Eisenhüttenstadt erreichte als erste sozialistische Planstadt der DDR in den 1950er Jahren überregionale Bekanntheit. Eisenhüttenstadt ist eine amtsfreie Stadt an der Oder, unmittelbar an der polnischen Grenze. Sie gehört zum Landkreis Oder-Spree. Im Süden ist die Stadt vom Hügelland der Diehloer Berge begrenzt. In Eisenhüttenstadt mündet der Oder-Spree-Kanal in die Oder. Die Stadt liegt etwa 25 Kilometer südlich von Frankfurt/Oder, 25 Kilometer nördlich von Guben und 110 Kilometer östlich von Berlin.
Eisenhüttenstadt ist in die Ortsteile Neustadt (mit sieben Wohnkomplexen), Schönfließ und Diehlo unterteilt.
Eisenhüttenstadt ist gut an den Bahnverkehr angeschlossen. Die Regionalexpresslinie RE1 Frankfurt (Oder)-Cottbus verläuft durch Eisenhüttenstadt. Über sie ist die Stadt mit Berlin und Magdeburg verbunden. Die nächste Autobahn ist die A12 mit der Auffahrt in Frankfurt/Oder. In der Stadt beginnt zudem die Bundesstraße B246, die die B112 kreuzt. Die nächsten Grenzübergänge nach Polen befinden sich in Frankfurt/Oder und Guben.
Sozialistische Vorzeigestadt
Die Stadt wurde ab 1950 nach dem Beschluss der SED als Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) vollkommen neu strukturiert und bebaut. 1953 löste man die Wohnstadt als selbständigen Stadtkreis aus dem Kreis Fürstenberg heraus und begann eine Planbebauung. Ende des Jahres 1953 hatte die Stadt 2.400 Einwohner, in den 1980er Jahren lebten hier über 50.000 Einwohner. Seit der Wende ist die Einwohnerzahl wieder rückläufig und liegt heute bei etwa 35.000 Einwohnern. Um die Abwanderungstendenzen zukünftig zu verhindern, wurde inzwischen ein Stadtumbauprogramm begonnen, das unter anderem den Abriss von 4.500 Wohnungen bis zum Jahre 2010 und die Sanierung von 3.500 bis 4.000 Wohnungen bis zum Jahre 2015 vorsieht.
Heute: Kinderfreundlichkeit wird großgeschrieben
Darüber hinaus setzt sich Eisenhüttenstadt im besonderen Maße für Kinder- und Familienfreundlichkeit ein, und hat sich als ein herausgehobenes Ziel die Verbesserung von Familienperspektiven gesetzt. Unterstützt wird dieses Ziel durch die bereits vorhandene Infrastruktur im Bereich der Bildung. So sichern insgesamt fünf Grundschulen, drei Gesamtschulen, eine Realschule, zwei Gymnasien sowie mehrere freie Bildungsträger die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.
Auch im kulturellen Bereich kann Eisenhüttenstadt mithalten. Bereits im Jahre 1955 wurde das Friedrich-Wolf-Theater eingeweiht. Seit 2002 erstrahlt das Haus nach der kompletten Außensanierung im neuen Glanz. Mit seinen 738 Plätzen bildet es im Stadtzentrum in der Lindenallee den kulturellen Mittelpunkt und ist Gastspielort für kulturelle Veranstaltungen aller Genres, aber auch Auftrittsort für eigene Kulturgruppen. Im Dezember wird von Eisenhüttenstädter Kinder und Jugendlichen die traditionelle Weihnachtsrevue "Schneemann Snowy's Abenteuer" aufgeführt.
41 kulturelle und künstlerische Vereine und Gruppen sind in einem Stadtverband organisiert. Auch sie nutzen das Theater bzw. die neu ausgestattete Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums als Probebühne und Auftrittsort während der alljährlichen, mittlerweile mit überregionaler und internationaler Beteiligung durchgeführten Tanzwoche und der Theatertage. Das Kulturzentrum mit den Bereichen Kunst, Kultur und Freizeit bietet vielfältige Möglichkeiten für eine interessante Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. Die Musikschule in Trägerschaft des Landkreises Oder-Spree verfügt über ein eigenes Kammerorchester. Auch im Museumsbereich hat die Stadt einiges zu bieten.
Eisenhüttenstadt befindet sich in einer Entwicklungsphase. Die Stadt bietet alles Notwendige zum Leben, eine solide Grundausbildung für Kinder- und Jugendliche, sowie ein ausgewogenes kulturelles Angebot.
Nora Wohlert
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.