In Marquardt ist noch viel dörflicher Charakter zu spüren. Zwischen einem See und Obstanbaugebieten liegt dieses alte märkische Dorf, von dem schon Theodor Fontane in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" schwärmte. Das Schloss und der umliegende Park sind der Stolz der Marquardter und ziehen Berliner und Potsdamer Besucher an.
Im Nordwesten Potsdams, an der Mündung des Sacrow-Paretzer Kanals in den Schlänitzsee, liegt Marquardt. Im Westen wird es vom Schlänitzsee und der Autobahn begrenzt, hinter der der Ortsteil Uertz-Paaren liegt. Nördlich von Marquardt befindet sich Satzkorn und westlich Fahrland. Im Süden grenzt Marquardt mit dem Sacrow-Paretzer Kanal an die Stadtteile Bornim und Grube an.
Marquardt ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Die Autobahn A10 ist direkt über die Anschlussstelle Potsdam Nord zu erreichen und auch die Bundesstraße B273 (Marquardter Chaussee) ist nicht weit. Am Bahnhof Marquardt besteht Anschluss an die Regionalbahnlinie RB21, mit der man den Hauptbahnhof in Potsdam in etwa einer Viertelstunde erreicht. An das Busnetz ist Marquardt durch die Linien 609, 614 und 650 angebunden.
Seit dem 12. Jahrhundert wurde in Marquardt gesiedelt. 1704 gab der damalige Besitzer Marquard Ludwig von Printzen dem Ort seinen Namen - und den trägt Marquardt bis heute. Das ehemalige Guts- und Herrenhaus von Marquardt ist von einem weitläufigen Park umgeben. Dieser Park ist frei zugänglich und Marquardter wie Besucher spazieren gerne durch die große Anlage. Das Schloss selbst wird hin und wieder für Hochzeiten oder Feiern vermietet. Es ist jedoch sanierungsbedürftig und reicht nicht mehr an den alten Glanz der 1920er und 30er Jahre heran, als hier ein Kempinski-Hotel geführt wurde.
Jährliche Baumblüten- und Apfelfeste locken Einwohner und Besucher gleichermaßen nach Marquardt. Außerdem wird im Sommer ein Dorffest gefeiert. Die Bewohner von Marquardt engagieren sich im Kultur- und Heimatverein, der Freiwilligen Feuerwehr oder dem Anglerverein.
In Marquardt leben vor allem Familien, Single-Haushalte gibt es hier kaum. 2003 waren die etwa 1000 Einwohner Marquardts von der Eingemeindung ihres Dorfes nach Potsdam wenig begeistert und reichten sogar Klage ein. Die Klage wurde jedoch abgewiesen, und Marquardt blieb ein Teil Potsdams. Dennoch ist hier von der Großstadt wenig zu spüren. Vielmehr lebt man umgeben von wunderschöner Natur in einer kleinen dörflichen Gemeinschaft.
Jessica Binsch
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.