Bei Neubauten sind Bauherren mittlerweile gesetzlich verpflichtet, einen Teil der Energie aus regenerativen Quellen zu gewinnen. Daher gehört den Energiesparhäusern, die sich außerdem mit staatlichen Fördergeldern finanzieren lassen, die Zukunft.

Hier erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten an Energiesparhäusern, deren Vor- und Nachteile sowie die Kosten für ein neues Energiesparhaus.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Energiesparhäuser sind zwar teurer als klassische Neubauten, stellen dafür aber eine exzellente Investition in die Zukunft dar, bringen langfristig Ersparnisse und verlieren kaum an Wert.
  • Für Familien mit Kindern, Paare und Allergiker sind die Häuser dank ihrer vielseitigen Bauweise und des exzellenten Raumklimas zum Wohnen bestens geeignet.
  • Wenn Ihr Energiehaus bestimmte Ansprüche erfüllt, können Sie durch Förderprogramme von KfW & Co. viel Geld sparen.

Was ist ein Energiesparhaus?

Grundsätzlich handelt es sich beim Energiesparhaus um ein Gebäude mit einem Energiebedarf, der niedriger als der höchstzulässige Energiebedarf ist. Folglich verbraucht es weniger Energie für Heizung und Warmwasser als vergleichbare Durchschnittsgebäude. Energiesparhäuser sind seit dem Jahr 2002 in der Energieeinsparverordnung (EnEV) als Standard für Neubauten festgelegt.

Das Einsparen von Energie ist mittlerweile eines der wichtigsten Kriterien beim Immobilienbau. Für Bauherren empfiehlt es sich, über die Mindestanforderungen des Energiesparhauses hinaus zu gehen. Daraus ergeben sich nur Vorteile: Der Besitzer spart Energiekosten und schont die Umwelt.

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Wichtig:

Für ein Energiesparhaus, das als Neubau errichtet werden soll, gelten die aktuellen Bestimmungen der EnEV. Informieren Sie sich daher gut und lassen Sie sich bei Bedarf von einem Experten beraten. Im Energieausweis erhalten Sie die Angaben zum Energiebedarf oder -verbrauch Ihres Hauses schriftlich.

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Welche Haustypen gibt es bei den Energiesparhäusern?

Unter dem Begriff „Energiesparhaus" lassen sich vielfältige Haustypen zusammenfassen, die im Gegensatz zu Vergleichsimmobilien Energie einsparen. Sie sind zwar teurer in der Anschaffung, führen aber langfristig zu günstigen Energiekosten. Dank des guten Raumklimas eignen sie sich gut zum Wohnen für Familien, Kinder und Allergiker.

Unter das Label „Energiesparhaus“ fallen das Niedrigenergiehaus genauso wie das Passivhaus, die KfW-Effizienzhäuser, das Nullenergiehaus oder auch das Plusenergiehaus. Jeder dieser Haustypen muss bestimmte Anforderungen erfüllen:

  • Niedrigenergiehaus: Diese Häuser verbrauchen weniger Energie, als die rechtlichen Anforderungen an Neubauten es laut EnEV vorschreiben. Jedoch existiert kein einheitlicher Standard. Wichtig ist, dass Niedrigenergiehäuser eine optimale Wärmedämmung von Dach und Außenwänden vorweisen und dass ihre Fenster und Türen isoliert sind. Auf diese Weise kann die Heizenergie das Hausinnere nicht verlassen.
  • Passivhaus: Passivhäuser brauchen auf das Jahr gerechnet nur so viel Energie, wie sie selbst aus passiven Wärmequellen wie etwa der Sonneneinstrahlung oder der Abwärme von Personen und Geräten gewinnen. Durch intelligenten Bau verbrauchen sie bis zu 90 Prozent weniger Heizwärme als Bestandhäuser. Manche Passivhäuser haben keine klassische Heizung mehr, sondern arbeiten mit einer Lüftungsanlage und einem Erdwärmetauscher.
  • KfW-Effizienzhaus: Diese Häuser sind auch als Effizienzhäuser bekannt. Sie werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert und entsprechen den Standards der Bank. Die verschiedenen Hausarten haben Ziffern von 115 bis 40 Plus. Diese Ziffer gibt den Primärenergiebedarf in Prozent an. Je niedriger diese Zahl ist, desto effizienter ist das Haus im Vergleich zu klassischen Gebäuden. Das Effizienzhaus 100 ist die Referenz – sein Energieverbrauch entspricht den aktuellen Vorgaben der EnEV.
  • Nullenergiehaus: Nullenergiehäuser produzieren so viel Energie, wie ihre Bewohner verbrauchen. Anders als beim Passivhaus ist es hier üblich, gebäudeeigene Anlagen zur Energiegewinnung, etwa Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen, einzubauen. Hinzu kommen Faktoren wie eine kompakte Gebäudeform, eine sehr gute Dämmung und die Ausrichtung des Hauses nach Süden.
  • Plusenergiehaus: Diese Häuser gehen noch einen Schritt weiter, indem sie mehr Energie produzieren, als sie benötigen. Somit ist die Energiebilanz positiv und der Überschuss kann gegen Vergütung in das Stromnetz eingespeist werden. Jedoch sind diese Häuser nicht unbedingt energieautark: In kalten, sonnenarmen Wintern kann es zu Engpässen kommen. Daher unterscheidet man zwischen energieautarken und nicht autarken Plusenergiehäusern.

