Entstanden aus der Teilung des Verwaltungsbezirkes Innenstadt hat sich die Oberstadt in den letzten drei Jahrzehnten zu einem eigenständigen Stadtteil entwickelt, der eingebettet in einen Grüngürtel und römische Überreste ein attraktives Wohngebiet sowohl für Studenten und Einkommensschwächere, als auch für Familien und Akademiker aus der Mittel- und Oberschicht darstellt.
Die Mainzer Oberstadt wird umringt von Alt- und Neustadt, dem Gelände der Johannes-Gutenberg-Universität, Bretzenheim, Hechtsheim, Weisenau und dem Rhein. Den Südbahnhof erreicht man schnell zu Fuß oder mit dem Rad. Bus oder Straßenbahn bringen einen in ebenso kurzer Zeit zum Hauptbahnhof. Von beiden hat man gute S-Bahn-Anschlüsse, von letzterem starten natürlich auch Fernzüge in alle Himmelsrichtungen. Auch Autobahnen, die in jede gewünschte Richtung führen, liegen ganz in der Nähe. In Wiesbaden ist man in ca. 15-25 Minuten, Frankfurt am Main erreicht man in etwa 40 Minuten.
Leben in der Mainzer Oberstadt
Eine große Anzahl an Gründerzeitvillen, Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Doppelhaushälften lässt nicht zu unrecht darauf schließen, dass sich hier eher Menschen mit geregeltem und auch höherem Einkommen niederlassen. Kein Wunder, ist die Lage mit ihrer guten Anbindung sowohl an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr als auch an die Altstadt, wo man wunderbar ausgedehnt bummeln kann, einfach wunderbar. Dazu kommt das viele Grün, das man hier im großen Stadt- und Volkspark mit Rosengarten genießen kann.
Die Berliner Siedlung im Südwesten des Stadtteils, die Anfang der 60er-Jahre entstand und ihren Namen anlässlich des zeitgleich stattfindenden Mauerbaus erhielt, stellt einen Kontrast zur restlichen Oberstadt her. Hier stehen einige Hochhäuser, davon auch zwei leer stehende und eines, das gerade erst zum Studentenwohnheim umgebaut worden ist. Folgerichtig wohnen hier recht viele Studenten, auch der Ausländeranteil ist relativ hoch.
Geschäfte für den täglichen Bedarf befinden sich überall in der Oberstadt, Restaurants und Kneipen dagegen recht wenige. Aber wie bereits erwähnt, ist der Weg in die Altstadt nicht weit und schon rund um die beiden Bahnhöfe ist die Auswahl an Kinos, Gaumenfreuden und sonstigen Unterhaltungsangeboten groß.
Freizeit und Bildung
Der über 500 Jahre alte Campus der Johannes-Gutenberg-Universität mit derzeit rund 30.000 Studenten bestimmt wesentlich das wissenschaftliche und kulturelle Leben nicht nur in der Mainzer Oberstadt. Die Studentenparties sowie die teils extrem günstigen Brunchbuffets an allen Tagen der Woche werden nicht nur von Studierenden gerne genutzt. Übrigens befindet sich ganz in der Nähe des Campus das Stadion des FSV Mainz 05, das am Wochenende zu Stimmung, Sportgenuss und Stadionwurst einlädt.
Auch die Krankenhäuser der Stadt sowie die Universitätskliniken sind hier oben ansässig. Ärzte für jedes Wehwehchen sind also jederzeit nicht nur in diversen Praxen anzutreffen. Der Nachwuchs darf sich vormittags in diversen Krippen, Kindergärten und Horts austoben und sich nachmittags von Mama und Papa durch den Volkspark schieben lassen oder sich dort auf dem Wasserspielplatz, der Bimmelbahn, dem Minigolfplatz oder im Streichelzoo vergnügen. Für die Älteren gibt es Grund-, Haupt- und Gesamtschule(n) sowie ein Gymnasium, eine Förderschule, eine Lehranstalt für Logopädie und weitere Berufsbildende Schulen. Auch hier steht der Volks- bzw. Stadtpark (die beiden gehen ineinander über) für Freizeitvergnügen zur Verfügung, sei es Radfahren oder Inlineskaten, auf der Wiese liegen und lesen, Badminton oder Fußball spielen und so weiter. Im Sommer finden hier auch regelmäßig Konzerte namhafter Bands statt. Natürlich gibt es hier auch Vereine und Chöre, wie die Kinder- und Jugendkantorei St. Alban, die sogar Konzerte im berühmten Kloster Eberbach im Rheingau gibt.
In der Oberstadt ist man richtig, wenn man auf eine ruhige, grüne Umgebung mit anspruchsvollem Wohnraum Wert legt, die eher durch Kindergeschrei als durch jugendliche Nachtaktivität lebendig bleibt.
Christine Miksch
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.