Die nächste Heizkosten-Abrechnung wird nach dem Rekordniveau in 2022 wieder etwas moderater ausfallen. Trotzdem besteht bereits Monate vor der Abrechnung ausreichend Zeit, um sparsamer zu heizen. Oft reichen Änderungen der Gewohnheiten aus. Mit vielen kleinen Handgriffen können die Kosten erheblich gesenkt werden.
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Kürzer duschen, empfiehlt der Bundeswirtschaftsminister als Energiesparmaßnahme – und liegt damit richtig. Wer fünf statt sieben Minuten duscht, spart damit etwa 30 Prozent Energie. Die Wassertemperatur von 40 auf 37 Grad abzusenken, bringt noch einmal zehn Prozent, ein Sparduschkopf für einen Preis ab ca. 20 Euro um die 20 Prozent. Rechnet man auch noch den Wasserverbrauch dazu, kommt bei täglichem Duschen übers Jahr eine dreistellige Summe zusammen. Falls das Warmwasser elektrisch beheizt wird, macht sich die Ersparnis bei der Stromrechnung bemerkbar.
Eine mangelhafte Dämmung des Fußbodens können Teppiche nicht ersetzen, aber sie können das Kälteempfinden verändern. Während es sich auf nackten Dielen meist kalt anfühlt, werden Räume mit flauschigem Bodenbelag sogar wärmer wahrgenommen als sie tatsächlich sind. So muss das Heizungsthermostat nicht ständig nach oben gedreht werden. Besonders behaglich fühlen sich Teppiche und Läufer aus Wolle an. Als schnelle Lösung helfen auch schon ein paar warme Hausschuhe gegen das Kältegefühl.
Die Verglasung älterer Fenster entspricht nicht dem zeitgemäßen Wärmeschutzstandard. Im Winter wirken sie wie „Kältelöcher“ und erhöhen den Heizbedarf. Dagegen helfen Jalousien, Rollos oder Vorhänge aus dicht gewebten Stoffen, die in kalten Nächten stets geschlossen werden sollten. Achten Sie aber darauf, dass Heizkörper unter den Fenstern nicht vom Behang bedeckt werden, denn dann würde die Wärme gleich mit ausgesperrt. Aus dem gleichen Grund sollen Heizkörper auch nicht mit Möbeln verstellt oder verkleidet werden.
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Reste verwerten, statt sie wegzuwerfen – dieses Ideal lässt sich auch auf den Energieverbrauch anwenden. Zwei Beispiele: Im Wasserkocher ist noch heißes Wasser vom abendlichen Teeaufguss übrig? Schnell in eine Wärmflasche gefüllt, wärmt es schon mal das Bett vor. Wenn du den Backofen nach Gebrauch offenstehen lässt, nutzt du die Restwärme als Raumheizung für die Küche. Allerdings sollte das nicht dazu führen, dass der Backofen länger als nötig in Betrieb ist, denn das wäre wiederum eine große Energieverschwendung. Übrigens: In der Regel kann man ihn schon einige Minuten vor Ende der Garzeit abschalten.
Einhebelmischer an Waschbecken und Spüle sind praktisch in der Bedienung. Aus Energiespargründen sollten Sie aber den Hebel immer auf der „kalten“ Seite stehen lassen und nicht, wie meist üblich, in der Mitte. Dann nämlich wird bei jeder Wasserentnahme auch der Zulauf für Warmwasser geöffnet, egal ob man es braucht oder nicht. Selbst wenn noch gar kein warmes Wasser fließt, dreht sich schon das Zählwerk. Fürs schnelle Händewaschen zwischendurch oder zum kurzen Abspülen der Teetasse reicht fast immer kaltes Wasser.
Die Heizung runterdrehen, bevor man aus dem Haus oder ins Bett geht und jedes Mal, wenn gelüftet wird. Das sind alles altbewährte Energiespartipps. Aber wer denkt im Alltag schon jedes Mal daran? Mit programmierbaren Heizkörperthermostaten lässt sich die Zieltemperatur nach Zeitplan einstellen, der Rest erledigt sich von selbst. Manche Modelle erkennen offene Fenster und regeln die Heizung automatisch herunter. Die smarten Sparhelfer kosten ab ca. 40 Euro pro Stück. Einfache Themostate mit Zeitsteuerung gibt es bereits ab 10 Euro.
