Fachwerkhäuser sind Häuser, die in der Holzständerbauweise gebaut werden. Daher handelt es sich um sehr beständige Gebäude, die noch dazu mit einer besonderen Optik punkten. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Besonderheiten an Fachwerkhäusern, über ihre Vor- und Nachteile, über die Kosten und über Möglichkeiten, die Dämmung zu optimieren.
- Fachwerkhäuser sind oft historische Häuser in einer besonderen Holzbauweise, die sich bis heute bewährt hat.
- Die Häuser sind vor allem bei Individualisten, Altbau-Fans und bei Liebhabern ungewöhnlicher Immobilien beliebt.
- Besonders wichtig ist bei einem Fachwerkhaus eine gute Dämmung, um keine Energie zu verlieren; dafür erhalten Sie Fördermittel vom Staat.
Fachwerkhäuser überzeugen durch ihre besondere Bauweise. Sie waren vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein die bekannteste Form des Hochbaus. Bis zu den Alpen sowie in England sind Fachwerkhäuser bekannt und beliebt. Die besondere Bauweise mit einem Holzgerüst, dessen „Gefache“ mit Holz und Lehm gefüllt werden, ist bis heute verbreitet. Bei der Konstruktion von Fachwerkhäusern kommen meist einheimische Hölzer zum Einsatz. Die verschiedenen Stile und Verzierungen geben Kennern einen Hinweis darauf, aus welchem Jahrhundert ein Fachwerkhaus stammt.
Wenn Sie an einem Fachwerkhaus interessiert sind, sollten Sie überlegen, einen Altbau zu kaufen. Diese oft sehr beständigen Häuser haben einen hohen Wert – nicht nur materiell, sondern vor allem historisch. Der Bau neuer Fachwerkhäuser ist weniger verbreitet, da die Geschichte dieser Häuser einen wichtigen Teil ihres Reizes ausmacht.
Fachwerkhäuser eignen sich besonders gut für diese Zielgruppen:
- Familien mit Kindern
- Jüngere Paare
- Allergiker (gutes Raumklima dank Holz und Lehm)
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Familien mit vielen Kindern sowie für ältere Paare sind Fachwerkhäuser oft nicht ideal, da sie Treppen enthalten, eher eng gebaut sind und sich nur schwer barrierefrei umbauen lassen. Eine gute Alternative stellen Bungalows und Blockhäuser dar.
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Das Skelett eines Fachwerkhauses muss aus einem widerstandsfähigen Holz gebaut sein, um den Anforderungen zu entsprechen. Für historische Fachwerkbauten wurde zumeist teures Eichenholz benutzt. Günstigere Alternativen sind Douglasien- und Lärchenholz.
Die Leerräume zwischen den Holzbalken können mit verschiedenen Materialien gefüllt werden. So ist beispielsweise das traditionelle Schwarzwaldhaus, ein Fachwerkhaus im weiteren Sinne, in den Freiräumen der Balken mit Holzbohlen versehen. Im niederdeutschen Raum finden sich vorrangig Fachwerkhäuser, deren Gefache mit Ziegelsteinen ausgefüllt sind. Bei einem Fachwerkhaus im alemannischen oder mitteldeutschen Stil hingegen bestehen die Zwischenräume aus einem mit Lehm gestärkten Holzgeflecht.
Reetdächer gehören vor allem in Norddeutschland oft zu einem Fachwerkhaus dazu. Jedoch sind diese Dächer sehr pflegeintensiv und stellen eine Brandgefahr dar, weshalb wir Ihnen davon abraten.
Fachwerkhäuser sind historisch wertvoll und ästhetisch sehr angenehm. Jedoch sollten Sie vor dem Kauf oder Bau eines Fachwerkhauses die verschiedenen Vor- und Nachteile kennen, die diese besonderen Häuser bieten:
Vorteile an Fachwerkhäusern |
Nachteile an Fachwerkhäusern |
✅ Lange Geschichte |
✘ Kleine Zimmer und enge Treppen |
✅ Individuelles Wohnen |
✘ Tragende Balken sind teils sichtbar und verkleinern den Raum optisch |
✅ Öffentliche Förderung bei Sanierungsarbeiten möglich |
✘ Wände sind eventuell schief |
✅ Oft gute, zentrale Lage in der Altstadt |
✘ Sanierung ist meist nötig und teuer, zudem müssen oftmals Auflagen zum Denkmalschutz eingehalten werden |
✅ Viele Nutzungsmöglichkeiten, etwa als Raum für Gewerbe oder für ein Büro |
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Grundsätzlich empfehlen wir historische Fachwerkhäuser vor allem für Individualisten, für Altbaufans und für Liebhaber ungewöhnlicher Wohnformen. Wenn Sie sich modernen Standard wünschen, können Sie überlegen, Ihr eigenes Fachwerkhaus zu bauen oder stattdessen ein anderes Holzhaus zu wählen.
Der pauschale Preis pro Quadratmeter lässt sich für Fachwerkhäuser nicht angeben. Es kommt stets auf die Größe, die Lage und den Zustand des Hauses an. Durch nötige Sanierungen können schnell zusätzliche Kosten hinzukommen. Jedoch ist es auch möglich, günstige Fachwerkhäuser zu finden.
