Mit Rohbaukosten werden die finanziellen Aufwendungen für die Errichtung eines Rohbaus bezeichnet.
Der Anteil dieser Kosten an den gesamten Baukosten beträgt etwa 45 Prozent. Damit sind die Rohbaukosten einer der größten Kostenfaktoren beim Hausbau. Der größte Teil der Kosten umfasst die Herstellung des Mauerwerks. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer Beton-, Stahl- oder Klinkerkonstruktion belaufen sich diese Kosten im Schnitt auf 75.000 Euro. Allerdings können die finanziellen Aufwendungen in Abhängigkeit von den verwendeten Baumaterialien erheblich variieren.
Weitere Kostenfaktoren sind die Größe des zu errichtenden Hauses sowie dessen Gestaltungsmerkmale. Bei speziellen Grundrissen etwa können die Rohbaukosten deutlich höher ausfallen als bei einem Standardgrundriss. Zum Rohbau gehört darüber hinaus die Dachkonstruktion. Für Dachdeckerarbeiten und Holzarbeiten der Konstruktion muss der Eigentümer etwa 30.000 Euro einplanen.
Hinzu kommen weitere Positionen wie Bodenarbeiten und die Kanalisierung, welche die spätere Verbindung zur Abwasser- und Frischwasserversorgung gewährleistet. Kanalisierungsarbeiten und der Einbau von Spezialelementen, beispielsweise des Schornsteins, müssen von Fachleuten durchgeführt oder geprüft werden. Diese zusätzlichen Kosten für die Fertigstellung des Rohbaus belaufen sich auf durchschnittlich 15.000 Euro.
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1. Rohbaukosten durch Eigenleistung senken
2. Rohbaukosten: von staatlichen Zuschüssen profitieren
3. Wovon hängen die Rohbaukosten eines Hauses ab?
4. Führen ausgefallene Materialien zu höheren Kosten?
5. Explodierende Rohbaukosten durch nicht sofort erkennbare Fehler?
6. Welche unvorhergesehenen Probleme können die Kosten steigen lassen?
7. Werden die Kosten für den Rohbau durch eine Fachfirma überschaubarer?
Da die Rohbaukosten beim Hausbau etwa 45 Prozent der Gesamtkosten betragen, sollten Bauherren mehrere Angebote einholen, bevor mit den Rohbauarbeiten begonnen wird. Auf diese Weise können die Kosten für den Rohbau vorab kalkuliert werden. Bauherren, die über ausreichend handwerkliche Erfahrungen verfügen, können einen Teil der Rohbauarbeiten in Eigenregie übernehmen und so die Rohbaukosten deutlich senken. Allerdings sollte hierbei berücksichtigt werden, dass Eigenleistungen in der Regel mit einem höheren zeitlichen Aufwand einhergehen.
Auch wenn die staatlichen Zuschüsse in den vergangenen Jahren gekürzt wurden, können Hausbauer noch immer von verschiedenen Förderungen profitieren. Aber nicht nur der Bund fördert den Hausbau, sondern auch die Länder und Kommunen gewähren Subventionen. Wer sich zum Beispiel für energieeffizientes Bauen entscheidet, kann mit großen finanziellen Zulagen vom Staat rechnen. Eine auf Energieeffizienz ausgelegte Bauweise kann im Vergleich zum herkömmlichen Bauen höhere Kosten bedeuten. Um potenzielle Bauherren nicht abzuschrecken, unterstützt der Bund energieeffizientes Bauen mit diversen Förderprogrammen. Zinsgünstige Kredite der KfW beispielsweise können die Rohbaukosten erheblich senken.
Einen genauen Plan, wie das Traumhaus später aussehen soll, hat jeder Bauherr im Kopf: die Anzahl der Etagen, der persönliche Raumbedarf – lieber wenige große, aber geräumige Zimmer oder viele kleine Zimmer? Keller oder nicht Keller? Den Wünschen der Hausbauer sind keine Grenzen gesetzt. Fotos und Pläne helfen, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, aber auch ein eigens beauftragter Architekt. Die Antworten auf diese Fragen bestimmen die zu erwartenden Rohbaukosten. Allgemein gehört zum Rohbau die äußere Kontur eines Hauses. Also alle Wände, sowohl innen als auch außen, das Dach, die Treppen, ein gemauerter Schornstein sowie ein Keller, falls gewünscht. Der erweiterte Rohbau, bestehend aus Innen- und Außenputz, sowie die Dachdeckung und der Trockenausbau vervollständigen das Grundgerüst eines Hauses. Der Rohbau wird auf dem Fundament errichtet. Das Fundament sollte vor Flüssigkeit abgedichtet sein, damit die gesamte Baukonstruktion sicher steht. Weiterhin wichtig für ein gesundes und sicheres Wohnen ist die Schall- und Wärmedämmung der Decken und Wände.
