Denkmalgeschützte Häuser haben einen eigenen Charme. Ob Reetdachhaus oder elegante Jugendstilvilla – viele Menschen träumen von historischen Gebäuden. Den einzigartigen Charme zu erhalten, hat seinen Preis. Aber: Bei einer denkmalgeschützten Wohnimmobilien kannst du dir Fördermittel und deutlich spürbare Steuerentlastungen sichern.
Eigentümer:innen eines denkmalgeschützten Hauses ist, können die häufig anfallenden Sanierungskosten von der Steuer absetzen.
Vermieter:innen können zusätzlich die Anschaffungskosten des Gebäudes in voller Höhe abschreiben.
Mit denkmalgeschützten Immobilien kannst du in relativ kurzer Zeit relativ hohe Abschreibungen geltend machen.
Denkmalgeschützte Gebäude erzählen Geschichten vergangener Zeiten und bewahren die architektonischen Meisterwerke unserer Vorfahren. Doch was bedeutet es eigentlich, ein denkmalgeschütztes Gebäude zu besitzen oder zu nutzen? Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile, die du kennen solltest:
Vorteile | Nachteile |
Historischer Wert und kulturelles Erbe: Ein denkmalgeschütztes Gebäude besitzt einen unschätzbaren historischen Wert. Es ist ein Teil des kulturellen Erbes und trägt zur Identität und Geschichte einer Region bei. Durch den Erhalt solcher Gebäude bewahrst Du ein Stück Vergangenheit und trägst zur kulturellen Vielfalt bei. | Hohe Instandhaltungskosten: Denkmalgeschützte Gebäude erfordern regelmäßige und oft kostspielige Instandhaltungsarbeiten. Die Verwendung originalgetreuer Materialien und Techniken kann teuer sein. Zudem müssen alle Renovierungen und Reparaturen den strengen Auflagen des Denkmalschutzes entsprechen. |
Ästhetik und Charme: Denkmalgeschützte Gebäude zeichnen sich oft durch ihre einzigartige Architektur und Detailverliebtheit aus. Diese Bauwerke haben einen besonderen Charme und eine Schönheit, die moderne Gebäude oft nicht erreichen. Sie bieten eine unvergleichliche Atmosphäre, sei es als Wohnhaus, Geschäft oder öffentliches Gebäude. | Einschränkungen und Auflagen: Als Eigentümer:in eines denkmalgeschützten Gebäudes unterliegst du vielen Einschränkungen und Auflagen. Jegliche baulichen Veränderungen, Renovierungen oder Modernisierungen müssen genehmigt werden. Dies kann den kreativen Freiraum einschränken und die Umsetzung persönlicher Vorstellungen erschweren. |
Förderungen und steuerliche Vorteile: Es gibt es spezielle Förderprogramme und steuerliche Vergünstigungen für die Erhaltung und Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude. Diese Unterstützung kann helfen, die oft hohen Kosten für Instandhaltung und Renovierung zu decken. | Zeitaufwand und Bürokratie: Die Pflege und Erhaltung eines denkmalgeschützten Gebäudes erfordert oft einen erheblichen Zeitaufwand. Der bürokratische Aufwand für Genehmigungen und Abstimmungen mit den Denkmalschutzbehörden kann zeitintensiv und frustrierend sein. |
Ein Baudenkmal als Wohnraum zu nutzen, klingt für viele Menschen wie ein Traum: Historischer Charme, einzigartige Architektur und eine besondere Atmosphäre. Doch bevor du dich in dieses Abenteuer stürzt, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du kennen solltest, um dein Baudenkmal in ein gemütliches Zuhause zu verwandeln:
- Rechtliche Rahmenbedingungen
Baudenkmäler unterliegen den strengen Vorschriften des Denkmalschutzes. Das bedeutet, dass alle baulichen Veränderungen, Renovierungen und Modernisierungen genehmigt werden müssen. Informiere dich bei deiner örtlichen Denkmalschutzbehörde über die geltenden Bestimmungen und hole die notwendigen Genehmigungen ein, bevor du mit Arbeiten beginnst.
