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Seevorstadt-Ost

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So lebt es sich in Seevorstadt-Ost

Seevorstadt-Ost: Wohnen an der grünen Lunge einer Großstadt

Dieser Stadtteil gehörte schon seit dem Mittelalter zur Stadt Dresden und wurde nach den ehemaligen Seen zwischen dem Altstadtkern und dem heutigen Hauptbahnhof benannt. Er umfasst ein Gebiet von 356 Hektar, hat gegenwärtig etwa 6.300 Einwohner und wird vom Ortsamt Altstadt verwaltet. Das nahe der Stadtmitte gelegene Viertel hat einige Besonderheiten aufzuweisen und ist heute eine gefragte Wohngegend.

Vergangenheit und Gegenwart

Die gesamte Seevorstadt lag lange abseits der Verkehrsadern, weil das Seetor als Teil der Stadtbefestigung von 1548 bis 1747 zugemauert war. Heute ist das kaum noch vorstellbar, bindet doch eine Vielzahl von Straßenbahn-, Bus- und Eisenbahnlinien diesen Stadtteil sehr gut an den öffentlichen Verkehrsraum an.

Im 18. Jahrhundert ließen sich Adlige des sächsischen Hofes in dieser ruhigen Gegend Landhäuser errichten und Lustgärten anlegen und ab 1850 besaß die Seevorstadt dann bereits ein städtisches Straßensystem. Als man nach 1851 die Prager Straße als geradlinige Verbindung von der Inneren Altstadt zum damaligen Böhmischen Bahnhof anlegte, war die Seevorstadt bereits weitestgehend mit geschlossenen Häuserfronten bebaut. Die Prager Straße galt als eine der vornehmsten Einkaufsmeilen Dresdens und darüber hinaus. Nach grundlegenden und umfassenden Sanierungen und Umgestaltungen kommt sie heute diesem Ruf wieder nahe.

In der östlichen Seevorstadt lebte im 19. Jahrhundert zunächst die Oberschicht und wegen der zahlreichen Engländer hier gab es sogar eine Kirche im englischen Baustil. Erst als die Bewohner dieses recht eng bebauten Englischen Viertels in große Renaissance-Villen umzogen, überließ man es der Geschäftswelt. In der Bombennacht 1945 wurde der gesamte Stadtteil vernichtet. Von den Bürgerhäusern und Villen der Prager Straße und des Englischen Viertels blieb nichts erhalten. Nach der Enttrümmerung zeigte sich die Seevorstadt als weites leeres Feld, das dann in der Zeit der DDR sehr locker mit Wohnblöcken und großzügig angelegten Straßen bebaut wurde.

Heute findet man in diesem Stadtteil sowohl detailgetreu restaurierte und sanierte Villen als auch Wohnbauten der 1960er Jahre und große Wohnzeilen, die nach 1990 ebenfalls umfassend erneuert wurden. Neben Kindereinrichtungen, Freizeit- und Sportanlagen prägen auch zahlreiche kulturelle Einrichtungen und Hotels das Erscheinungsbild dieses modernen Wohngebietes in der Stadtmitte Dresdens.

Besonderheiten dieses zentralen Stadtteils

Den flächenmäßig größten Teil der östlichen Seevorstadt nimmt der Große Garten, die grüne Lunge im Herzen der Großstadt, ein. Im Jahr 1676 zunächst als kurfürstlicher Jagdgarten angelegt, wurde diese zwei Quadratkilometer große Parkanlage 1953 zum Volkspark erklärt. Das Bombeninferno vom Februar 1945 richtete auch hier riesige Schäden an. Der Park wurde verwüstet, das Palais als zentrales Bauwerk völlig zerstört. Heute steht der wieder aufgebaute Landschafts- und Erholungspark mit seinen barocken Skulpturen, bunten Blumenrabatten, gepflegten Wiesen und kleinen Gewässern sowie seinem artenreichen Pflanzen- und Vogelbestand unter Denkmalschutz. Eine besondere Attraktion ist die kleine Parkeisenbahn, die auf ihrer Rundfahrt auch den Dresdner Zoo tangiert. Diese historische Parkanlage versprüht einen ganz eigenen Charme und ist für die Dresdner und ihre Gäste zu jeder Jahreszeit Stätte für Erholung und aktive Freizeitgestaltung.

Zu den bemerkenswerten Bauwerken der östlichen Seevorstadt gehört zweifellos der Hauptbahnhof am südlichen Ende der Prager Straße. Er wurde 1852 fertig gestellt und weist heute einen architektonischen Stilmix auf. Die Jahrhundertflut vom August 2002 hinterließ am wichtigsten Dresdner Bahnhof vollkommen zerstörte technische und bauliche Anlagen. Bis 2010 werden die umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen noch andauern.

In der Seevorstadt fühlen sich alle diejenigen zuhause, die es historisch und zugleich modern mögen: die Nähe zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt, den Einkaufstempeln der Moderne und zu den Grünanlagen im Zentrum machen den besonderen Reiz dieses Stadtteils aus.

Iris Michel

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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