Vor dem Bau des Eigenheims steht der Grundstückskauf an. Was du beim Kaufvertrag für ein Grundstück beachten musst und welche Regeln für den Vorvertrag beim Grundstückskauf gelten, haben wir dir in diesem Artikel zusammengestellt.
- Der Grundstückskaufvertrag ist das zentrale Dokument beim Grundstückskauf, weshalb du den Entwurf gründlich überprüfen solltest, bevor du den Vertrag unterschreibst.
- Nutze unsere Checkliste, um den Grundstückskaufvertrag gemäß BGB-Vorgaben auf mögliche Fehler und Unklarheiten zu untersuchen.
- Wenn du noch mehr Bedenkzeit brauchst, kannst du einen Vorvertrag beim Grundstückskauf abschließen, um dir die Immobilie zu sichern.
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Die Verkaufsverhandlungen sind abgeschlossen, die Parteien haben individuelle Vereinbarungen rund um den Kauf getroffen: Jetzt müssen diese Vereinbarungen in einem beurkundeten Kaufvertrag festgehalten werden. Denn nur wenn ein notariell beurkundeter Vertrag vorliegt, haben Absprachen juristischen Bestand und der Immobilienkauf wird rechtlich bindend.
Du solltest also darauf achten, dass der Notar seinen Aufgaben korrekt nachkommt und den Grundstückskaufvertrag beurkundet. Übrigens greift die Notarhaftung, wenn dieser beim Grundstückskaufvertrag Fehler macht. Normalerweise dürfte dies nicht vorkommen.
Die Notarkosten für den Grundstückskaufvertrag hängen vom Kaufpreis ab. In der Gebührenverordnung für Notare kannst du die Grundstückskaufvertrag Kosten, die meist etwa 1,5 Prozent des Kaufpreises betragen, einsehen.
Der Notar hat die Aufgabe, den Eigentumsübergang im Sinne beider Parteien zu organisieren – mehr zu den Aufgaben eines Notars findest du hier. Außerdem wird er dir einen Vertragsentwurf vorlegen, den du sorgfältig durchgehen solltest. Achte vor der Unterzeichnung unbedingt darauf, dass alle Details im Grundstückskaufvertrag Entwurf eindeutig benannt und geregelt sind. Eine Hilfestellung für die Überprüfung bietet dir unsere Checkliste zum Grundstückskaufvertrag gemäß BGB-Vorgaben.
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Wer endlich einen guten Platz zum Bauen gefunden hat, möchte gern sofort den Kauf perfekt machen. Doch du solltest den ersten Grundstückskaufvertrag Entwurf nicht direkt unterschreiben, sondern ihn zunächst gründlich kontrollieren. Kläre alle offenen Fragen und bitte bei Bedarf um Änderungen. So gehst du sicher, dass der Grundstückskaufvertrag den BGB-Regelungen entspricht.
- Ein Grundstückskaufvertrag muss immer beim Notar abgeschlossen und beurkundet werden. Mindestens zwei Wochen vor diesem Termin sollte der Notar den Vertragsentwurf an die beteiligten Parteien schicken.
- Aus dem Vertrag muss eindeutig hervorgehen, wer laut Grundbuch Eigentümer des Grundstücks ist. Lässt dieser sich beim Notartermin vertreten, sollte dem Vertrag eine schriftliche Vollmacht beigefügt werden.
- Beschaffe dir rechtzeitig beim Grundbuchamt den aktuellen Grundbuchauszug und überprüfe, ob die wichtigsten Grundstücksdaten sowie eventuelle Belastungen vom Notar in den Vertrag übernommen wurden.
- Der baurechtliche Zustand des Grundstücks – ob bebaut oder unbebaut – muss eindeutig aus dem Grundstückskaufvertrag hervorgehen.
- Prüfe, ob die eingetragene Höhe des Kaufpreises dem ausgehandelten Betrag entspricht. Wenn ein Grundstück mit Grundpfandrechten belastet ist, darf deren Wert nicht über dem Kaufpreis liegen, damit die Belastungen mit dem Kaufgeld abgelöst werden können.
- Bei den Zahlungsmodalitäten muss festgelegt sein, dass der Kaufpreis erst fällig wird, wenn alle notwendigen Genehmigungen vorliegen und nicht übernommene Lasten im Grundbuch gelöscht sind.
- Zum Schutz des Käufers sollte eine Auflassungsvormerkung im Grundbuch vereinbart werden, um auszuschließen, dass der Verkäufer das Grundstück vor der Eigentumsübertragung noch belastet oder anderweitig verkauft.
- Meist wird im Notarvertrag die nachträgliche Haftung des Verkäufers bei Grundstücksmängeln ausgeschlossen. Deshalb solltest du frühzeitig ein Bodengutachten erstellen lassen.
Diese Checkliste dient deiner Orientierung, ersetzt aber im Einzelfall nicht die Prüfung des Grundstückskaufvertrags durch einen Anwalt oder einen unabhängigen Bauherrenberater. Beachte zudem die Grundstückskaufvertrag Kosten beim Notar sowie die Kosten für die Prüfung durch einen Experten.
Ein Vorvertrag für den Grundstückskauf bewirkt in erster Linie eine gewisse Sicherheit für beide Parteien über den Erwerb. Dem Verkäufer wird belegt, dass eine ernste Kaufabsicht besteht, und der Interessent kann davon ausgehen, dass die Immobilie nicht anderweitig veräußert wird. Formal beinhaltet er alle wichtigen Punkte zum Hauskauf, doch wie bindend ist ein Vorvertrag tatsächlich?
Vorverträge müssen nach BGB § 311b Absatz 1 notariell beurkundet werden. Ist dies der Fall, verpflichtet er beide Parteien zum ordnungsgemäßen Abschluss des eigentlichen Kaufvertrags. Wird ein Vorvertrag nicht beurkundet, hat er praktisch keine Bedeutung und ist nicht rechtsbindend. Trotz eines Vorvertrags können beide Parteien zwar noch aus dem Vertrag aussteigen, es kann jedoch eine vorher festgelegte Schadenersatzforderung fällig werden. Mehr über den Vorvertrag erfährst du hier.
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