Der Bauherr rechnet der Baufirma jeden haarkleinen Kratzer im Parkett vor, die Baufirma lässt den Bauherrn am langen Arm verhungern, wenn es um die Mägelbeseitigung geht: Wenn zwischen beiden Seiten Sprachverwirrung oder gar Funkstille herrscht, sollten Bauherren rechtzeitig einen geeigneten Dolmetscher einschalten.
Dieser Vermittler ist der unabhängige Bausachverständige: „Beide Seiten müssen im Gespräch bleiben, wir Sachverständigen vermitteln dabei, denn wir verstehen und sprechen beide Sprachen“, erklärt Diplom-Ingenieur Hans Schröder vom Verband Privater Bauherren (VPB).
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Die Liste der Kommunikationsprobleme ist lang. Sehr verbreitet ist das Problem, dass Bauherren glauben, etwas sei beauftragt, aber davon steht gar nichts im Vertrag. Denn wenn etwas nur besprochen wurde, ist es noch nicht Teil der verabredeten Arbeiten. Hier müssen Bauherren sehr genau prüfen, wozu sich die Baufirma verpflichtet hat. Ebenfalls Anlass für Missverständnisse: Baufirmen stellen den Bauherren meist einen „eigenen“ Architekten für die Planung zur Verfügung. Gespräche mit diesem sind aber meist unverbindlich, denn der Architekt mag zwar den Auftrag betreuen, er arbeitet aber ausschließlich für das Bauunternehmen, von dem er auch bezahlt wird.
Die Bauausführung ist ein kritischer Faktor, den die meisten Bauherren gar nicht selbst überprüfen können, weil ihnen die Sachkenntnis fehlt. Sie rechnen dem Bauunternehmen dann am Ende jeden Kratzer im Parkett vor, obwohl es sich dabei eher selten um echte Mängel handelt. „Die wahren und richtig teuren Probleme liegen an anderen Stellen und lassen sich verhindern, wenn der Bau über die gesamte Entstehungsphase hinweg regelmäßig kontrolliert wird“, weiß der VPB-Sachverständige Hans Schröder.
Ein Fachbegriff führe in Vereinbarungen und Verträgen immer wieder zu Missverständnissen: „bauseits“. Es klingt, als sei eine Arbeit von der Baufirma zu erbringen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: „bauseits“ bezeichnet Arbeiten, die in Eigenregie des Bauherrn erfolgen müssen. Handelt es sich dabei zum Beispiel um den Aushub für die Kellerbauer, kann das Missverständnis eine immense Verzögerung auf der Baustelle nach sich ziehen – weil jede Seite auf die jeweils andere wartet, um mit den Arbeit loszulegen.
Auch bei anderen Kommunikationsproblemen lohnt es sich für Bauherren, einen neutralen Sachverständigen an der Seite zu haben: zum Beispiel, wenn es darum geht, die Arbeit eines Fliesenlegers zu beurteilen oder detaillierte Fachfragen mit Handwerkern zu klären.
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