sechs Kindergärten und Horte, eine Grund- und eine Freie Waldorfschule, Kinder- und Jugendtreffs sowie eine Seniorentagesstätte und Seniorencafés. Eine evangelische und zwei katholische Kirchengemeinden sowie 40 Vereine mit zusammen knapp 9.000 Mitgliedern komplettieren das geistliche und weltliche Angebot und zeigen auf, dass Gemeinschaft in diesem traditionsreichen Ort großgeschrieben wird.
Spätestens zur Finther Kerb im Spätsommer, zur Fastnachtszeit oder beim stimmungsvollen Adventsmarkt rund um die Martinskirche treffen sich junge und alte, neue und langjährige Bewohner dieses hübschen Mainzer Stadtteils zum gemeinsamen Feiern ihres geliebten, gleichermaßen natur- und stadtnahen Wohnortes.
Christine Miksch
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.