Fährt man durch Halsbrücke, sind Tradition und Gegenwart der Gemeinde als Bergbauort allgegenwärtig. Auch darüber hinaus gibt es hier viel zu entdecken.
Halsbrücke liegt nur wenige Kilometer nördlich der Kreisstadt Freiberg am gewundenen Ufer der Freiberger Mulde. Zur Gemeinde gehören seit der letzten Gemeindegebietsreform insgesamt zehn Ortsteile, in denen heute etwa 5.500 Einwohner leben. Anders als der Ortsteil Niederschöna, der als Waldhufendorf gegründet wurde, ist der Ort "czu der brucken am Hals" erst im 15. Jahrhundert als Bergflecken entstanden. Seit Anbeginn der Besiedelung wird hier nach den Reichtümern der Erde geschürft. In Niederschöna begann man zuerst, die ergiebigen Sandsteinschichten zu erschließen, bevor hier später massiv nach Erzen gegraben wurde.
Wohn- und Arbeitsstätte im Tal der Freiberger Mulde
Halsbrücke ist vor allem aus seiner Tradition als Wohn- und Arbeitsstätte gewachsen. Einen klassischen historischen Ortskern wird man hier demnach vermissen. Der moderne Ort schmiegt sich beiderseits des Freiberger Muldentales an die umliegenden Hänge und wächst förmlich an diesen hinauf. Wohnbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert dominieren an der den Ort durchquerenden "Hauptstraße", während man in der Talaue auch schön sanierte und restaurierte alte Bauernhäuser finden kann.
Versteckte Sensationen
Sicherlich hat Halsbrücke nicht die großen Sehenswürdigkeiten wie etwa Dresden oder Freiberg zu bieten. Wer aber mit offenen Augen durch die Gemeinde spaziert, der kommt nicht umhin, staunend die vielen kleinen Sensationen des Ortes festzustellen. Das älteste Schiffshebewerk Europas ("Kahnhebehaus" am Bergwerkskanal) kann man ebenso erkunden, wie die Niederschönaer St. Annen Kirche mit Silbermannorgel und die überall vorhandenen Stollen, Schächte und Kanäle oder die ehemals höchste europäische Esse des Amalgamierwerks.
Freizeit, Bildung und Kultur
Auch die kulturellen Ansprüche kommen in der Gemeinde Halsbrücke nicht zu kurz. Allein drei Kindertagesstätten, zwei Grundschulen und zwei Mittelschulen stehen dem Nachwuchs zur Verfügung. Nach der Schule kann man dann eine der vier Bücherei besuchen, die Freizeit in einem der vielen Vereine gestalten oder es sich im Freizeitbad Sumpfmühle so richtig gut gehen lassen.
In Halsbrücke lässt es sich angenehm leben. Dafür sorgt vor allem das großzügige Freizeitangebot in den Ortsteilen der Gemeinde. Doch auch wer seine Augen für die wunderbare Umgebung öffnet, kann in Halsbrücke vieles entdecken.
Frank Harreck-Haase
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.