Du hast dich entschieden: Du möchtest ein Haus kaufen. Damit das nicht ein frommer Wunsch bleibt, musst du sorgfältig planen. Zunächst gilt es, deinen Finanzierungsbedarf zu ermitteln. So kannst du entscheiden, welche Finanzierungsoption zu dir passt. In diesem Text werden die einzelnen Schritte und die Schlüsselfaktoren zum Traumhaus skizziert.

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importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Bei der Hausfinanzierung ist die solide Planung maßgeblich. Ist die Finanzierung gut geplant, werden Risiken minimiert.

  • Beim Hauskauf heißt es: Realistische Ziele setzen. So kann der Kaufprozess reibungslos gestaltet werden.

  • Eine genaue Analyse der eigenen finanziellen Situation hilft, das Budget genau zu bestimmen und zu ermitteln, wie viel Eigenkapital du einsetzen kannst.


Hausfinanzierung: Mit der richtigen Planung zum Eigenheim

Du möchtest nicht mehr vom Eigenheim träumen. Doch bevor du dich auf die Suche nach deinem Traumhaus machst, solltest du dein Budget genau zu kennen. Du solltest realistisch ermitteln, in welcher Preiskategorie du dir ein Haus leisten kannst. Eine gute Planung hilft dir bei der Hausfinanzierung, den Überblick zu behalten. In der Regel wird ein Haus mit einem Immobilienkredit finanziert. Das passiert in folgenden Schritten:

1. Schritt: Sobald der Immobilienkredit bewilligt wird, wird die vereinbarte Summe ausgezahlt.

2. Schritt: Der Kredit wird in monatlichen Raten abgezahlt.

3. Schritt: Im Schnitt dauert es 15 bis 35 Jahre bis der Immobilienkredit getilgt ist.

4. Schritt: Sobald die vereinbarten Raten beglichen sind, ist das Haus bezahlt.

Expertenkommentar

„Beim Hauskauf ist die detaillierte Planung unumgänglich. Du solltest dein Budget kennen und alle Fallstricke einkalkulieren – so vermeidest du versteckte Kosten.”

Oranus Mahmoodi
Expertin für Mieten & Kaufen
Oranus Mahmoodi

Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

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Ermittle dein Budget

Bevor du überhaupt dein Traumhaus suchst, solltest du errechnen, was du dir überhaupt leisten kannst. Dabei ist es wichtig, dass du nicht nur deine regelmäßigen Einnahmen anschaust, sondern auch die Ausgaben. Welche Kosten hast du monatlich? Die jährlichen Kosten, wie etwa Versicherungen, gehören auch in die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Es ist wichtig, dass dein Hauskaufbudget sowohl den aktuellen finanziellen Möglichkeiten entspricht, als auch langfristig tragbar ist. Denn Banken geben dir beliebig hohe Summen für den Hauskauf.

Finanzinstitute rechnen in der Regel mit maximal 35 Prozent deines Haushaltseinkommens, um deine monatliche Rate zu ermitteln.

Kreditwürdigkeit bei der Hausfinanzierung

Wird auch Bonität genannt und ist ein Maß dafür, wie zuverlässig eine Person ihre Schulden zurückzahlen kann. Sie wird von Kreditgebern bewertet, um das Risiko eines Kreditausfalls abzuschätzen. Je besser die Kreditwürdigkeit, desto niedriger der Zinssatz. Denn Personen mit hoher Bonität erhalten in der Regel günstigere Kreditkonditionen. Mit einer guten Bonität steht dir der Zugang zu einer breiteren Palette von Finanzierungsoptionen offen. Zudem sind deine Chancen hoch, dass dir Kreditanträge bewilligt werden.


Diese Rolle spielt Eigenkapital

Neben der Bonität ist das Eigenkapital ein Schlüsselfaktor bei der Hausfinanzierung. Es geht hier um das Geld, das du in die Immobilienfinanzierung einbringen kannst. Eigenkapital spielt eine bedeutende Rolle bei der Risikobewertung durch die Bank. Die Rechnung ist simpel: Je mehr Eigenkapital du hast, desto weniger Fremdkapital (Kredit von der Bank) brauchst du. Zudem neigen Kreditinstitute dazu, günstigere Zinssätze und Konditionen anzubieten, wenn eine Person einen beträchtlichen Eigenkapitalanteil einbringt.

Ähnlich wie bei der Kreditwürdigkeit verbessert Eigenkapital die Chancen einen Kredit bewilligt zu bekommen. Ein hoher Eigenkapitalanteil zeigt dass du finanziell solide bist, selbst wenn deine Bonität nicht so gut sein sollte.

