Die östliche Südvorstadt gehört ebenso wie ihr westlicher Teil zu den Dresdner Vorstädten. Sie schließt sich in südlicher Richtung an die Dresdner Altstadt an und ist ihr historisch zuzuordnen. Der Zellesche Weg, damals wie heute eine wichtige Verkehrsader, der diesen Stadtteil tangiert, ist einer der ältesten Fahrwege Dresdens.
Architektonische Vielfalt
Die heutige Fritz-Löffler-Straße ist die Hauptstraße dieses Stadtviertels und bildet zugleich die Grenze zwischen dem westlich gelegenen großbürgerlichen Schweizer Viertel und dem bis zur Zerstörung 1945 dicht bebauten Amerikanischen Viertel. Da beim Wiederaufbau ein grundlegendes Konzept für dieses Stadtgebiet fehlte, liegen noch heute große Flächen brach.
Am Friedrich-List-Platz erhebt sich das imposante Hauptgebäude der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). In den nahe gelegenen Plattenbauten aus den 1970er und 1980er Jahren finden sich preisgünstige Unterkünfte, die zumeist von Studenten bewohnt werden.
Südlich des Hauptbahnhofes fallen die fünf vergoldeten Zwiebeltürme der russisch-orthodoxen Kirche, die für die ehemalige russische Gesandtschaft im Königreich Sachsen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, besonders auf. Im Jahr 1913 legte die Stadt auf einer kleinen Erhebung in diesem Stadtteil eine etwa. 2,5 Hektar große Grünanlage mit Ruhebänken, einem Spielplatz und riesigem Rosengarten an. Später wurde der Park nach Gustav Otto Beutler, einem verdienstvollen ehemaligen Dresdner Oberbürgermeister benannt. Seit 1974 steht diese grüne Oase (Beutlerpark) als Natur- und Kulturdenkmal unter Schutz.
Die Verkehrsanbindung der Südvorstadt ist durch den Dresdner Hauptbahnhof, den Nah- und Regionalverkehr der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie die Zubringer zur Autobahn A 17 und die Bundesstraße B 173 sehr gut.
Internationales Flair mit Bildungshintergrund
Im Gegensatz zum eher vornehmen Schweizer Villenviertel im westlichen Teil der Südvorstadt findet sich im östlichen Abschnitt ein nahezu rechtwinkliges Straßennetz mit dichter Bebauung - das sogenannte "Amerikanische Viertel". Hier leben Künstler, Beamte und Professoren, aber auch Studenten und Handwerker. Die Mensa und zahlreiche Studentenclubs sind beliebte Freizeittreffs mit internationalem Publikum. Hier befindet sich auch die neue Staats- und Universitätsbibliothek - die modernste Bibliothek Deutschlands. Abgesehen von einigen Lebensmittelmärkten sind die Einkaufmöglichkeiten im östlichen Teil der Südvorstadt eher gering. Allerdings gleicht die in wenigen Gehminuten erreichbare Innenstadt mit ihren zahlreichen Geschäften dieses Manko wieder aus.
Die Technische Universität und die Hochschule für Technik und Wirtschaft mit ihren Einrichtungen prägen diesen Stadtteil und so hat sich diese gemischte Bevölkerungsstruktur bis heute erhalten. Wer dem studentischen Flair offen gegenübersteht und preisgünstige Wohnungen sucht, der wird hier sicher fündig werden.
Iris Michel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.