Die folgenden Faktoren helfen Ihnen dabei, einen günstigeren Preis für Ihr neues Haus zu erzielen:
- Eigenleistungen bei der Sanierung
- Abstriche bei der Lage
- Teilung der Fläche mit einer anderen Familie oder einem Gewerbe
- Fördermöglichkeiten für Gebäude unter Denkmalschutz
- Spezialist, der guten Zustand bestätigt (keine Reparaturen in näherer Zukunft nötig)
Wenn Sie Ihr eigenes Fachwerkhaus bauen, können Sie in Absprache mit dem jeweiligen Fertighaus-Anbieter auch an den Ausbaustufen sparen, indem Sie Eigenleistungen beim Bau einbringen. Wählen Sie eine Bodenplatte statt eines Kellers und entscheiden Sie sich für ein kleineres Grundstück, um noch mehr zu sparen.
Darüber hinaus ist es bei einem Fachwerkhaus wichtig, Energiekosten zu sparen. Die oft sehr alten Häuser sind nicht unbedingt gut isoliert. Die gute Nachricht lautet: Die energetische Sanierung eines Hauses wird finanziell gefördert. Für Häuser unter Denkmalschutz haben Sie sogar noch weitere Fördermöglichkeiten.
Sie sollten einen Sachverständigen einschalten, der weitere Angaben zum Energiebedarf und zu Einsparmöglichkeiten machen kann. Auch der Energieausweis Ihres Fachwerkhauses ist aufschlussreich. Anhand dieser Erkenntnisse können Sie den Umbau realisieren. Zinsgünstige Kredite zur Renovierung denkmalgeschützter Immobilien werden unter anderem von der KfW-Bankengruppe vergeben.
Die folgenden Maßnahmen zur Dämmung von historischen Gebäuden sind besonders relevant:
- Innendämmung statt Außendämmung mit Holzfaserplatten
- Dämmung der Fenster und der Türen
- Dämmung des Dachs von innen
Eine sachgemäße Sanierung und Dämmung senkt die laufenden Kosten und steigert den Immobilienwert. Es lohnt sich, etwas mehr zu investieren, damit die Bausubstanz unbeschadet bleibt. Häufig erfolgt die Sanierung in Eigenleistung durch die Bauherren. In bestimmten Fällen kann sich ein Baudarlehen auszahlen, beispielsweise wenn dadurch die laufenden Kosten der Immobilie stark sinken.
Häufig gestellte Fragen: FAQ zum Thema Fachwerkhaus
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Kann ich ein Fachwerkhaus bauen, das mehr als zwei Geschosse hat?
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Herkömmliche Fachwerkhäuser wurden in Ständerbauweise errichtet. Sie verfügten meist über mindestens zwei Geschosse, doch die Möglichkeiten, nach oben zu bauen, waren beschränkt. Seit dem 15. Jahrhundert ist es dank der sogenannten Rähmbauweise möglich, Fachwerkhäuser mit mehr Geschossen zu bauen. Hier entsprechen die Ständerbalken nur noch der Höhe eines Geschosses, sodass die Balken nicht mehr so lang sein müssen wie beim Ständerbau.
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Sind Reetdächer noch aktuell?
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Besonders im norddeutschen Raum ist das Reetdach ein Architekturklassiker. Auch Fachwerkhäuser besitzen oft Reetdächer. Ein Nachteil des Naturmaterials ist, dass aufgrund der Witterungsumstände Feuchtigkeit in das Dach eindringen und es verrotten lassen kann. Reetdachdecker versprechen zwar, dass diese Dachart bis zu 50 Jahre hält, doch die Reparaturkosten sind immens. Neben Algen sind Reetdächer auch durch etwaigen Pilzbefall und Brände gefährdet. Fachwerkhaus-Hersteller arbeiten daher vorwiegend mit der Dachziegeldeckung.
- Gibt es Fachwerkhäuser auch als Fertighäuser?
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Ausgewählte Holzhausbauer bieten auch Fachwerkhäuser als Fertighäuser an. Diese haben zwar ihren Preis, bieten aber höchste Qualität und modernere Interpretationen des Fachwerkbaus. Auch historisch exakt nachempfundene Neubauten sind möglich. Eine kostengünstigere Alternative ist das Ausbauhaus. Damit sparen Sie bis zu 50 Prozent der Baukosten gegenüber einem Fertighaus, müssen allerdings für alle weiteren Anlagen wie Heizung, Elektro und Sanitär selbst aufkommen.
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Auf welche Reparaturen müssen sich Fachwerkhausbesitzer einstellen?
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Fachwerkhäuser, die als Holzskelettbau errichtet worden sind, können morsch werden. Nicht nur im Altbau, sondern auch im Neubau sollte widerstandsfähiges Holz verwendet werden. Sie sollten das Holz nach Möglichkeit schon beim Bau mit einer Lasur versehen, um es vor dem Verfaulen zu schützen. Beachten Sie auch, dass das Holz über die Jahre hinweg arbeitet und sich ausdehnen könnte.
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Was muss ich bei einem Fachwerkhaus unter Denkmalschutz beachten?
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Häuser unter Denkmalschutz dürfen von außen kaum verändert werden. Wichtig ist, dass Sie alle Renovierungsarbeiten mit der zuständigen Behörde absprechen. Lassen Sie sich die Genehmigungen schriftlich geben, um keine teuren Strafzahlungen zu riskieren. Zugleich haben Sie den Vorteil, dass Immobilien unter Denkmalschutz zahlreiche Fördermittel erhalten.
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