- Kosten und Finanzierung
Die Erhaltung eines Baudenkmals kann teuer sein. Die Verwendung originalgetreuer Materialien und handwerklicher Techniken kostet oft mehr als bei modernen Gebäuden. Plane ausreichend Budget für regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen ein und informiere dich über mögliche Förderungen und steuerliche Vorteile.
- Planung & Umsetzung:
Die Renovierung eines Baudenkmals erfordert spezielles Wissen und handwerkliche Fähigkeiten. Ziehe Expert:innen hinzu, die Erfahrung mit denkmalgeschützten Gebäuden haben. Die Fachleute können dir helfen, das Gebäude fachgerecht zu restaurieren und gleichzeitig den historischen Charakter zu bewahren. Viele Baudenkmäler entsprechen nicht den modernen Anforderungen an Energieeffizienz. Überlege dir, wie du das Gebäude energetisch sanieren kannst, ohne den Denkmalschutz zu verletzen.
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Denkmalgeschützte Wohnimmobilien sind nicht nur architektonische Schmuckstücke, sondern können auch eine lohnende Kapitalanlage sein. Diese speziellen Immobilien bieten einzigartige Vorteile, bergen aber auch gewisse Herausforderungen. Wenn du in eine denkmalgeschützte Wohnimmobilie investieren möchtest, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten.
Vorteile denkmalgeschützter Wohnimmobilien | Herausforderungen und Risiken denkmalgeschützter Gebäude |
Steuerliche Anreize: Ein großer Vorteil der Investition in denkmalgeschützte Immobilien sind die attraktiven steuerlichen Anreize. In Deutschland kannst du die Kosten für die Sanierung und Restaurierung einer denkmalgeschützten Immobilie über mehrere Jahre hinweg von der Steuer absetzen. Dies gilt sowohl für Selbstnutzer:innen als auch für Vermieter:innen und kann die Investition erheblich attraktiver machen. | Hohe Instandhaltungskosten: Die Instandhaltung und Restaurierung denkmalgeschützter Immobilien kann kostspielig sein. Die Verwendung originalgetreuer Materialien und handwerklicher Techniken ist oft teurer als bei modernen Gebäuden. Zudem können unvorhergesehene Kosten auftreten, die dein Budget belasten. |
Wertsteigerungspotenzial: Denkmalgeschützte Immobilien sind oft einzigartig und daher besonders wertvoll. Durch ihre historische und kulturelle Bedeutung können sie im Laufe der Zeit an Wert gewinnen. Zudem sind sie in der Regel weniger von Marktschwankungen betroffen als moderne Neubauten. | Strenge Auflagen und Genehmigungen: Jegliche baulichen Veränderungen, Renovierungen oder Modernisierungen müssen von der Denkmalschutzbehörde genehmigt werden. Dies kann den Prozess verlangsamen und zusätzliche Kosten verursachen. Es ist wichtig, sich im Vorfeld genau über die Auflagen zu informieren und die Zusammenarbeit mit den Behörden zu suchen. |
Attraktivität und Vermietbarkeit: Die besondere Architektur und der historische Charme denkmalgeschützter Immobilien machen sie für viele Mieter und Käufer besonders attraktiv. Gerade in Städten mit hoher Nachfrage nach Wohnraum können solche Immobilien leicht vermietet oder verkauft werden, oft zu höheren Preisen als vergleichbare Neubauten. | Eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten: Denkmalgeschützte Immobilien sind oft an bestimmte Nutzungsmöglichkeiten gebunden. Dies kann die Flexibilität Deiner Investition einschränken. Informiere dich im Vorfeld darüber, welche Nutzungen zulässig sind und ob sie deinen Vorstellungen und Investitionszielen entsprechen. |
Langfristige Perspektive einnehmen Die Investition in eine denkmalgeschützte Immobilie sollte mit einer langfristigen Perspektive erfolgen. Die Wertsteigerung und die steuerlichen Vorteile entfalten sich oft erst über mehrere Jahre hinweg. Plane Deine Investition entsprechend und sei bereit, Zeit und Geld in die Pflege und Erhaltung der Immobilie zu investieren.
