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So lebt es sich in Neustadt

Mainzer Neustadt: Kreuzberg auf rheinhessisch

Ähnlich wie der bekannte Berliner Bezirk erhält die Mainzer Neustadt ihren Charme durch die bunte Mischung aus Gründerzeit- und Neubauten, Alteingesessenen und Neuzugezogenen, jungen Studenten und Bürgern aus aller Welt sowie vielen Plätzen, Kneipen, Cafés, traditionellen Handwerksbetrieben, Discount-Supermärkten und Straßenhändlern.

In Laufnähe des Hauptbahnhofs gelegen und durch die breite Kaiserstraße von der Altstadt im Südosten getrennt, aber auch vom Rhein her gut zugänglich, ist die Neustadt sowohl mit dem Auto, als auch dem öffentlichen Nahverkehr leicht und schnell zu erreichen. Im Nordwesten liegt ein Industriegebiet.

Bein einem Spaziergang am hübsch begrünten Rhein entlang gelangt man in südlicher Richtung in die Alt- und die Oberstadt mit ihren Parks und Cafés, im Norden an den Zoll- und Binnenhafen mit seinen Frachtern und Containerschiffen. Über die Bahnhofsgleise im Westen führt die Alicenbrücke, die Neu- und Oberstadt trennt, wo sich auch Universität und Krankenhaus befinden.

Wohnen und Leben in der Mainzer Neustadt

Obwohl der Stadtteil, der sich heute Neustadt nennt, im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen wurde, kann man mit etwas Glück auch jetzt noch in vielen prächtigen Gebäuden aus der Gründerzeit wohnen. Doch auch einige der Neubauten müssen sich optisch nicht verstecken und bieten natürlich ganz andere Vorteile, wenn man beispielsweise an eine prozentual höhere Anzahl an Fahrstühlen, Balkonen und Sicherheitsvorkehrungen wie Gegensprechanlagen und Kameraüberwachung der Hofeingänge denkt. Vor allem in den letzten Jahren wurde hier recht aufwendig und behutsam saniert. Spielplätze, größtenteils in verkehrsberuhigten Zonen, laden an vielen Ecken zum Toben ein, Supermärkte, Bäcker und zahlreiche andere Geschäfte und Betriebe sorgen für Nahrungsmittel und Dinge des täglichen Bedarfs.

Um die kleineren und größeren Nöte der Bewohner kümmern sich hier gleich mehrere soziale Einrichtungen. Das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" umfasst z. B. unter Beteiligung der Einwohner sowohl bauliche Verbesserungen als auch die Unterstützung von Entwicklungen in den Bereichen Jugend, Familie, Senioren, Umwelt, Kultur und Freizeit sowie Arbeits- und Ausbildungsförderung.

Abends kann man eine der vielen netten Kneipen besuchen und sich anschließend beim Dönerladen um die Ecke noch einen Mitternachtssnack bestellen. Bei diversen alljährlich stattfindenden Volks- und Straßenfesten wie der Gaadefelder Kerb und der italienischen Fete Una fantasia italiana wird auf Neustädter Art gemeinsam und ausgiebig gefeiert. Auch der berühmt-berüchtigte Rosenmontagszug startet hier.

Kindererziehung, Bildungsstätten, Vereine

Jeweils zwei evangelische und katholische sowie einige städtische Kindergärten, dazu mehrere Elterninitiativen sorgen tagsüber für die Betreuung und Erziehung der Jüngsten. Eine der Kitas besticht durch ein besonders naturnahes Konzept mit einem reizvollen Außengelände. Im Anschluss geht es in eine der drei Grundschulen, danach auf die Hauptschule (zwei an der Zahl) oder das Gymnasium (ebenfalls zwei) - oder natürlich in eine der vielen anderen Schulen der Stadt. Auch berufsbildende Schulen wie die für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik sowie eine Fachschule für Sozialwesen (Bildungsgang für ErzieherInnen) sind hier in der Neustadt ansässig.

Die Mainzer Neustadt ist ein Stadtteil mit vielen Gesichtern, der auch Menschen mit einem geringeren Einkommen, wie Studenten oder Großfamilien, mit offenen Armen aufnimmt und einlädt, am Leben in den Straßen und auf den kleinen Plätzen teilzuhaben.

Christine Miksch

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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