Die 5 größ­ten Fal­len beim Haus­bau

Für viele Bauherren ist der Weg ins eigene Haus ein Abenteuer. Das schließt auch ein, dass einiges schiefgehen kann. Der Bauherrenschutzbund präsentiert die fünf größten Gefahren beim Bau der eigenen Immobilie. 

1. Auf vollständigen Bauvertrag achten 

2. Nicht unter Druck setzen lassen 

3. Mängel rechtzeitig anmahnen 

4. Die Finanzierung großzügig planen 

5. Bauverzögerungen vermeiden 

Was nicht im Bauvertrag steht und anderweitig verabredet wurde, lässt sich nachträglich nur schwer beweisen. Daher sollten Bauherren genau nachlesen, ob alle wichtigen Parameter schriftlich niedergelegt sind und im Zweifelsfall einen Fachanwalt mit der Prüfung beauftragen. Sehr wichtig sind dabei eine ausführliche Bauleistungsbeschreibung und ein Zahlungsplan, der sämtliche Abschläge nach Baufortschritt auflistet. Ebenfalls essenziell: ein förmlicher Bauabnahmetermin, bei dem Bauherr und Baufirma gemeinsam etwaige Mängel festhalten. Idealerweise hat der Bauherr das Haus zuvor mit einem unabhängigen Sachverständigen besichtigt.

Verkäufer wollen schnell verkaufen, deshalb wird auch beim Kauf eines Hauses oft aufs Tempo gedrückt. So etwas ist in Anbetracht der zu zahlenden Summen unangemessen. Nehmen Sie sich die Zeit zur Prüfung des Bauvertrags und für den Vergleich mit Wettbewerbern. Wenn Sie das Haus etwa von einem Haushersteller übernehmen, haben Sie grundsätzlich 14 Tage Zeit, vom Vertrag zurückzutreten – falls Sie der Anbieter über die Widerrufsfrist nicht informiert, sogar ein Jahr und 14 Tage.

Der Bauboom in Deutschland führt zu einer Überlastung der Baufirmen. Die Zahl der Baumängel nimmt zu. Besonders gravierend sind zum Beispiel Fehler bei der Abdichtung von Feuchträumen oder beim Kellerbau, die erst später zu gravierenden Schäden führen. Deshalb gilt: Je eher ein Mangel erkannt wird, desto besser. Der Bauherrenschutzbund empfiehlt, „einen unabhängigen Sachverständigen hinzuzuziehen, der bei mehreren Baustellenterminen überprüft, ob Baufehler vorliegen.“

Eine zu knappe Finanzierung kann Bauherren im Schadensfall handlungsunfähig machen – etwa, weil sie kein Geld mehr für Gutachten oder Gerichtsprozesse haben. Eigenkapital in Höhe von 20 bis 30 Prozent der Bausumme plus 5.000 bis 10.000 Euro Reserve sollten es schon sein. Eine hohe anfängliche Tilgung reduziert die Restschuld, was die Anschlussfinanzierung erleichtert.

Eine der größten Gefahren für den Traum vom eigenen Haus ist, wenn alle Baumaschinen stillstehen. Dann fallen eventuell Bereitstellungszinsen für den Kredit an oder der anvisierte Umzugstermin gerät in Gefahr. Seit Januar 2018 muss in der Baubeschreibung ein verbindliches Fertigstellungsdatum beziehungsweise eine Bauzeit angegeben werden. Bauherren sollten dies unbedingt kontrollieren.