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So lebt es sich in Tiefurt

Tiefurt: Grünes Dorf mit Kultur am Ilmbogen

In Tiefurt finden sich die Spuren von Herzogin Anna Amalia, Goethe und anderen großen Geistern Weimars. Mit seiner Parkanlage, dem Schloss sowie musikalischen und literarischen Angeboten bleibt der kleine Ortsteil Weimars der Kultur verbunden.

Bereits Herzogin Anna Amalia gefiel Tiefurt so gut, dass sie das dortige Pächterhaus des herzoglichen Kammergutes im 18. Jahrhundert in ein Schlösschen umbauen ließ, um es als Sommerresidenz zu nutzen. 1998 wurden Schloss Tiefurt und der angrenzender Park zum Unesco-Weltkulturerbe Klassisches Weimar erklärt und so zu Aushängeschildern des kleinen Straßendorfes. Seit 1922 gehört Tiefurt zu Weimar und zählt unter den 21 Ortsteilen zu einem der kleineren.

Lage und Verkehrsanbindung

Der Name Tiefurt lässt auf die Lage schließen: Mit nur 201,2 Metern über den Meeresspiegel liegt der Ortsteil nordöstlich von Weimar in einer Senke, dem Ilmtal. Die Ilm macht um Tiefurt einen Bogen und das Dorf schmiegt sich an den Flusslauf an.

Es gibt zwei Busverbindungen von Tiefurt nach Weimar: Mit der Linie 3 gelangt man von Tiefurt nach Weimar zum Goetheplatz und weiter in den nordwestlich liegenden Ortsteil Gaberndorf. Die Busstrecke 9 führt ebenfalls in die Weimarer Innenstadt und dann in den Nachbarort Süßenborn, in dessen Gewerbegebiet sich vielfältige Einkaufsmöglichkeiten bieten. Etwa 10 Minuten braucht es mit dem Auto in den Nordwesten von Weimar (über die Eduard-Rosenthalstraße) und man kann im Einkaufscenter Weimar Atrium shoppen.
Von Tiefurt aus lässt sich schnell die B7 nach Erfurt oder Jena erreichen.

Heutige Entwicklungen und Einwohner

Nachdem der Ortsteil 1991 zum Sanierungsgebiet wurde, erhielt der denkmalgeschützte Ortskern eine erhebliche Aufwertung. Die Gebäude der historischen Wassermühle und des früheren Kammerguts wurden restauriert und umgebaut. Dort befindet sich nun eine Seniorenresidenz, wo ca. 60 ältere Menschen ihren Lebensabend verbringen. Sie stellen damit rund 10 % der knapp 600 Einwohner. Außerdem wurde der Verein wir (Wohnen im Ruhestand) gegründet, der eine Art Begegnungszentrum etablierte. Neben Backstube und Restaurant finden in der alten Mühle und im Kammergut häufig kulturelle Veranstaltungen statt.

Der Ort besitzt einen Kindergarten mit 35 Plätzen für Kinder ab dem 1. Lebensjahr. Das Vereinsleben von Tiefurt wird durch die Freiwillige Feuerwehr mitgestaltet.

Das langwierige Problem der Tiefurter, die 1989 in Betrieb genommene Kläranlage, konnte in den vergangenen Jahren gelöst werden. Durch Umbau, Modernisierung und Erweiterung entspricht die Anlage nun den EU-Richtlinien und stört nicht mehr durch Geruch und Lärm.

Kulturgenuss und Natur

Mit dem Sommertheater Weimar-Tiefurt, das jährlich von April bis September aufgeführt wird, knüpft Tiefurt an die Theatertradition aus der Goethezeit an.

Das Schloss, 2007 mit frischem, gelbem Anstrich versehen, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ein Museum umgewandelt, indem u.a. der Wohnbereich Anna Amalias zu besichtigen ist.

In der Nähe des Schlosses liegt die Christopheruskiche, hier finden von Mai bis September Montagsmusiken mit klassischer Musik und Chansons statt. Der Schlosspark, der die Ilm von beiden Seiten umsäumt, bietet neben Monumenten und Denkmälern, vor allem Entspannung. Vom Park bietet sich auch die Möglichkeit zum Wandern an: steil bergauf gelangt man durch das Webicht-Tal, einem feuchtem Waldgebiet, ins nordöstliche Weimar. Radsportler fahren auf dem Ilmtal-Radweg über Tiefurt von Weimar nach Apolda.

In Tiefurt trifft dörflicher Charme auf Kultur von früher und heute.

Andrea Peter

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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