Coschütz und Gittersee befinden sich am südlichen Stadtrand auf bzw. am Hang des Dresdner Talkessels und haben eher ländlichen Charakter. Während Coschütz eher als reines Wohnviertel zu bezeichnen ist, hat Gittersee eine vom Bergbau geprägte Vergangenheit.
Beide gehören als ein statistischer Stadtteil zum Ortsamt Plauen. Die Straßenbahnlinie 3 und die Buslinien 71 und 72 bilden den Anschluss an den öffentlichen Nahverkehrsraum. Die Bundesstraße B 170 verbindet das Gebiet mit dem Umland. Die A 17 Richtung Prag ist ebenfalls schnell zu erreichen.
Gewerbegebiete und Eigenheimsiedlungen
Die der Urangewinnung dienenden alten Bergbauschächte wurden nach der politischen Wende in den 1990er Jahren stillgelegt und dekontaminiert. Auf dem Gelände befindet sich heute eines von mehreren Gewerbegebieten. Diese beherbergen u. a. die größte Dresdner Brauerei und das 1947 fertig gestellte Coschützer Wasserwerk. Letzteres versorgt einen Großteil der Dresdner Bevölkerung mit Trinkwasser. Andere Teile des Stadtteils dienten schon in der Vergangenheit als Arbeiterwohnviertel oder wurden landwirtschaftlich genutzt, beispielsweise für den Anbau von Salbei für die Bombastus Werke in Freital.
Der nach einem Großbrand 1829 zerstörte Coschützer Dorfkern wurde wieder aufgebaut und hat sich bis heute kaum verändert. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen bis in die heutige Zeit moderne Wohnhäuser in Plattenbauweise und anderen Stilrichtungen hinzu. So errichtete auch der Deutsche Siedlerbund eine Reihenhaussiedlung in den 1920er und 1930er Jahren. 1981 entstand die Neubausiedlung an der Kohlenstraße, deren Wohnungen über einen herrlichen Blick auf das Elbtal und das Dresdner Umland verfügen. In den 1990er Jahren wurden vermehrt Einfamilien- und Reihenhaussiedlungen in den Randbezirken gebaut.
Kultur und Freizeit
Gleich neben dem Wohnkomplex an der Kohlenstraße befindet sich ein großes Einkaufszentrum, das eine der wenigen Einkaufmöglichkeit für die Anwohner darstellt. Kleinere Geschäfte und Restaurants sind nicht sehr verbreitet bzw. auf wenige Punkte konzentriert. Naherholung ist im angrenzenden Plaunschen Grund und rund um die Heidenschanze möglich. Schulen und Kindertagesstätten sind vorhanden, einzig an Jugendtreffs und kulturellen Einrichtungen wie Kino, Theater oder Museen mangelt es.
Die eher ländlich geprägten Wohngebiete am südlichen Stadtrand Dresdens werden wegen ihrer ruhigen Lage von Familien bevorzugt und bieten bei günstigen Mieten neben zentral gelegenen Einkaufsmöglichkeiten und vereinzelten Sport- und Freizeitangeboten einen schönen Blick auf das Dresdner Umland. Wer Wert auf kulturelle Vielfalt und Action legt, der sollte sich aber besser in anderen Stadtteilen Dresdens nach einer geeigneten Wohnmöglichkeit umschauen.
Iris Michel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.