Der Stadtteil Sachsendorf gehört mit seinen über 10.000 Einwohnern zu den drei größten Stadtteilen von Cottbus und repräsentiert im Großteil den Plattenbau der Siebziger Jahre. Zu dieser Zeit entstanden rund um den alten Kern aus Einfamilienhäusern nahezu 12.000 funktionale Unterkünfte für die Beschäftigten der Energieindustrie.
Nach der Wende und dem einhergehenden Strukturwandel wurde Sachsendorf mit den typischen Problemen Leerstand und Arbeitslosigkeit konfrontiert. Die ehemals im Bergbau Beschäftigten konnten von anderen Sektoren nicht aufgenommen werden und der soziale Verfall hielt im Viertel Einzug.
Um- und Rückbau, Stadteilprojekte
Da es nicht abzusehen ist, dass sich die Wohnungslage in Cottbus dauerhaft ändert, wurde der teilweise Rückbau der Plattensiedlung beschlossen. Der verbleibende Rest wird modernisiert und optisch aufgewertet. Zusammen mit den städtebaulichen Maßnahmen werden auch eine Reihe von sozialen Projekten umgesetzt: Jugend-, Senioren- und Migrantenbetreuung, Stadtteilinitiativen und kulturelle Feste. Es entstand ein neues Forum in Form eines auffallenden Zeltdaches, Jugendvereine werden gefördert und man versucht, Läden und Betriebe im Stadtteil anzusiedeln.
Anbindung
Sachsendorf liegt direkt südlich des Stadtzentrums und ist voll in das Nahverkehrsnetz integriert. Südlich des Stadtteils findet man im Lausitzpark vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und ein Entertainmentcenter mit Kino und Restaurants.
Fachhochschule Lausitz
Die Fachhochschule Lausitz mit ihren 3.500 Studenten ist auf die Standorte Senftenberg und Cottbus aufgeteilt. Der Cottbusser Campus ist in einer ehemaligen Kaserne in Sachsendorf untergebracht; hier lassen sich unter anderem die Fächer Bauwesen, Musik und Pädagogik studieren. Besonders bei den Studenten der FH ist Sachsendorf beliebt: Wegen der niedrigen Mieten und der Nähe zum Campus.
Sachsendorf ist ein Stadtteil, der mitten im Umbruch begriffen ist. Die Zukunft wird zeigen, ob er das Image des Problemviertels abschütteln und sich erfolgreich neu orientieren kann. Auf jeden Fall sind viele Bemühungen erkennbar, die zusammen mit den günstigen Mieten den Stadtteil durchaus lebenswert machen.
Lasse Manthei
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.