So lebt es sich in Thüringen

Land der Dichter und Denker

Thüringen wird nicht nur das Grüne Herz Deutschlands genannt; im Bundesland liegt auch die geographische Mitte von Deutschland. Wie die Bundesländer Sachsen und Bayern trägt Thüringen ebenfalls den Titel Freistaat. Erholungssuchende finden vor allem im Thüringer Wald und im Schiefergebirge viele Wanderwege.

Die Hauptstadt

Erfurt: Mit nur gut 200.000 Einwohnern ist sie eine der kleinsten, aber auch eine der schönsten Landeshauptstädte. Verwinkelte Gässchen, urige Fachwerkhäuser sowie die prunkvollen Kirchen machen den besonderen Charme Erfurts aus. Wunderschön ist beispielsweise die Krämerbrücke: Im 14. Jahrhundert wurde sie aus Stein errichtet, 32 kleine Häuser gibt es auf ihr. Sie erinnert ein bisschen an die Ponte Vecchio in Florenz. Abends lohnt sich ein Abstecher auf die Zitadelle Petersberg. Von der ehemaligen Festung aus lässt sich die Stadt samt ihrer vielen Kirchen gut überschauen. In Erfurt wurde übrigens Luther zum Priester geweiht und las im Augustinerkloster seine erste Messe.

Wo man sonst noch gut lebt

Gotha: In alten Reisebeschreibungen wird Gotha oft als die schönste und reichste Thüringer Stadt dargestellt. Beherrschendes Bauwerk Gothas ist der imposante Bau von Schloss Friedenstein, die größte frühbarocke Schlossanlage Deutschlands aus dem 17. Jahrhundert.

Rudolstadt: Die Stadt wird augenzwinkernd auch Klein-Weimar genannt. Hier verbrachte Schiller den schönsten Sommer seines Lebens. Der Dichter verliebte sich gleich in zwei Schwestern. Allerdings war die eine, Caroline, zu der es ihn wohl anfangs mehr hinzog, bereits verheiratet. Schiller heiratete schließlich 1790 die eher schüchterne Charlotte. Der Briefwechsel zwischen den dreien ist noch heute im Schiller-Haus zu sehen.

Weimar: Schlösser, Parks, kleinstädtische Behaglichkeit und große Dichter - das alles ist Weimar. Mit dieser Stadt sind die deutschen Schriftsteller der Klassik verbunden: Goethe, Schiller, Herder und Wieland. Aber auch das Bauhaus sowie die Gründung der Weimarer Republik prägen das Bild der Stadt. Tipp; Oft lohnen sich Blicke in versteckte Winkel, etwa in die Luthergasse, wo das Weihnachtslied „O du fröhliche...“ entstanden ist.

Typisch für die Region

Die Thüringer Klöße aus Kartoffelteig haben sich vom Arme-Leute-Essen zur Spezialität gemausert. Das Geheimnis der köstlichen Klöße ist der Teig. Er besteht zu zwei Dritteln aus rohen geriebenen Kartoffeln und zu einem Drittel aus gekochtem Kartoffelbrei.

Besonders sehenswert

Es gibt wahrscheinlich wenige Burgen, mit denen so viele Legenden verbunden werden wie mit der Wartburg bei Eisenach. Von 1521 bis 1522 wohnte ein ganz besonderer Gast hier: Martin Luther. Er nutzte die Zeit, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. 300 Jahre später schrieben Studenten ein Kapitel Wartburg-Geschichte. Sie versammelten sich beim Wartburgfest von 1817 und setzten sich für eine nationalstaatliche Einigung der deutschen Bundesstaaten ein. Nun gewann die Wartburg erst recht Bedeutung als nationales Symbol.

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