Bauland ist für viele Neubauvorhaben der Flaschenhals. Es gibt zu wenige Flächen für die Bebauung mit Mehrfamilien- oder Einfamilienhäusern. Doch wie stark haben sich die Preise in den vergangenen zehn Jahren verändert? Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor.
Wer bauen will, steht vor dem Problem: Woher das Grundstück nehmen? Hat man einen Bauplatz gefunden, gilt das Gesetz der Knappheit – die Preise sind entsprechend hoch. Zwischen 2008 und 2016 sind die Preise für Bauland im bundesweiten Durchschnitt um rund 35 Prozent gestiegen, schreibt das Bundesinnenministerium in seiner Antwort mit Bezug auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Zuvor, zwischen 2000 und 2008, lag der Preisanstieg lediglich bei elf Prozent. Das bedeutet, dass sich die Preise für Baugrundstücke nach der Finanzkrise mehr als verdreifacht haben.
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- Es gibt deutliche Preisunterschiede für Wohnbauplätze in mittlerer Lage in den einzelnen Bundesländern.
- Bei Bauland für Mehrfamilienhäuser markiert Berlin mit 880 Euro/m2 das höchste Preisniveau, dicht gefolgt von Hamburg (850 Euro/m2), mit großem Abstand vor Baden-Württemberg (260 Euro/m2). Am günstigsten ist Bauland in Sachsen-Anhalt und Thüringen (jeweils 40 Euro/m2)
- Bauland für Eigenheime ist in Hamburg am teuersten (480 Euro/m2). Der Abstand zum zweithöchsten Preis ist immens: Er wird in Berlin gezahlt (280 Euro/m2). Hessen und Nordrhein-Westfalen folgen ebenfalls mit Abstand (jeweils 190 Euro/m2). Am günstigsten baut man sein Eigenheim in den ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 40 Euro/m2)
- Städte wie München, Stuttgart und Düsseldorf gehören zu den Toplagen in Deutschland. Die Preise dort übersteigen die Durchschnittspreise der jeweiligen Bundesländer deutlich. Beispielsweise kostet Bauland für ein Mehrfamilienhaus in München durchschnittlich 2.550 Euro/m2 und für ein Eigenheim 1.600 Euro/m2.
- Nur drei von vier Baugenehmigungen werden auch wirklich zum Bauen genutzt. Für 20 Groß- und Universitätsstädte liegen Daten vor: Von den über 500.000 erteilten Baugenehmigungen wurden rund 124.000 überhaupt nicht in Wohnraum umgewandelt.
Preisniveau Wohnbauplätze mittlere Lage (Euro/m2) | ||
Eigenheime | Mehrfamilienhäuser | |
Baden-Württemberg | 180 | 260 |
Bayern | 160 | 190 |
Berlin | 280 | 880 |
Brandenburg | 50 | 50 |
Bremen | 130 | 180 |
Hamburg | 480 | 850 |
Hessen | 190 | 190 |
Mecklenburg-Vorpommern | 40 | 60 |
Niedersachsen | 80 | 130 |
Nordrhein-Westfalen | 190 | 190 |
Rheinland-Pfalz | 100 | 120 |
Saarland | 100 | 90 |
Sachsen-Anhalt | 40 | 40 |
Schleswig-Holstein | 120 | 220 |
Thüringen | 40 | 40 |
Quelle: IMB 2017, S. 157 |
Hinweis zur Tabelle: Entnommen der Antwort des Bundesinnenministeriums auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die Grünen (Drucksache 19/2345 vom 28.5.2018). Auf Basis des „Immobilienmarktberichts Deutschland 2017“, S. 157 des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse und Oberen Gutachterausschüsse in der Bundesrepublik Deutschland. Alle Angaben betreffen das Preisniveau von Baugrundstücken des Jahres 2016.
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