Kaiser-Wilhelm-Koog befindet sich im Süden Dithmarschens und grenzt im Westen direkt an die Nordsee. Plattes Land bis zum Horizont: So könnte man das Landschaftsbild der Umgebung beschreiben, das von endlos scheinenden Deichlinien und ausgedehnten Feldern und Weiden bestimmt wird. Die Kleinstadt Marne, das Zentrum der Südermarsch, ist rund acht Kilometer entfernt.
Kohlköpfe, Touristen und moderne Windmühlen
Lange Zeit war die 1874 durch Eindeichungen von neugewonnenem Land entstandene Gemeinde ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Der fruchtbare Marschenboden eignet sich besonders für den Kohlanbau. Immerhin gilt Dithmarschen als das größte geschlossene Kohlanbaugebiet Europas. Seit einigen Jahrzehnten profitiert der Ort verstärkt vom Tourismus. Zahlreiche Familien vermieten Ferienunterkünfte. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zieht viele Urlauber in die Region. Der Kaiser-Wilhelm-Koog bietet einen 200 Meter langen Grasstrand. Hier kann man baden oder zu Wattwanderungen starten. Entlang der Deiche laden kilometerlange, schmale Straßen zum Fahrradfahren ein.
Ein weiterer Wirtschaftszweig ist die Windenergie. Der Kaiser-Wilhelm-Koog gilt als eine der windreichsten Gemeinde an der Nordseeküste. 1987 entstand hier der erste deutsche Windpark, der im Jahre 2000 als dezentrales Projekt der Expo präsentiert wurde. Ein Besucherzentrum informiert über die Vor- und Nachteile von Windenergie. Der durch die Windkraftanlagen produzierte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Die Leistung reicht mittlerweile aus, um rund 17.000 Haushalte zu versorgen. Des Weiteren gibt es im Dorf ein Unternehmen für Photovoltaikprodukte, einen Holzhandel, sowie eine Gesellschaft, die sich mit der Technik von modernen Windmühlen beschäftigt.
Freizeitaktivitäten
Der gemeinnützige Verein Kaiser-Wilhelm-Koog bringt mit Aktivitäten wie Klönnachmittagen, Hausfrauenausflügen, Flohmärkten und Laternenlaufen Abwechslung in den Alltag. Als weitere Säulen des dörflichen Gemeinschaftslebens sind die Freiwillige Feuerwehr, eine Laienspielgruppe und die Jagdgenossenschaft zu nennen. Treffpunkt des Ortes ist der Landgasthof "Maxqueller", dessen Saal für Familienfeiern oder Dorfbälle genutzt wird. Die Gaststätte ersetzt das fehlende Zentrum Kaiser-Wilhelm-Koogs, dessen Ortsbild von Einfamilienhäusern und vereinzelt stehenden Gehöften gebildet wird. Jüngst hat die Gemeinde ein Neubaugebiet erschlossen.
Kaiser-Wilhelm-Koog ist eine ländliche Nordseegemeinde, die vom Tourismus und von der Windenergienutzung profitiert.
Christin Springer
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.