Ein höherer Eigenkapitalanteil signalisiert der Bank: Du bist bereit, persönliches Risiko zu übernehmen. Die genaue Höhe des empfohlenen Eigenkapitalanteils kann je nach Bank und individuellen Umständen variieren. Finanzierungsexperten betrachten einen Anteil von etwa 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten als angemessen. Du solltest zumindest die Kaufnebenkosten aus eigenen Mitteln finanzieren können. Die Kosten schließen etwa die Ausgaben für den Makler, den Notar und das Grundbuchamt sowie die Grunderwerbssteuer ein. Je nach Region können für die Nebenkosten etwa 10 Prozent des Kaufpreises anfallen.


Diese Posten werden als Eigenkapital akzeptiert:
  • Guthaben auf Tagesgeldkonten
  • Wertpapiere und Investmentfondsanteile
  • Sparverträge mit längerer Kündigungsfrist
  • Sparbriefe
  • Guthaben auf Festgeldkonten
  • Barguthaben
  • Lebensversicherungen
  • Wohnriester-Verträge
  • Mieteinnahmen aus anderen Immobilien
  • Privatkredite
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Hausfinanzierung ohne Eigenkapital

Banken bevorzugen Bewerber, die Eigenkapital vorweisen können. Wer kein Eigenkapital hat, für den gibt es die Möglichkeit einer Vollfinanzierung.

Welchen Finanzierungsbedarf hast du?

Damit du weißt, wie hoch dein Darlehen sein muss, solltest du alle Kostenfaktoren rund um die Hausfinanzierung einkalkulieren. Neben dem Kaufpreis der Immobilie werden noch weitere Kosten fällig. Wenn du alle Positionen einberechnet hast, hast du die Gesamtkosten deiner Immobilie. Es ist ratsam, großzügig zu rechnen. Folgende Kostenfaktoren kommen auf dich zu:

  1. Kaufpreis der Immobilie
  2. Erwerbsnebenkosten, wie Notar, Makler und Grundsteuer
  3. Finanzierungskosten, wie Zinsen

Welche Finanzierungsoptionen hast du?

Die optimale Finanzierungsoption hängt von individuellen Faktoren ab, wie des verfügbaren Eigenkapitals, deiner persönlichen finanziellen Situation und der langfristigen Planung. Die Darlehensform sollte zu deiner persönlichen, finanziellen Situation passen. Beim Hauskauf stehen dir verschiedene Finanzierungsoptionen zur Verfügung. Das sind einige gängige Finanzierungsoptionen:

Finanzierungsoption Details
Annuitätendarlehen Das ist die gängige Form der Hausfinanzierung. Hier zahlst du monatlich konstante Raten, die aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil bestehen. Die Zinsen werden zu Beginn der Laufzeit höher sein, der Tilgungsanteil steigt jedoch mit der Zeit, da sich die Restschuld verringert.
Voltilgerdarlehen Bei dieser Kreditart wird die Hausfinanzierung so geplant, dass am Ende der Laufzeit keine Restschuld übrig  bleibt.
Bauspardarlehen Beim Bausparen schließt du einen Bausparvertrag ab, du zahlt in der Ansparphase regelmäßig Beiträge ein und erhält dann ein zinsgünstiges Darlehen.
Forward-Darlehen Mit einem Forward-Darlehen sicherst du dir bereits heute niedrige Zinsen für eine in der Zukunft liegende Finanzierung. Das ermöglicht dir eine frühzeitige Planung und Absicherung gegen mögliche Zinssteigerungen.
KfW-Förderkredite Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderprogramme für energieeffiziente Bauvorhaben und Sanierungen. Diese Kredite haben oft günstige Konditionen.
Eigenkapital und Hypothekendarlehen Wenn du genug finanzielle Mittel hast, kannst du einen erheblichen Teil der Finanzierung durch Eigenkapital abdecken. Der Rest kann über ein klassisches Hypothekendarlehen finanziert werden, bei dem die Immobilie als Sicherheit dient.
Mischformen und Kombinationen Du kannst auch eine Kombination von Finanzierungsformen nutzen, wie etwa ein Mix aus aus Annuitätendarlehen und Bauspardarlehen. So kannst du die Vorteile verschiedener Finanzierungsarten nutzen.
hint
Tipp

In diesem Beitrag erfährst du, was der Darlehensvertrag enthalten muss und auf welche Besonderheiten du achten solltest. Dazu gibt es eine passende Checkliste.

