Kaltdach | Warmdach |
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Ein Haus mit einem Flachdach hat natürlich ein ganz anderes Äußeres als eines mit Steildach und ist deshalb auch Geschmackssache. Während das Steildach als Abbild der Urhütte seine Grundständigkeit und Funktion des Schutzes vor allen Widrigkeiten, die einen Menschen gefährden, unmissverständlich zum Ausdruck bringt, betont ein Flachdach eher die Form des Baukörpers selbst und drückt vor allem seine Funktion des Tragens von Lasten aus.
Ein Flachdach kann begehbar sein und als erhöhte Terrasse reizvoll Räume ins Freie erweitern. Gern werden Anbauten an Steildachhäuser als Flachfächer ausgeführt, um das Dach dann als Terrasse zu nutzen und eben diesen reizvollen Effekt zu erhalten. Unter einem Flachdach kann ein Raum immer besser ausgenutzt werden, da es keine schiefen Wände und nicht die schlecht zu nutzenden Zwickel zwischen Dach und Boden gibt. Konstruiert werden Flachdächer mit Balken (Holz, Stahl, Stahlbeton) oder mit Platten (Holz, Stahlbeton).
Dabei werden drei Typen von Flachdächern unterschieden:
- nicht belüftetes Dach (Warmdach),
- nicht belüftetes Umkehrdach und
- belüftetes Dach (Kaltdach).
Wer ein Flachdach will, muss darauf achten, dass er es mit kompetenten Ausführungsfirmen zu tun hat und natürlich auf einen ausgebauten Dachraum oder dem Dachboden als Stauraum verzichten.
Unter dem Sammelbegriff Steildach findet sich eine Vielzahl an Dachformen. Steildächer haben eine sehr lange Tradition von der steinzeitlichen Urbehausung bis in unsere Zeit baut der Mensch Steildächer
Allen gemeinsam ist, dass einige oder alle ihrer Flächen über 20° geneigt sind und sie einen mehr oder weniger gut brauchbaren Raum unter sich einschließen. Sie werden in der Regel mit hölzernen Stabkonstruktionen errichtet. Man unterscheidet generell zwischen Sparren- und Pfettendächern, doch Mischkonstruktionen sind häufig und weit verbreitet. Sparrendächer haben den Vorteil, einen stützenfreien Raum in sich einzuschließen, der völlig frei zu beplanen ist. Anders verhält es sich bei Pfettendächern, dort gliedern Stützen, auf denen die Pfetten ruhen, den Raum.
Massive Steildächer sind historisch nur in Form von Kuppeln und Gewölben bekannt, die nur in Großbauwerken wie Kirchen und bei Prestigebauwerken zur Anwendung kamen. Seit der Erfindung des Stahlbetons sind aber auch massive Steildächer aus Platten möglich, deren Vorteil das behagliche Innenraumklima ist, was ja ein genereller Vorzug der Massivbauweise ist. Massive Steildächer werden oft bei Betonfertigteil- und Systemhäusern angeboten. Unsere Übersicht stellt ihnen eine Reihe von Dachtypen vor.
Wer seine Immobilie auf dem aktuellen technischen Stand hält, spart nicht nur Energie, sondern auf längere Sicht auch Kosten. Modernisierungsarbeiten tragen dazu bei, den Wert eines Gebäudes zu erhalten und im besten Fall zu steigern und sind daher unerlässlich.
Flachdach
Viele Bauherren schrecken vor einem Flachdach zurück, weil es in Flachdächer ein nicht ungerechtfertigtes Misstrauen gibt. Dieses Misstrauen rührt aus den Anfängen des Flachdaches in unseren Breiten in den 20er Jahren her, wo tatsächlich noch wenig gute Materialien mit den Anforderungen der Moderne kollidierten. Häufige Mängel und Schäden haben den Eindruck verfestigt, das Flachdach sei unsicher und teuer, was die Vorteile eines flachen Daches natürlich minimal werden lässt. Doch dank moderner Materialien und Bautechniken kann heute das Flachdach in jeder Region bestehen.
Technisch gesehen ist die Dichtigkeit bei Flachdächern kein Problem, wenn die Arbeit fachgerecht ausgeführt wird und ein Gefälle von mindestens 2% eingehalten wird. Wie die Statistiken zeigen, gehen Schäden an Flachdächern fast immer auf Fehler in der Planung, mangelhaftes Material oder Fehler in der Ausführung zurück. Gut gefertigte Flachdächer sind genauso zuverlässig wie geneigte Dächer.
Schleppdach
Weit über die Außenwände kragende Dachflächen oder Verlängerungen von Dachflächen, die eventuell außerhalb der Außenwände aufgelagert sind nennt man Schleppdächer. Schleppdächer dienen meist der trockenen Lagerung von Materialien oderdem Unterstellen von Geräten und Fahrzeugen.
Krüppelwalmdach
Beim Krüppelwalmdach sind nur die Giebelspitzen mit geneigten Dachflächen versehen. Ein großer Teil der Giebelfläche bleibt dabei erhalten und somit auch die Möglichkeit den Dachraum von dort her zu belichten. Das Krüppelwalmdach stellt einen Kompromiss zwischen Walmdach und Satteldach dar. Sowohl die Dachfunktion als auch die Nutzbarkeit sind optimal.
