Eigenkapital? Klar, je mehr, desto besser für die Finanzierung. Aber zählt dazu nur das, was auf dem Konto liegt? Keineswegs! Diese sechs überraschenden Möglichkeiten, das Eigenkapital aufzustocken, hat kaum jemand auf dem Schirm.



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Eigenkapital ist bei der Immobilienfinanzierung enorm wichtig. Denn je höher das Eigenkapital, das du bei der Finanzierung einbringst, desto besser die Kreditkonditionen. Und desto geringer ist das Risiko, dass die Finanzierung später aufgrund zu hoher Belastung scheitert. Das Eigenkapital reduziert die erforderliche Kreditsumme und schafft einen Sicherheitspuffer für dich. Zudem profitierst du in mehrfacher Hinsicht davon: Du kannst schneller tilgen, erhältst günstigere Zinsen und hast bei einem Notverkauf ein geringeres Restschuldrisiko.


tipp
Wie viel Eigenkapital brauchst du?

Eine Faustregel besagt, dass du mindestens 20 Prozent der Finanzierungssumme selbst aufbringen solltest. Absolutes Minimum sind die Kaufnebenkosten, die du aus eigener Tasche stemmen solltest. Dazu zählen etwa Notargebühren, Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer und Maklerprovision, die in der Regel 9 bis 12 Prozent des Kaufpreises betragen und je nach Bundesland variieren können.




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Was zählt zum Eigenkapital?


Zum Eigenkapital zählen zuallererst finanzielle Mittel, die kurzfristig verfügbar sind, wie Guthaben auf Tagesgeldkonten, Sparbüchern oder einem Bausparvertrag. Auch Geldmittel mit längeren Kündigungsfristen wie Sparverträge, Sparbriefe und Guthaben auf Festgeldkonten sind als Eigenkapital einsetzbar. Allerdings kann es sein, dass du den Zeitraum bis zur Fälligkeit mit einem kurzfristigen Kredit zwischenfinanzieren musst. Weitere Tricks, wie du deinem Eigenkapital Beine machst:

Trick 1: Mach dein Auto zur Sicherheit


Hast du ein Auto, das dir gehört, das du also entweder gekauft oder die Raten bereits abgezahlt hast? Sehr gut – das ist ein Vermögensgegenstand, den du als Sicherheit und somit als Eigenkapital einsetzen kannst. Keine Sorge: Trotzdem bleibt es dir erlaubt, das Fahrzeug zu nutzen, solange du deine Kreditraten für das Haus zahlst. Genannt wird dieses Verfahren „Sicherungsübereignung“. Dafür übergibst du dem Kreditgeber die Zulassungsbescheinigung Teil II. Meist wird der Zeitwert des Autos ermittelt, um zu bestimmen, wie hoch der Eigenkapitalanteil der Sicherungsübereignung ist.



Trick 2: Zapf vorzeitig dein Erbe an


Du wirst später mal was erben? Das kann auch jetzt schon nützlich sein. Der Vorgang nennt sich „vorweggenommene Erbfolge“. Soll heißen: Deine Eltern schenken dir noch zu Lebzeiten Geld aus dem künftigen Erbe, um deine Hauskaufpläne finanziell zu unterstützen. Bis zu 400.000 Euro sind für Kinder derzeit steuerfrei. Großeltern können bis zu 200.000 Euro steuerfrei schenken – es sei denn, deine Eltern (also ihre Kinder) sind bereits verstorben. Dann gilt auch hier die 400.000-Euro-Grenze. Lass dich aber unbedingt von einer Steuerexpertin oder einem Steuerexperten beraten. Das Thema Pflichtanteile ist nicht ohne, insbesondere, wenn du Geschwister hast.




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Trick 3: Setz’ deine Tatkraft ein


Du bist handwerklich begabt und willst Teile des Hausbaus oder des Ausbaus der Innenräume selbst durchführen? Dann kannst du deine Arbeit als Eigenkapital in deine Baufinanzierung einbringen, nämlich als sogenannte „Muskelhypothek“. Banken akzeptieren meist bis zu 15 Prozent der Darlehenssumme aus Eigenleistungen, Dafür müsstest du allerdings schon einen handwerklichen Beruf ausüben. Machst du das eher hobbymäßig, sind fünf bis zehn Prozent realistischer.




Trick 4: Vergiss die Förderung nicht


Staatliche Förderung für den Immobilienerwerb solltest du unbedingt in deinen Finanzierungsmix einbinden. Ein Förderkredit kann nicht vorhandenes Eigenkapital ersetzen. Am besten informierst du dich frühzeitig, welche Fördermittel für dich in Frage kommen, die können sich nämlich regional stark unterscheiden. Ganz unkompliziert geht das zum Beispiel mit unserer kostenlosen Finanzierungsberatung

Ganz aktuell: Ab 1. Juni 2023 gibt es einen Reboot der Familienförderung. Wenn du mindestens ein Kind und eher ein geringes oder mittleres Einkommen hast, kannst du höhere Beträge zu sehr günstigen Zinsen (vermutlich sogar mit einer Eins vor dem Komma) erhalten. Der Grund: Es gibt Einkommenshöchstwerte. Die Förderung verringert die zu finanzierende Summe der Bank, was deine Belastung erheblich senken kann.



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Trick 5: Mach flüssig, was du nicht mehr brauchst

Durchforste doch mal den Keller nach Schätzen – vielleicht liegt ein Teil deines Eigenkapitals noch in einer verstaubten Kiste. Das kann zum Beispiel die wertvolle LP-Sammlung sein oder Trophäen, Gold, Schmuck und Ähnliches. Die meisten Banken akzeptieren Goldbarren oder Goldschmuck und tauschen das Gold zum Tageskurs um. Allerdings zählt der künstlerische Wert dabei nicht, sondern nur der pure Goldwert. Bei kunstvoll gefertigtem Schmuck oder Sammlermünzen lohnt sich ein Umweg über einen Händler. Aktien und Fonds lassen sich ebenfalls verkaufen – am besten in einer Börsenhochphase. Je nachdem, wann du deine Wertpapiere gekauft hast, könnte die Gelegenheit gerade günstig sein. Das gilt auch für Bitcoins und Co. Weil sie stark schwanken, würde keine Bank sie als Eigenkapital akzeptieren – wenn du sie aber in Euros umwandelst, spricht nichts dagegen.



Trick 6: Setze ein Haus für ein Haus ein


Oder eine Eigentumswohnung. Oder ein Ferienhaus. Wenn du in der glücklichen Lage sein solltest, dass du bereits eine, vielleicht geerbte, Immobilie besitzt, diese aber nicht verkaufen willst, kannst du sie dennoch als Sicherheit einsetzen, um einen günstigeren Kredit zu erhalten. Voraussetzung: Die Immobilie sollte schuldenfrei sein, es darf also keinen Vermerk im Grundbuch geben. Übrigens: Das funktioniert auch mit Immobilien, die dir nicht selbst gehören. Klassischer Fall wäre hier das Elternhaus. Verwandtschaft ist aber keine Voraussetzung, theoretisch ist das mit jeder abbezahlten Immobilie möglich, wenn du ein entsprechend vertrauensvolles Verhältnis zu den Eigentümer:innen hast und sie bereit sind, dir unter die Arme zu greifen.


Alle Angaben ohne Gewähr.



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