Langfristig geht der Trend in Deutschland zu Gebäuden, die eine ausgeglichene Energiebilanz zwischen verbrauchter und selbst erzeugter Energie haben, oder wie Plusenergiehäuser sogar einen Energieüberschuss aufweisen. Als Käufer sollten Sie jedes als Energiesparhaus bezeichnete Gebäude genau auf seine Energiebilanz und Energieeffizienz hin untersuchen, um den jeweiligen Energiestandard zu erkennen. Insbesondere das Passivhaus, das Nullenergiehaus und das Plusenergiehaus sind echte Energiesparhäuser.

Vor- und Nachteile an einem Energiesparhaus

Energiesparhäuser überzeugen durch ihre hohe Energieeffizienz, wodurch Sie langfristig Kosten sparen. Falls Sie noch unentschieden sind, können die folgenden Vor- und Nachteile an Passiv- und Energiesparhäusern Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen:

Vorteile an Energiesparhäusern

Nachteile an Energiesparhäusern

✅ Heizkostenersparnis von bis zu 100% und teils sogar Einkünfte durch Stromerzeugung

✘ Höhere Investitionskosten als bei konventionellen Neubauten

✅ Unabhängig von stetig steigenden Energiepreisen

✘ Südorientierung nötig, daher besondere Ansprüche an den Bauplatz

✅ Große CO2-Ersparnis (bis zu 4.000 Kilo pro Jahr) und daher Umweltfreundlichkeit

✘ Aufwendige Planung der einzelnen Hauskomponenten

✅ Hoher Wohnkomfort durch guten Schallschutz, Abwesenheit von Zugluft und moderne Ausstattung

✘ Hohe Fehlerquote bei der Lüftungstechnik, daher eventuell Folgekosten

✅ Weder Brennstofflager noch Schornstein dank fehlender Heizanlage

✘ Schnelles Aufheizen im Sommer

✅ Pollenfreie, staubarme und immer frische Luft im Haus dank Lüftungsanlage

✘ Lüftungsanlage bleibt bei Stromausfall stehen

Was kosten Energiesparhäuser?

Die Kosten für Ihr Energiesparhaus hängen maßgeblich von der Größe des Gebäudes in Quadratmeter, den verwendeten Materialien und der integrierten Anlagentechnik ab. Daher lässt sich für ein solches Haus kein pauschaler Preis pro Quadratmeter angeben.

Die Energiesparhäuser werden auch in unterschiedlichen Ausbaustufen angeboten, sodass allein durch mögliche Eigenleistungen der Preis günstiger sein kann als bei ähnlichen Häusern, die schlüsselfertig angeboten werden. Mehr über die verschiedenen Bauweisen von Fertighäusern, bei denen Sie zum Teil mitbauen können, erfahren Sie hier.

Nach oben ist die Preisspanne für Energiesparhäuser ebenfalls nicht begrenzt, da selbst exklusive Villen mit riesigen Wohnflächen als energieeffiziente Häuser realisiert werden können. Sie sollten die unterschiedlichsten angebotenen Häuser preislich stets möglichst genau miteinander vergleichen. Dabei sollten Sie darauf achten, ob die jeweiligen Immobilien sich in Größe, Ausstattung und bei den angebotenen Leistungen in der Bau- und Leistungsbeschreibung vergleichen lassen. Auf diese Weise erhalten Sie ein Gespür für die Energiesparhäuser und können sich für das beste Angebot entscheiden.


