Der Hausbock gehört zur Familie der Bockkäfer. Er legt seine Eier in totem Nadelholz und somit auch in Gebäuden, vor allem im Dachstuhl der Gebäude, ab. Der ausgewachsene braune oder schwarze Hausbock ist zwischen acht und 26 Millimetern lang.
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1. Hausbock stellt eine Gefahr für die Stabilität eines Hauses dar
2. Neubauten sind vom Hausbockbefall eher betroffen als Altbauten
3. Ist man im Altbau vor dem Hausbock sicher?
4. Frühzeitige Entdeckung und Bekämpfung des Hausbocks
5. Wie wird der Befall festgestellt?
Da der Dachboden in der Regel aus Nadelholz gefertigt wird, fühlt sich der Hausbock gerade in diesem Bereich sehr wohl und ernährt sich von dessen Bestandteilen. Ein Hausbock legt jährlich bis zu 200 Eier in die Spalten und Ritzen des Gebälks ab. Die daraus schlüpfenden Larven bohren sich ins Holz und leben dort bis zu sechs Jahre lang. Dadurch wird das Holz von Fraßlinien durchzogen, die mit der Zeit eine erhebliche Gefahr für die Stabilität des Gebäudes darstellen. Die zahlreichen Gänge und Höhlen des Hausbocks mindern den Querschnitt des Holzes, was im extremsten Fall sogar zu einem Gebäudeeinsturz führen kann.
Altbauten sind vom Holzbockbefall weniger betroffen als Neubauten. Beim Neubau werden normalerweise keine alten Hölzer als Baumaterialien verwendet, die für den Hausbock weniger attraktiv sind. Außerdem bevorzugt der Käfer weiches Holz, das bei Neubauten immer öfter verwendet wird, da die vorhandenen Holzressourcen heutzutage viel jünger sind. In hartem Kernholz kann der Hausbock nicht leben. Ein weiterer Grund für die Gefährlichkeit des Hausbockbefalls bei Neubauten ist die Tatsache, dass der Querschnitt der verwendeten Balken statisch so ausgereizt wird, dass kaum noch Spielraum vorhanden ist.
Dennoch kann auch ein Altbau vom Hausbock befallen werden. Die Annahme, dass Nadelhölzer mit einem Alter von 60 bis 80 Jahren nicht mehr befallen werden, konnte inzwischen widerlegt werden. Zwar ist es korrekt, dass jüngere Hölzer attraktiver sind, weil sie noch mehr Holzaromen enthalten, dennoch kommt der Hausbock bei akutem Befall auch in älterem Holz unter. Problematisch hierbei ist, dass in älterem Holz ein deutlich größerer Fraßschaden angerichtet wird als in jungem Holz. Den zunehmenden Mangel an Nährstoffen in altem Holz kompensiert der Hausbock dadurch, dass er die Fressmenge erhöht. In 60 Jahre altem Holz ist der Schaden etwa doppelt so hoch wie in neuem Holz. Bei Holz, das 100 Jahre alt ist, ist der Wert bereits um das 3-fache angestiegen, bei 350 Jahre altem Holz sogar um das 5- bis 6-fache. Problematisch ist, dass der Hausbock vor allem den Dachstuhl bevorzugt. Hier gibt es keine Alternative für die Verwendung von Holz.
Damit ein Befall rechtzeitig erkannt wird, sollte der Dachstuhl regelmäßig auf entsprechende Anzeichen untersucht werden. Der Hausbock macht vor allem durch seine relativ lauten Fressgeräusche auf sich aufmerksam. Da über den Fressgängen meistens nur eine sehr dünne Schicht Holz übrig bleibt, kann man den Hausbock auch durch Klopfen aufdecken. Sind beim sogenannten Klopftest hohle Geräusche zu hören, ist ein Befall wahrscheinlich. Im Verdachtsfall sollte ein Experte hinzugezogen werden, der bei einem Hausbockbefall das Ausmaß ermittelt und die notwendigen Schritte zur Bekämpfung in die Wege leitet. Das kann eine mechanische Sanierung sein, bei der einzelne Holzpartien manuell ausgetauscht werden. Bei geringem Befall ist auch die Möglichkeit der chemischen Bekämpfung gegeben. In hartnäckigen Fällen hilft nur noch eine aufwendige thermische Bekämpfung, bei der der Hausbock durch stark erhitzte Luft bekämpft wird.
