Das Rezept für gesundes Licht
Gesundes Licht für unsere biologische Uhr
Licht hat bedeutende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Es kann unseren Wach- und Schlafrhythmus entscheidend beeinflussen, uns beleben oder müde werden lassen. Das Wissen, wie Licht unserer inneren Uhr den Takt vorgibt, eröffnet neue Möglichkeiten, uns fit und gesund zu fühlen.
Auch wenn nur etwa zwei bis fünf Prozent der Deutschen davon stärker betroffen sind – dass unsere Stimmung in entscheidender Weise vom Licht abhängt, kennen die meisten von uns. Strahlt an einem Sommermorgen die Sonne, stehen wir beschwingter auf und kommen viel leichter in den Tag, als wenn das fahle Licht des Novembers herrscht. Und der Grund dafür liegt in der menschlichen Biologie, wie Forscher um die Jahrtausendwende entdeckten.
- Morgens: der „Tageslicht-Wecker“. So ungewohnt es zunächst erscheinen mag – besser als Musik, Piepen, Schnarren oder Summen eignet sich langsam heller werdendes Blaulicht fürs aktivierende Wachwerden. Entsprechende Geräte sind bereits ab etwa 50 Euro zu haben.
- Tagsüber: Tageslicht-Lampen. Wenn nicht ausreichend natürliches Licht einströmt, sind Leuchtmittel mit einem ihm entsprechenden Lichtspektrum das Mittel der Wahl. Vor allem am Arbeitsplatz, in Schulräumen, aber auch dort, wo im Privaten konzentriertes Arbeiten ansteht, also am Schreibtisch im Kinderzimmer. Studien zeigen, dass eine Erhöhung des Blaulicht-Anteils bei den Schularbeiten die Konzentration deutlich verbessert.
- Abends: warmes Licht. Kerzenlicht, ein Kaminfeuer und die Beleuchtung mit 2700 Kelvin, wie wir sie von den nun abgeschafften Glühlampen gewohnt sind, unterstützen die Ausschüttung von Melatonin.
Auf der Netzhaut im menschlichen Auge identifizierten sie Nervenzellen, die wir nicht fürs Sehen brauchen. Diese Fotorezeptoren reagieren vor allem auf den blauen Anteil im Licht – und dieses „Blaulicht“ aktiviert uns. Wünschenswert ist das morgens und den Tag über, allerdings nicht am Abend. Denn nun soll in der dafür zuständigen Zirbeldrüse das Hormon Melatonin produziert werden. Es ermöglicht uns das Einschlafen und den gesunden Nachtschlaf. Sind wir allerdings blauem Licht ausgesetzt – durch entsprechende Leuchten oder auch Computerbildschirme – wird zu wenig Melatonin ausgeschüttet, und das Einschlafen fällt schwer.
Entscheidend für die Wirkung ist die Farbtemperatur, die in Kelvin gemessen wird. Je höher der Wert, umso höher der blaue Anteil, umso kälter das Licht. Als warm empfinden wir Kelvin-Werte zwischen 1500 und etwa 3300, zwischen 3300 und 5300 Kelvin spricht man von neutralweißem Licht, darüber von kaltweißem Licht oder Tageslicht-Weiß.
Mit moderner Lichttechnik und intelligenten Lichtsystemen lässt sich dieser Verlauf ganz leicht unterstützen. Gut geeignet sind dafür zum Beispiel LEDs, bei denen die Farbanteile stufenlos geregelt werden können. Noch einfacher und präziser lässt sich die biologische Wirkung des Lichts mit einer sogenannten circadianen Beleuchtung steuern. Hier verändern sich im Tagesverlauf gemäß dem Biorhythmus die Farbanteile im Licht und unterstützen auf diese Weise die natürliche Ausschüttung der Hormone. Eigens hierfür entwickelt wurde etwa das Farblichtsystem „vitaLED“ von Brumberg. Es ermöglicht, den Blauanteil des Lichts in zwölf Schritten über den Tag automatisch anzupassen. In Lichtszenen, die „Wake-up“, „Relax“ oder „Chill-out“ heißen, mischen die Leuchten zudem farbiges Licht hinzu, um die jeweilige Stimmung zu verstärken.