Zinsen und Zinsbindung

Die Zinsen und die Zinsbindung spielen beim Hauskauf auch die Rolle von Schlüsselfaktoren. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf die Kosten und die Planungssicherheit der Hausfinanzierung.

Zinsen: Die Höhe der Zinsen beeinflusst direkt die monatlichen Finanzierungskosten. Niedrige Zinsen bedeuten niedrigere monatliche Raten und insgesamt geringere Kosten. Dabei ist es ratsam, die Zinsentwicklung zu beachten, um den besten Zeitpunkt für den Abschluss einer Finanzierung zu wählen. In Niedrigzinsphasen kann es günstiger sein, eine langfristige Finanzierung abzuschließen. Achtung: Zinsen verteuern sich, bei wenig oder fehlendem Eigenkapital.

Zinsbindung: Die Zinsbindung definiert den Zeitraum, während dem der Zinssatz festgeschrieben ist. Typische Zeiträume sind fünf, zehn, 15 oder 20 Jahre, aber auch längere Bindungen sind möglich. Eine längere Zinsbindung bietet Planungssicherheit. Denn du bist während dieser Zeit vor Zinsänderungen geschützt. Allerdings sind die Zinsen bei längerer Bindung in der Regel höher. Eine kürzere Zinsbindung kann bei niedrigen Zinsen sinnvoll sein, da der Kreditnehmer von möglichen Zinsrückgängen profitieren kann.


Nicht vergessen: Staatliche Förderung prüfen

Die Unterstützung vom Bund oder deinem Bundesland solltest du dir nicht entgehen lassen. Je nach Bundesland können diese staatlichen Förderungen unterschiedlich ausgestaltet sein. Das sind die gängigen staatlichen Förderungen hierzulande:

  • KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme für den Bau, Kauf und die energetische Sanierung von Wohnimmobilien an.
  • Wohn-Riester: Die Riester-Förderung kann auch für die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum genutzt werden.
  • Länder- und kommunale Förderungen: Viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Förderprogramme an, wie etwa Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Steuervergünstigungen.
  • Bausparförderung: Durch den Abschluss eines Bausparvertrags können bestimmte staatliche Förderungen, wie etwa Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmer-Sparzulage, in Anspruch genommen werden.

Darlehen beantragen: Diese Dokumente brauchst du

Es ist soweit: Du hast dein Traumhaus gefunden und hast dein Budget ermittelt. Der nächste Schritt ist der Gang zur Bank. Um gut vorbereitet zu sein, solltest du die Anforderungen des Finanzinstituts bei dem du deinen Kredit beantragen möchtest vorher erfragen. Die genauen Anforderungen können je nach Bank variieren, aber im Allgemeinen werden folgende Unterlagen benötigt:

Kreditunterlagen für die Bank Details
Einkommensnachweise
  • Gehaltsabrechnungen der letzten drei bis sechs Monate
  • Bei Selbständigkeit:  Einkommensteuerbescheide der letzten zwei bis drei Jahre
Eigenkapitalnachweise
  • Nachweis über vorhandenes Eigenkapital, beispielsweise Kontoauszüge oder Wertpapierdepotauszüge
Berufliche Situation
  • Arbeitsvertrag oder Dienstverträge
  • Bei Selbstständigen: Gewinn- und Verlustrechnungen, betriebswirtschaftliche Auswertungen
Unterlagen zum Kaufobjekt
  • Objektunterlagen, also Grundbuchauszug, Baupläne, Grundriss, Fotos der Immobilie
  • Exposé und Kaufvertrag
Persönliche Unterlagen
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Familienstandsnachweis (z. B. Heiratsurkunde, Scheidungsurteil)
  • Unterlagen zu bestehenden Verbindlichkeiten (z. B. Kredite, Darlehen)
Bonitätsunterlagen
  • Bonitätsnachweis von einer Auskunftei
  • Weitere Bonitätsunterlagen, wie z. B. Selbstauskunft

Solide Finanzierung vereinfacht Hauskauf

Eine solide Finanzierung spielt eine entscheidende Rolle beim Hauskauf. Mit einer guten Planung weißt du genau, wie viel du dir finanziell leisten kannst. Je besser du dein Budget und deine künftigen Ein- und Ausgaben kennst, desto besser kannst du entscheiden, welche Darlehensform du am besten wählst. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit einem Finanzberater oder einer Bank in Verbindung zu setzen, um deine Finanzierung vorzubereiten. Eine gut durchdachte und solide Finanzierung bildet die Grundlage für einen erfolgreichen Hauskauf.


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Oranus Mahmoodi
Expertin für Mieten & Kaufen

Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

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