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Durch Förderprogramme Geld sparen

Wer ein Energiesparhaus errichtet, hat die Wahl zwischen verschiedenen Fördermöglichkeiten. Die KfW-Förderbank ist eine von mehreren Adressen, wo Bauherren finanzielle Unterstützung beantragen können. Um kein Geld zu verschenken, sollten Sie sich von einem Baufinanzierungsexperten beraten lassen, der sich mit sämtlichen öffentlichen Fördertöpfen auskennt.

Zudem empfehlen Fachleute Hauseigentümern dringend, vor der Investition in Energieeffizienz einen Energieberater zurate zu ziehen. Häufig kennen sich diese Experten auch mit Förderprogrammen für das Energiesparhaus aus.

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Wichtig:

Wenn Sie neu bauen, erhalten Sie nur noch für Gebäude eine Förderung, die den KfW-Effizienzhaus-Standards 40 Plus, 40 und KfW 55 entsprechen. Zudem erhalten Sie vergünstigte Kredite für die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden jeder Art, solange die Maßnahmen den Energieverbrauch deutlich senken.

Häufig gestellte Fragen: FAQ zum Thema Energiesparhaus bauen

Wie viel Energie kann ich mit einem Energiesparhaus sparen?

Ihre Energieersparnisse hängen von der gewählten Energiesparhaus-Variante ab. Grundsätzlich können Sie bis zu 90 Prozent im Vergleich zu einem klassischen Massivhaus sparen. Die Niedrigenergiehäuser haben meist eine etwa 70 Prozent bessere Bilanz als Bestandshäuser.

Was ist der Passivhaus-Standard?

Passivhäuser sind so intelligent gebaut und ausgerichtet, dass sie normalerweise keine eigene Heizung benötigen. So verbrauchen Sie 90 Prozent weniger Heizwärme als Bestandshäuser. Pro Jahr benötigen Passivhäuser nur 15 Kilowattstunden Heizwärme und 1,5 Liter Heizöl pro Raum.

Was sind Nullenergiehäuser?

Nullenergiehäuser gehen noch einen Schritt weiter als die Passivhäuser. Sie produzieren über das Jahr hinweg so viel Energie, wie sie verbrauchen. Mithilfe von Solarpaneelen oder anderen erneuerbaren Energiequellen ist die Nullenergie-Bilanz möglich.

Welche Rolle spielt die Wärmedämmung beim Energiesparhaus?

Die Wärmedämmung ist bei Energiesparhäusern eine zentrale Maßnahme. Sowohl Fenster und Türen als auch Dach und Außenwände können isoliert werden. Dabei gelten diese Richtlinien:

  • Gegenüber den Fenstern von 1970 verfügen zweifach verglaste Fenster über eine um 50 oder 60 Prozent verbesserte Dämmwirkung.
  • Für zusätzliche 50 Prozent Einsparung sorgen Fenster mit moderner Wärmeschutzverglasung.
  • Bei der Dachdämmung wird mit Platten aus Polystyrol oder Holzfasern bis zu 80 Prozent Energieverlust vermieden.
  • Auch Leitungen für die Heizung und das Warmwasser werden zur Einsparung von Energie gedämmt.
  • Natürliche und moderne Dämmmaterialien wie Hanf, Schafwolle oder auch Kork und Zellulose sind ideal.
Kann ich selbst ein Energiesparhaus bauen?

Grundsätzlich ist es möglich, beim Energiesparhaus mitzubauen oder das Haus komplett selbst zu erbauen. Dies hängt von Ihren handwerklichen Fähigkeiten und Ihrer Zeit ab. Bei einem Ausbauhaus sind Sie zum Beispiel für den Innenausbau zuständig, während Sie bei einem Bausatzhaus auch den Rohbau selbst übernehmen. Lassen Sie Ihre Arbeit in jedem Fall von einem Experten abnehmen, um Fehler zu vermeiden. Hier erfahren Sie mehr über die Anbieter von Fertig-Energiesparhäusern und Massivbau-Energiesparhäusern.

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