Seelow befindet sich etwa 70 Kilometer östlich von Berlin am Rande des Oderbruchs. Es ist von Wiesen und landwirtschaftlichen Flächen umgeben, auch kleinere Seen und Forstgebiete finden sich. Die Entfernung nach Polen beträgt etwa 20 Kilometer.
Die Kleinstadt Seelow mag vor allem durch die schwere Schlacht um die Seelower Höhen bekannt sein, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges weite Teile der Stadt zerstörte. Doch in den letzten Jahren hat sich hier viel verändert.
Verkehrsanbindungen und Stadtstruktur
In Seelow kreuzen sich die Bundesstraßen B1 in Ost-West und B167 in Nord-Süd-Richtung, so dass die Kleinstadt gut zu erreichen ist. Innerhalb Seelows und zu den Nachbarorten fahren mehrere Buslinien. Frankfurt an der Oder ist etwa 25 km entfernt und mit der Regionalbahnlinie OE60 vom Seelower Bahnhof aus zu erreichen. Im Ortsteil Werbig hält die Regionalbahnlinie NE26, die von Berlin Lichtenberg nach Kostryzn (Küstrin) in Polen fährt. Nach Berlin braucht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut anderthalb Stunden.
In Seelow wohnen etwa 5700 Menschen, zumeist in Ein- oder Mehrfamilienhäusern, die in einer aufgelockerten und begrünten Bebauung das Stadtbild prägen. Seelow wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges im Zuge der Schlacht um die Seelower Höhen stark zerstört. Viele öffentliche Gebäude wie z.B. das Rathaus und die Kirche wurden seit der deutschen Wiedervereinigung restauriert, vor allem der historische Stadtkern wurde wieder aufgebaut. Ein Museum erinnert an die Kriegshandlungen um Seelow.
Bildungsangebote und Freizeitwert
Seelow verfügt über ein gutes Bildungsangebot mit sechs Kindertagesstätten, einer Grund- und einer Oberschule, einem Gymnasium und einer sonderpädagogischen Schule. Auch die Gesundheitsversorgung ist mit verschiedenen Arzt- und Zahnarztpraxen und einem Krankenhaus gut ausgebaut. Die Kleinstadt zeichnet sich durch ein reges Vereinsleben mit Sport- und Tanzvereinen, einem Chor und einem Kinder- und Jugendfreizeitzentrum aus. Zu den jährlichen Festen kommen viele Bewohner gerne, so beispielsweise zum Maifest oder dem Schützenfest.
In den 1990er Jahren wurde in Seelow Nord ein Gewerbegebiet erschlossen und ein Einkaufszentrum gebaut. Entlang der Apfelstraße entstanden moderne Wohnhäuser. Dennoch hat Seelow wie andere Regionen in Brandenburg auch mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Die Arbeitslosenquote betrug im September 2007 gut 19%. Die Überalterung ist ein weiteres Problem.
Dennoch ist Seelow eine lebenswerte Stadt, in der in den letzten Jahren viel getan wurde. Es gibt hier ausgewogene Freizeitangebote für die Bürger, die sich für ihre Stadt engagieren. Die Feste und Sportveranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Wenn hier herziehen möchte, sollte das Kleinstadtleben und die ruhige Lage der Stadt zu schätzen wissen.
Jessica Binsch
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.