Denkmalgeschützte Immobilien bieten attraktive steuerliche Vorteile. Wenn du eine denkmalgeschützte Immobilie besitzt oder darüber nachdenkst, in eine zu kaufen, solltest du die möglichen steuerlichen Erleichterungen kennen. Diese Möglichkeiten gibt es:
Abschreibungen für Selbstnutzer:innen
Wenn du eine denkmalgeschützte Immobilie selbst nutzt, kannst du die Kosten für die Sanierung und Restaurierung steuerlich absetzen. In Deutschland können bis zu 90 Prozent der Sanierungskosten über einen Zeitraum von zehn Jahren abgeschrieben werden. Das bedeutet, dass Du jährlich neun Prozent der anerkannten Kosten von deiner Steuer absetzen kannst.
Abschreibungen für Vermieter:innen
Für Vermieter:innen sind die steuerlichen Vorteile noch attraktiver. Die Sanierungskosten können über einen Zeitraum von zwölf Jahren abgeschrieben werden. In den ersten acht Jahren kannst Du jeweils neun Prozent der Kosten geltend machen, in den folgenden vier Jahren jeweils sieben Prozent. Dies ergibt insgesamt 100 Prozent der anerkannten Kosten, die steuerlich absetzbar sind.
Denkmal-AfA (Absetzung für Abnutzung)
Die Denkmal-AfA ist eine spezielle Abschreibungsmöglichkeit für denkmalgeschützte Gebäude. Sie ermöglicht es, die Sanierungskosten zusätzlich zu den regulären Abschreibungen für Gebäude von der Steuer abzusetzen. Dabei wird zwischen den Kosten für die Herstellung (Neubau) und den Erhalt (Sanierung) des Gebäudes unterschieden.
Steuerliche Förderung durch öffentliche Zuschüsse
In vielen Fällen gibt es zusätzliche Fördermöglichkeiten durch öffentliche Zuschüsse. Diese müssen zwar grundsätzlich versteuert werden, können jedoch in Kombination mit den oben genannten Abschreibungsmöglichkeiten die finanzielle Belastung weiter reduzieren. Informiere dich über die Förderprogramme von Bund, Ländern und Gemeinden, um alle verfügbaren Unterstützungsmöglichkeiten auszuschöpfen.
Um die steuerlichen Vorteile in Anspruch nehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Du brauchst etwa eine Bescheinigung der Denkmalschutzbehörde, die bestätigt, dass es sich bei der Immobilie um ein Baudenkmal handelt und die geplanten Maßnahmen erforderlich und denkmalgerecht sind. Zudem müssen alle Maßnahmen vor Beginn der Arbeiten von der Denkmalschutzbehörde genehmigt worden sein. Dies gilt sowohl für bauliche Veränderungen als auch für Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme an, um die Sanierung und energetische Verbesserung von Immobilien zu unterstützen. Speziell für denkmalgeschützte Gebäude gibt es attraktive Kredite und Zuschüsse, die dir helfen können, die oft hohen Sanierungskosten zu stemmen.
Diese Förderprogramme für denkmalgeschützte Immobilien hat die KfW aufgesetzt:
Dieses Programm zielt darauf ab, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Auch denkmalgeschützte Immobilien können von diesen Maßnahmen profitieren. Zu den förderfähigen Maßnahmen gehören unter anderem:
- Wärmedämmung: Dämmung von Dach, Wänden und Kellerdecken.
- Fenster und Türen: Austausch von alten Fenstern und Türen durch energieeffiziente Varianten.
- Heizungsanlagen: Erneuerung oder Optimierung der Heizungsanlage.
Dieses Programm bietet zinsgünstige Kredite für die Sanierung von Wohngebäuden. Für denkmalgeschützte Immobilien gelten dabei besondere Bedingungen, da hier oft nicht alle energetischen Standards wie bei Neubauten erreicht werden können. Die KfW berücksichtigt dies und passt die Förderbedingungen entsprechend an.
Dieses Programm richtet sich an Eigentümer:innen, die keinen Kredit aufnehmen möchten, sondern lieber einen direkten Zuschuss erhalten. Auch hier werden energetische Sanierungsmaßnahmen gefördert. Denkmalgeschützte Gebäude können durch diese Zuschüsse finanziell entlastet werden.
Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.
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