Im Herbst 2023 haben wir private Vermieter:innen gefragt, was ihnen bei der Vermietung ihrer Immobilien wichtig ist. Worauf achten sie bei neuen Mieter:innen am meisten? Welche Infos dürfen bei der Bewerbung um eine Wohnung keinesfalls fehlen? 1.458 Vermieter:innen haben an unserer Umfrage teilgenommen. Das sind die Ergebnisse.
- An wen wird am liebsten vermietet?
- Skepsis gegenüber Wohgemeinschaften
- Untervermietung? Ungern!
- Offen gegenüber Nachmieter:innen und Wohnungstausch
- Im Livetalk: Die Umfrageergebnisse zum Ansehen
- Persönlicher Eindruck und Einkommen sind am Wichtigsten
- Wie wichtig ist die SCHUFA?
- Was zählt noch bei der Auswahl neuer Mieter:innen?
- Wer in die Hausgemeinschaft passt kommt besonders gut an
- Was gehört ins Anschreiben?
- Kurz vor Vertragsschluss muss alles stimmen
- Kontaktaufnahme am liebsten per Mail
- Eigenleistung Schönheitsreparaturen
- Was Mieter:innen besser nicht einfordern
- Wie tierlieb sind Deutschlands Vermieter:innen?
- Über diese Umfrage
Es ist tatsächlich wahr: Private Vermieter:innen vermieten am liebsten an Paare ohne Kinder oder direkt an Singles. Familien haben es schwerer – vor allem Alleinerziehende sind wenig erwünscht. Nur zehn Prozent der Befragten geben gerne ihre Wohnung an diese Bevölkerungsgruppe ab. Nur Wohngemeinschaften sind noch unpopulärer.
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Wohngemeinschaften sind nicht besonders beliebt unter Vermieter:innen. Fast zwei Drittel der Befragten schließen es aus, überhaupt an eine WG zu vermieten. Wer es doch wagt, hat entweder eine ausreichend große Wohnung zu vermieten oder geht auf Nummer sicher, indem alle Bewohner:innen der WG namentlich im Mietvertrag aufgelistet werden.
Ähnlich unbeliebt wie Wohngemeinschaften ist die Frage nach Untervermietung. Auch hier lehnen über die Hälfte aller befragten Vermieter:innen eine Weitervermietung grundsätzlich ab. Wer doch zustimmt, lässt sich das mit einem Untervermietungzuschlag entlohnen oder beschränkt die Untervermietung auf nur einen Teil der Wohnung.
Gerade in den Metropolen beschäftigt viele Menschen die Idee des Wohnungstauschs. Rein technisch ist dies nichts anderes als ein Vorschlag für eine:n Nachmieter:in. Auffallend viele Vermietende stehen diesen Vorschlägen offen gegenüber. 73 Prozent der Befragten können sich das vorstellen.
Livetalk: So findest du eine Wohnung – Insidertipps von ImmoScout24 (Mitschnitt vom 11. Januar 2024)
Mit Peter Steinhauer und Jorin Verges
Dauer: 1:06h
Vermieter:innen sind an einem stabilen Mietverhältnis interessiert und wählen neue Mieter:innen mit großer Sorgfalt aus. Dabei spielen der persönliche Eindruck und ein nachweisbar geregeltes Einkommen die wichtigste Rolle. Jeweils rund ein Drittel der Befragten wünschen sich zudem eine ausgefüllte Mieterselbstauskunft und einen Bonitätsnachweis. Eine Mietzahlungsbestätigung und eine Bürgschaft sind hingegen von nicht so großer Bedeutung.
Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24:
Wer in deutschen Großstädten eine Wohnung zur Miete sucht, muss sich oftmals gegen viele Mitbewerber:innen behaupten. Und wer eine Wohnung vermietet, steht vor der Aufgabe aus unzähligen Bewerbungen die richtigen Mieter:innen auszuwählen. Denn die Nachfrage übersteigt schlichtweg das vorhandene Angebot an Wohnraum. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass nicht nur harte Fakten wie Einkommen, Beruf und Bonität zählen, sondern auch der persönliche Eindruck ausschlaggebend ist.