Kreuzdach
Das Kreuzdach ergibt sich aus der Durchdringung zweier gleich hoher Gebäudeteile, der bis zum First hochgezogen ist. Dies ist der Unterschied zum Zwerchdach, bei dem der Giebel nicht vollständig bis zum First geht. Wie auch bei Gauben wird durch den Quergiebel die Wohnfläche vergrößert. Nicht in allen Wohngebieten ist es erlaubt, ein Kreuz- oder Zwerchdach zu errichten.
Walmdach
Das Walmdach unterscheidet sich vom Satteldach durch das Fehlen der markanten Giebel. Es hat an allen Seiten des Hauses geneigte Dachflächen, die mit einander verschneiden und an den entstehenden Schnittkanten Grate bilden. Giebelwände entfallen somit und das Haus ist besser geschützt. Der Dachraum verkleinert sich und ist weniger gut nutzbar.
Tonnendach
Das Tonnendach bildet im Profil einen Halbkreis oder andere gekrümmte Profile, z. B. Parabel- oder Ellipsenform. Es wird entweder als Gewölbe oder als Sparrenlage konstruiert. Belichtung und Innenraumnutzung ist optimal bei dieser Dachform. Zudem hat es die geringst mögliche Oberfläche, was Material und Kosten spart. In der Regel wird es mit Metallblechen, in niederschlagsarmen Regionen aber auch mit Ziegeln gedeckt.
Kuppeldach
Kuppeldächer ruhen auf vier- bis zwölfeckigen oder kreisförmigen Auflagern und wölben sich über ein Gebäude oder Gebäudeteil. Diese Bauweise hatte das Problem des Gewölbeschubs zu bewältigen, was meist mit massiven Anbauten gelöst wurde. Wird eine Decke in Höhe des Kuppelfußes eingebaut oder braucht der Raum unter der Kuppel nicht völlig frei zu sein, so kann der Gewölbeschub auch über Zugseile gehalten werden.
Sheddach
Dieses Dach ist aus drei oder mehr parallel nebeneinander angeordneten Pultdächern zusammengesetzt. Als eigentliches Fabrikhallendach findet es auch im modernen Wohnhausbau seinen Platz. Die zwischen First- und Fußpunkt entstehende, meistens senkrechte, Öffnung wird in der Regel nach Norden ausgerichtet und ermöglicht eine gute, blendfreie Tagesbelichtung der Innenräume.
Mansarddach (mit Giebel)
Das Mansarddach hat ein- oder mehrfach geknickte Dachflächen, wodurch Flächen mit unterschiedlichen Neigungen entstehen. Die unteren Dachflächen sind steiler als die oberen. Es kann die Grundform eines Sattel- oder Walmdaches haben. Seine Konstruktion ist aufwendiger, aber durch sie vergrößert sich der Innenraum, der sich dann besser nutzen lässt.
Mansarddach mit Fußwalm
Auch bei dieser Dachform handelt es sich um eine weitere Ausformung der Mischung von Mansarddach und Walmdach, wobei neben dem differenzierten Äußeren, auch die Optimierung des Innenraumes von Bedeutung ist. Der kleine Giebel oberhalb der Fußwalm ist meist als Belichtungs- und Lüftungsöffnung gedacht.
Zwerchdach oder Lukarne
Fügt man einer Dachfläche eine Sattelgaube ein, deren Vorderseite bis zur Außenwand reicht, so formt sich das Zwerchdach. Der Giebel der Gaube vereint sich dabei mit der Außenwand und gibt so Platz für Belichtung. Der First der Gaube liegt hier niedriger als der des Daches, dadurch unterscheidet es sich vom Kreuzdach.
Mansarddach mit Schopf
Eine weitere Mischung von Mansarddach und Walmdach ist das Mansarddach mit Schopf. Wieder wird das Äußere des Hauses durch das Dach markanter und ermöglicht eine bessere Nutzung des Dachraums.
Mansardwalmdach
Hierbei handelt es sich um eine weitere Ausformung der Mischung von Mansardedach und Walmdach, wobei neben dem differenzierten Äußeren, auch die Optimierung des Innenraumes von Bedeutung ist.
Fußwalmdach
Eine weitere Ausformung des Walmdaches ist dsa Fußwalmdach, bei der allerdings der Innenraum verkleinert wird. Der Großteil der Dachfläche wird steiler und das Dach erhält ein markantes Aussehen, das an einen Hut erinnert.
Schmetterlings- oder Grabendach
Diese Dachform besteht aus niedrigeren Dachhälften zweier gegeneinanderlaufender Pultdächer. Die daraus hervorgehenden hohen Außenwände sorgen für gute Belichtung.
Rhombendach
Das Rhomben- bzw. Rautendach wird aus vier Flächen gebildet, die zum Grundriss um 45° verdreht stehen. Durch das Verschneiden von Dachflächen mit Wänden bilden sich die rautenförmigen Dachseiten.
Ringpultdach
Das Ringpultdach ist ein Pultdach auf einem kreisförmigen Grundriss. Es ist beispielsweise bei repräsentativen Sakralbauten anzutreffen aber auch bei individuellen Einfamilienhausentwürfen.
Paralleldach
Dieses Dach ist eine Reihung von Sattel- oder Tonnendächern mit nach vorn ausgerichteten Giebeln. Anwendung finden sie bei Reihenhäusern.
Pyramidendach
Das Pyramidendach ist vom Prinzip ein Walmdach, jedoch mit quadratischer Grundfläche. Es ist also nur auf quadratischen Grundrissen zu errichten.
Faltdach
Das Faltdach ist eine Dachform, bei der mindestens vier gleich große dreieckige Dachteile aufeinander treffen und eine markante Form bilden.
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