Das Einsparpotenzial liegt meist bei 10 bis 15 Prozent. Besonders viel spart man im unsanierten oder nur teilsanierten Altbau, wenn die vorhandenen Thermostate älter als zehn Jahre sind und wenn tagsüber niemand zu Hause ist. Dann kann man sogar bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen.
Unter einer dicken Staubschicht kann die Leistung eines Heizkörpers vermindert sein – um bis zu ein Drittel. Der Griff zu Staubwedel, Sauger und Lappen – einmal vor, einmal nach der Heizperiode – macht sich daher bezahlt. Besonders viel Staub sammelt sich in den Lamellen unter der Gitterabdeckung von Plattenheizkörpern. Hier können die Flusen entfernt werden, indem man sie mithilfe eines Föhns in Richtung Boden bläst und dort abfängt. Auch Heizkörperventil und Thermostatkopf sollten entstaubt, beziehungsweise feucht abgewischt werden. Angenehmer Nebeneffekt der Reinigungsaktion: Beim Heizen wird weniger Staub aufgewirbelt.
Wohin mit nasser Wäsche, wenn man keinen Trockner oder Trockenraum im Haus hat? Besser nicht auf den Wäscheständer im Wohnzimmer! Bei hohem Feuchtegehalt kühlt sich die Luft ab und die Heizung muss kräftig Gas geben, um die eingestellte Temperatur zu halten. Zudem ist die Gefahr von Feuchte- und Schimmelschäden hoch. Da ist es tatsächlich günstiger, zumindest große Wäschestücke für ein bis zwei Euro im Waschsalon zu trocknen. Wenn du einen Balkon hast, kannst du deine Wäsche auch im Winter draußen trocknen lassen. Es dauert nur etwas länger als im Sommer.
Gegen Zugluft kommt die beste Heizung nicht an. Einen Spalt zwischen Boden und Wohnungstür kann mit einer Bürstendichtung oder der berühmten Stoffschlange geschlossen werden. Schwachstellen an Fenstern findest man mit einem einfachen Trick: Klemme ein Stück Papier in den Rahmen und ziehe bei geschlossenem Fenster kräftig daran. Lässt es sich einfach herausziehen, ist das Fenster undicht. Abdichten mit Schaumdichtungsband aus dem Baumarkt spart rund sieben Euro Heizkosten pro Jahr und Fenster.
Kaum zu glauben, aber wahr: Wer mit ständig gekipptem Fenster lüftet, heizt bis zu 150 Euro jährlich zum Fenster raus – nach Berechnungen, die noch aus Zeiten moderaterer Energiepreise stammen. Weil die Fensternischen beim Dauerlüften verstärkt auskühlen, drohen zudem Feuchtigkeits- und Schimmelschäden. Richtig lüften heißt: Fenster für kurze Zeit weit öffnen (Stoßlüften). Im Winter reichen ca. fünf bis zehn Minuten, in der Übergangszeit 15 bis 20 Minuten für den notwendigen Luftaustausch. Und bitte nicht vergessen, vor dem Lüften die Heizungsthermostate herunterzudrehen (oder diesen Tipp zu beherzigen).
Die Temperatur in weniger genutzten Räumen zu senken, gehört zu den Basics des Energiesparens. Wichtig dabei ist aber, die Zimmertüren zwischen unterschiedlich temperierten Bereichen in der Wohnung geschlossen zu halten. Das Schlafzimmer bei offener Tür vom Wohnzimmer aus „ein bisschen mitheizen“ zu wollen, macht den Spareffekt zunichte. Schlimmer noch: Ist viel Feuchtigkeit in der Luft, so wird sie von den warmen in die kühleren Räume ziehen. Dort schlägt sich dann an besonders kalten Bauteilen, beispielsweise den Hausecken, nieder. Schimmelpilzen gefällt das
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