Seit der Corona-Pandemie streiten sich Nachbar:innen in Wohnquartieren häufiger und heftiger. Schlichtungsversuche sind schwieriger geworden. Doch immerhin gibt es einen Lösungsansatz vom Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW.



Wenn das gewohnte Leben stark eingeschränkt ist und das über eine lange Zeit, neigen einige Menschen dazu sich einzuigeln, andere wiederum lassen ihrem Unmut freien Lauf. Zu spüren bekommt das häufig die unmittelbare Nachbarschaft. Plötzlich wird der Lärmpegel aus der Wohnung nebenan ohrenbetäubend und die Verursacher:innen zeigen keinerlei Einsicht. Im Gegenteil: die Fronten innerhalb der Hausgemeinschaft verhärten sich bis zur Eskalation. 

Aber auch Vermieter:innen sehen sich mit zunehmender Frustration infolge der Pandemie konfrontiert. Bestehende Konflikte verschärfen sich und Schlichtungsgespräche werden wegen der pandemischen Beschränkungen immer schwieriger möglich.


Urteil: Lärm

GdW-Handlungsempfehlungen für nachbarschaftliches Zusammenleben

Doch bereits vor Corona kam es nach Einschätzung des GdW-Präsidenten Axel Gedaschko vor allem in sozial benachteiligten Wohnquartieren verstärkt zu Gewalt, Ruhestörungen und Missachtungen der Hausordnung. Sein Verband hatte daher Ende 2020 Handlungsempfehlungen für stabile Wohnquartiere und ein langfristig finanziertes Quartiersmanagement vorgelegt. Grundlage dafür war eine Vertiefungsstudie der Minor Wissenschaftsgesellschaft im Auftrag des GdW sowie eine Umfrage unter den GdW-Wohnungsunternehmen.

Nach GdW-Empfehlung müsse sich eine erfolgreiche Quartiersentwicklung von Seiten der Wohnungswirtschaft auf drei Säulen stützen:  

  • Strategisches Quartiersmanagement 

  • Vernetzung und Kooperation  

  • Aktivierung und Beteiligung der Bewohner:innen 

So sollten beispielsweise Schlüsselpersonen mit “Herzblut” an einem festen Ort ansprechbar sein. Eine ganzheitliche Vernetzung müsse für die Einbindung aller Akteur:innen sorgen, auch Programme für Langzeitarbeitslose sollten dabei genutzt werden. Die Bewohnerschaft könne u. a. über Kinder und Jugendliche sowie niedrigschwellige Angebote mobilisiert werden. 

(Wer mehr über die “Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für ein erfolgreiches Quartiersmanagement von Wohnungsunternehmen” erfahren möchte, findet hier die Vertiefungsstudie 2020 der Minor Wissenschaftsgesellschaft.) 




Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten)


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