Problematisch bei der Bekämpfung des Hausbocks ist, dass er oft schwer zu finden ist. Besteht ein aktiver und akuter Befall, ist dies oft nur schwer feststellbar. Fressgeräusche, minimale Holzmehlspuren oder frische Ausflugslöcher deuten auf einen Befall hin. Das Fehlen von Fraßgeräuschen und sichtbaren Ausflugslöchern ist jedoch kein sicheres Indiz für die Abwesenheit. Vor allem für den Parasiten attraktive Stellen wie die Traufe sind oft nur schwer zugänglich und können nicht eingehend untersucht werden. Auch andere kühle, feuchte Bereiche sind beliebte Plätze für das holzschädigende Insekt. Das Fehlen von Ausflugslöchern kann darauf zurückzuführen sein, dass der Hausbock sich noch im Larvenstadium befindet. In diesem kann er mehrere Jahre verweilen, bevor er schlüpft und auf der Suche nach Nahrung zur Bedrohung für das besiedelte Holz wird. Um einen Larvenbefall sicher belegen zu können, hilft oft nur die Aufspaltung des mutmaßlich betroffenen Holzes.
Der Hausbock legt seine Eier in Spalten und Ritzen. Dabei verteilt das Weibchen seine Eier an mehreren Stellen. Beliebt sind nicht nur Risse im Holz, sondern auch enge Ritzen, die bei der Verarbeitung des Holzes von Zimmermännern geschaffen wurden. Besteht der Verdacht auf Hausbock-Befall, sollte ein Experte hinzugebeten werden. Ein Schädlingsbekämpfer oder ein Sachverständiger für Holzschutz können sicher feststellen, ob und in welchem Umfang ein Schädlingsbefall vorliegt. Um dem Befall Herr zu werden, können nach der Feststellung verschiedene Maßnahmen getroffen werden, um den Schädling wieder loszuwerden. Diese richten sich unter anderem nach der Schwere des Befalls. Handelt es sich nur um einen mäßigen Befall, kann mechanisch gegen den Hausbock vorgegangen werden. Der Austausch der betroffenen Hölzer entfernt den Schädling. Bei einem umfassenderen Befall ist dies jedoch zu aufwendig, wenn größere Teile eines Dachstuhls betroffen sind. Können die Insekten dennoch grob lokalisiert werden, kann eine Bestrahlung mit Mikrowellen helfen. Dabei werden die betroffenen Stellen punktuell erwärmt. Ist auch dies nicht ausreichend, hat sich die Einhausung bewährt. Bei dieser wird um das Haus herum eine Hülle errichtet. Innerhalb der Hülle können die betroffenen Bereiche auf über 60 Grad erwärmt werden. Bei dieser Temperatur stirbt der Hausbock ab. Auch der Einsatz von chemischen Mitteln kann den Befall stoppen oder ergänzend zu anderen Methoden angewandt werden. Es empfiehlt sich eine regelmäßige Überprüfung der vormals betroffenen Stellen, um einen erneuten Befall rechtzeitig zu erkennen.
Der Hausbock ist nicht zu verwechseln mit dem Holzwurm. Macht sich der Befall vor allem durch sichtbare Ausmehlungen bemerkbar, handelt es sich mit Sicherheit um den Holzwurm. Im Gegensatz zum Hausbock bevorzugt er Laub- und Nadelhölzer gleichermaßen. Daher kann er im ganzen Haus auftreten und beispielsweise auch Treppen und Wandverkleidungen befallen. Ist das Holz bereits geschädigt, kann es interessant werden für andere Schädlinge wie Ameisen. Es empfiehlt sich also, betroffene Bereiche zeitnah und gründlich zu säubern, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.
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