Eine Bonitätsauskunft gibt einen Eindruck davon, mit welcher Zahlungsmoral zu rechnen ist. Dabei ist die SCHUFA nicht der einzige Anbieter für solche Dokumente. Auch andere Bonitätsauskünfte würde eine Mehrheit der Vermieter:innen akzeptieren. In der MieterPlus-Mitgliedschaft von ImmoScout24 ist jetzt auch eine Bonitätsauskunft enthalten, die deutlich weniger Daten sammelt und auf die Immobiliensuche zugeschnitten ist.
Neben dem Einkommen legen die befragten Vermieter:innen zu gleichen Teilen Wert auf ein ordentliches Anschreiben sowie den Beruf der Bewerber:innen. Auch den Umzugsgrund möchten immerhin ein Fünftel aller Befragten in ihre Entscheidung einbeziehen. Ein Foto der potentiellen Interessent:innen ist ihnen hingegen nicht so wichtig.
Wenn Job, dann Wohnung – so scheinen Vermietende zu denken. Aber nicht nur: Der persönliche Eindruck ist neben den Daten und Fakten immer noch sehr wichtig. Dabei ist nicht nur ein guter Auftritt bei der Besichtigung gemeint, sondern auch eine ordentliche Anfrage. „Wohnung noch frei?“ wird den meisten Vermieter:innen wohl nicht reichen.
Bereits mit dem Anschreiben bei der ersten Kontaktaufnahme können Interessierte einen guten Eindruck hinterlassen, nicht erst bei der Wohnungsbesichtigung. Doch auch im Anschreiben gilt, dass Beruf und Einkommen für Vermieter:innen die wichtigste Information sind, gefolgt vom Umzugsgrund. Der Familienstand spielt an dieser Stelle keine große Rolle.
Alle Bewerbungsunterlagen direkt mit der ersten Anfrage einreichen? Nicht verkehrt, auch wenn die Prüfung der Unterlagen von Vermietenden sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Knapp ein Viertel von ihnen schaut sich diese Unterlagen, wie beispielsweise Einkommensnachweis und Bönitätsauskunft, bereits bei Kontaktaufnahme an. Immerhin fast die Hälft hingegen prüft diese Dokumente erst kurz vor Vertragsschluss.
Ziemlich einig sind sich die Befragten, wenn es um die erste Kontaktaufnahme geht: Die E-Mail ist das Mittel der Wahl. Je ein Drittel favorisieren den direkten, telefonischen Kontakt oder aber den ImmoScout24-Chat. Whatsapp und SMS spielen nur eine kleinere Rollen.
Etwas mehr als die Hälfte der Vermieter:innen begrüßen es, wenn Mieter:innen Schönheitsreparaturen, wie das Streichen der Wände, übernehmen. 20 Prozent sehen den Einbau der Küche als Eigenleistung der Mieter:innern an und 5 Prozent die Verlegung von Bodenbelag.
Was Mieter:innen besser nicht vorschlagen sollten, sind Umbauten in der Wohnung oder die gewerbliche Nutzung. Da sind Vermieter:innen streng. Auch Übungszeiten für ein Instrument sehen 39 Prozent der privaten Vermieter:innen kritisch. Ganz anders hingegen sieht es bei Stellplätzen für Autos oder Fahrrädern aus. Für diese Wünsche haben sie durchaus Verständnis.
Was die Tierhaltung in ihren Wohnungen angeht, sind die befragten Vermieter:innen eher konservativ eingestellt. Mit Kleintieren, wie Hamstern oder Meerschweinchen, haben die wenigsten ein Problem. Aber schon der Haltung von Katzen und Hunden stimmen nicht mal die Hälfte der Vermietenden zu. Andere Tierarten, wie beispielsweise Reptilien, sind eher unerwünscht.
Diese Umfrage wurde von ImmoScout24 im Zeitraum vom 13. Oktober bis zum 4. Dezember 2023 unter 1.458 Vermieter:innen in Deutschland online durchgeführt. Von den Befragten vermieten mehr als die Hälfte zwei oder mehr Wohnimmobilien. Knapp ein Fünftel gab an, eine Wohnimmobilien zu vermieten.
Die vorherige Version der Umfrage ist hier zu finden:
So vermietet Deutschland 2020
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