Mindestens genauso ausschlaggebend sind die verwendeten Materialien und Baustoffe. Sie beeinflussen die Rohbaukosten. Die Außenwände müssen besonders robust sein, denn sie schützen das Haus vor den äußeren Wetterbedingungen. Altbewährte Rohstoffe für das Mauerwerk sind zum Beispiel Ziegel oder Kalksandstein. Alternative Materialien wie Waschbeton oder Fachwerkwände sind ebenfalls erhältlich, aber deutlich preisintensiver. Für Kellerräume gibt es einige Voraussetzungen: So muss eine ausgehobene Grube vorhanden sein, die eine ausreichende Wärmedämmung besitzt, aber auch ausreichend große Fenster zur Belüftung sowie eine Raumhöhe von mindestens 2,30 Meter. Wird im Keller ein Sauna- und Wellnessbereich eingerichtet, muss zusätzlich eine Abwasserhebeanlage eingerichtet werden. Das Dach wird nach den Regeln des Bebauungsplanes gefertigt. Es schützt das Haus vor Wind und Wetter und muss verschiedensten Anforderungen genügen. So muss es beispielweise das Gewicht von Solaranlagen oder auch Schnee im Winter tragen. Es existieren die verschiedensten Dachformen: Die effizienteste und am weitesten verbreitete Lösung ist das Sparrendach. Mit einem Kehlbalkendach oder einem Pfettendach sind größere Spannweiten möglich.
Eine exakte und genaue Verarbeitung der Materialien ist von Anfang an essenziell. Die meisten Fehler kommen oft erst zum Vorschein, wenn das Haus bereits bewohnt wird. Mängel wie Schimmel, Feuchtigkeit oder Risse sind im Nachhinein nicht nur schwer zu beseitigen, sondern treiben die Kosten auch in die Höhe. Von enormer Relevanz ist es also, nicht nur auf die Qualität der Rohstoffe zu achten, sondern auch auf die genaue Bauausführung. Im eigenen Interesse ist neben einem kompetenten Architekten auch ein vertrauensvoller Bauunternehmer von Vorteil, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Dieser hat dann auch weitere am Bau beteiligte Handwerker und externe Partner im Blick.
Nicht immer steigen die Rohbaukosten durch qualitative Fehler ins Unermessliche. Auch unvorhergesehene Probleme können das Portemonnaie der Bauherren schnell schmaler werden lassen. Dies beginnt mit der Anlieferung von falschen Produkten oder Terminengpässen und endet mit unzuverlässigen Handwerkern oder Wetterschäden. Dies alles sind Aspekte, die vor allem auch Zeit in Anspruch nehmen und damit die Gefahr bieten, den Überblick über die Gesamtbaukosten zu verlieren. Fehlerquellen, die so gut wie nie kalkulierbar und deswegen so gefährlich sind.
Die eindeutige Antwort auf diese Frage ist: ja. Nicht nur, dass eine Fachfirma den Hausbau schneller und qualitativer vorantreibt, als ein Laie es je könnte. Ein handwerklich begabter und ambitionierter, aber unerfahrener Do-it-yourself-Bauherr neigt dazu, sich zu überschätzen. Ihm fehlt in bestimmten Arbeitsschritten schlichtweg die Routine. Auch die Bauorganisation ist aufwendig und sollte professionell erledigt werden, damit man auch rechtlich abgesichert ist. Die Rohbaukosten halten sich durch einen vorher vereinbarten Pauschalauftrag deutlich in Grenzen. Die Kosten für den Rohbau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses belaufen sich in Deutschland auf etwa 507 Euro pro Quadratmeter. Je nach Bundesland variieren die Kosten.
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