Wer in einer eigenen Immobilie lebt, genießt viele Vorzüge. Damit das Leben in den eigenen vier Wänden jederzeit unbeschwert bleibt, sollten das Gebäude und vieles drumherum gut abgesichert sein. Wir zeigen Ihnen, welche Versicherungen Sie unbedingt abschließen sollten und welche sinnvoll sein können.


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Wohngebäudeversicherung und wichtige Zusatzbausteine

Eine Wohngebäudeversicherung ist für alle Eigentümer:innen unerlässlich. Die Versicherung übernimmt die Kosten, die durch Schäden bei Sturm (ab Windstärke 8), Hagel, Blitzschlag, Explosion oder Implosion, Feuer oder Leitungswasser entstehen und sichert so Reparaturen und Wiederaufbau. Beim Abschluss der Versicherung sollten Sie darauf achten, bestimmte Risiken explizit einzuschließen. Wichtig ist hier u. a. eine Klausel zur groben Fahrlässigkeit, die beispielsweise so lauten könnte: „Wir verzichten auf den Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung des Schadens.“

Befindet sich Ihre Immobilie in einem Risikogebiet, sollten Sie Ihre Versicherung um einen Schutz gegen Elementarschäden bei Überschwemmung, Hochwasser, Schneedruck, Erdsenkung u. ä. erweitern.

Bei Eigentumswohnungen schließt die Eigentümergemeinschaft gemeinsam eine Versicherung für das gesamte Haus ab. Auch hier sollten die möglichen Risiken genau bedacht werden.

Wer ein Gerätehaus oder eine separate Garage auf dem Grundstück hat, sollte diese Gebäude in die Versicherung einschließen.

Über einen Zusatzbaustein in der Gebäudeversicherung lässt sich im Bedarfsfall auch die Photovoltaikanlage absichern. Die Versicherung umfasst Solarmodule, Montagerahmen, Befestigungselemente, Wechselrichter und die Verkabelung. Sehr zu empfehlen ist es, den Ausfall der Photovoltaikanlage mitzuversichern.

Ein weiterer Zusatzbaustein in der Wohngebäudeversicherung ist die Glasbruchversicherung. Sie leistet Ersatz, wenn Scheiben zu Bruch gehen – ganz gleich durch welche Ursache. Eine solche Versicherung abzuschließen, ist aber nur sinnvoll, wenn Sie auch tatsächlich einen Wintergarten, Gewächshäuser oder Panoramafenster besitzen.

 


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Tipp:

Wer in seinem Eigenheim lebt, wird früher oder später über Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahmen nachdenken. Erhält die Immobilie eine höherwertige Ausstattung oder wird die Wohnfläche erweitert, steigt folgerichtig der Wert Ihres Besitzes. Schnell kommt es da zu Lücken im Versicherungsschutz. Daher ist es sehr wichtig zu prüfen, ob Ihre Wohngebäudeversicherung aktualisiert werden muss. Sehr wahrscheinlich ist dann die Versicherungssumme anzupassen, um für den Ernstfall kostendeckend abgesichert zu sein.

Privathaftpflichtversicherung und Zusätze

Auch wer in seiner eigenen Immobilie wohnt und keine Mieter:innen hat, braucht eine private Haftpflichtversicherung. Sie bietet Schutz gegen Schadenersatzansprüche, die aus den Gefahren des täglichen Lebens resultieren. Gefährliche Situationen entstehen beispielsweise, wenn sich eine selbstangebrachte Deckenlampe löst und einen Gast verletzt, ein heruntergefallener Blumentopf Schaden auf einem Auto anrichtet oder ein Passant vor dem versicherten Grundstück wegen Glatteis stürzt.

Heizen Sie Ihre Immobilie mit Öl, empfiehlt sich eine Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung (Öltankversicherung) abzuschließen. Nur so genießen Sie finanziellen Schutz, wenn Öl aus undichten Tanks entweicht und das Grundwasser verseucht oder beim Befüllen durch das Tankfahrzeug Öl ins Erdreich gelangt.


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Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung

Die meisten Immobilien werden durch Kredite finanziert. Solange die nicht abgezahlt sind, wäre es ratsam für den Worst Case vorzusorgen und auf diese Weise Angehörige abzusichern. Das geht über eine Risikolebensversicherung. Soll eine Baufinanzierung abgesichert werden, eignet sich ein Modell, bei dem die Versicherungssumme gleichzeitig mit der Restschuld des Kreditvertrags sinkt.

Von einer Restschuldversicherung raten Experten ab, da die oft unnötig teuer ist und Versicherer nicht immer zahlen wollen. Besser ist es für den Todesfall eine Risikolebensversicherung abzuschließen und für den Fall, dass Sie nicht mehr arbeiten können, eine Berufsunfähigkeitsversicherung.


Hausratversicherung

Nicht nur dem Gebäude drohen Schäden bei Feuer, Blitzschlag, Explosion oder Implosion, Sturm (ab Windstärke 8) und Hagel sowie Leitungswasser oder Überspannung. Auch alle beweglichen Gegenstände – von Möbeln über Kleidung bis zu Elektrogeräten – können erheblichen Schaden nehmen. Hinzu kommen auch noch Einbruch und Diebstahl. Daher sollten Sie unbedingt eine Hausratsversicherung abschließen. Ganz wichtig ist es, die Versicherungssumme immer dem Wert des Hausrats anzupassen.


Unfallversicherung

In den eigenen vier Wänden gibt es immer etwas zu tun. Sobald Sie sich bei bestimmten Baumaßnahmen von Freunden oder Familienmitgliedern helfen lassen, denken Sie bitte daran, für den Fall der Fälle Vorkehrungen zu treffen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Gesetzliche Unfallversicherung: Auch unentgeltliche Helfer:innen müssen bei der örtlichen Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) gemeldet werden. Dort werden sie unfallversichert. Der Betrag richtet sich nach den geleisteten Arbeitsstunden, über die Sie Buch führen.
  • Bauhelferversicherung: Experten empfehlen den Abschluss einer eigenen Bauhelferversicherung, in der – anders als bei der gesetzlichen Unfallversicherung – auch Sie als Bauherr:in plus Ehepartner:in abgesichert sind.
  • Private Unfall- oder Haftpflichtversicherung der Helfer:innen: Haben Ihre Helfer:innen eine Privathaftpflicht abgeschlossen, sind dadurch sogenannte Gefälligkeitsschäden an Sachen und Personen abgesichert, die im Rahmen der Arbeit auf Ihrer Baustelle entstehen.

Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten)


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