Ein eigenes Haus bietet Freiheit und Sicherheit, bringt aber laufende Kosten mit sich. Wer die einmaligen Kaufnebenkosten, laufenden Ausgaben und langfristigen Rücklagen realistisch einplant, vermeidet finanzielle Engpässe und genießt die Vorteile des Eigenheims sorgenfrei. Kalkuliere daher immer etwas großzügiger, um auf der sicheren Seite zu sein.

importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Beim Hauskauf fallen neben dem Kaufpreis auch hohe Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren an, die bis zu zehn Prozent des Kaufpreises betragen können.

  • Monatlich kommen Kosten wie Grundsteuer, Energiekosten, Wasser und Müllentsorgung hinzu – diese summieren sich oft auf mehrere Hundert Euro.

  • Langfristig solltest du etwa ein Prozent des Hauswerts jährlich für Wartung und Instandhaltung einplanen, um den Wert deines Eigenheims zu erhalten.

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    Expertenkommentar

    „Mit einer sorgfältigen Kalkulation und ausreichenden Rücklagen erhältst du den Wert deines Eigenheims“

    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen
    Oranus Mahmoodi

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

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    Laufende monatliche Kosten: So viel kostet das Eigenheim im Alltag

    Die monatlichen Kosten eines Hauses sind oft höher als angenommen. Neben der Finanzierung, die du über die Bank abwickelst, gibt es zahlreiche Posten, die jeden Monat oder jedes Jahr bezahlt werden müssen. Hier sind einige Punkte, an denen du dich orientieren kannst:

    Grundsteuer

    Die Grundsteuer ist eine kommunale Abgabe, die jährlich erhoben wird. Sie hängt vom sogenannten Einheitswert deines Hauses und dem Hebesatz der Gemeinde ab. Im Durchschnitt liegt die Grundsteuer bei 200 bis 1.000 Euro pro Jahr.

    Energiekosten

    Die Energiekosten sind einer der größten laufenden Posten. Für ein Einfamilienhaus kannst du je nach Heizungsart, Dämmung und Größe mit mindestens 200 bis 400 Euro monatlich rechnen. Steigende Energiepreise können diesen Betrag deutlich erhöhen.

    Wasser und Abwasser

    Die Kosten für Wasser und Abwasser hängen von deinem Verbrauch ab. Durchschnittlich zahlst du fünf bis sieben Euro pro Kubikmeter. Bei einem Vier-Personen-Haushalt kommen so schnell 50 bis 80 Euro pro Monat zusammen.

    Müllgebühren

    Auch die Müllentsorgung wird von der Kommune berechnet. Die Gebühren liegen oft zwischen 100 und 300 Euro pro Jahr, je nachdem, wie viele Mülltonnen du benötigst.

    Hausgeld (bei Gemeinschaftsanlagen)

    Falls du ein Reihenhaus mit Gemeinschaftsflächen oder eine Wohnung besitzt, fallen oft Hausgeldzahlungen an. Diese decken die Kosten für Gartenpflege, Hausmeisterdienste oder Gemeinschaftsanlagen ab und betragen zwischen 50 und 200 Euro pro Monat.

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    Kaufnebenkosten

    Ein Haus zu kaufen bedeutet weit mehr als nur den Kaufpreis zu bezahlen. Es gibt zahlreiche einmalige Nebenkosten: Die Grunderwerbsteuer ist ein erheblicher Posten bei den Kaufnebenkosten. Sie variiert von Bundesland zu Bundesland. Dazu kommen Notar- und Grundbuchkosten, eventuell Maklerkosten.



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    Nebenkosten als Hausbesitzer: Diese Posten solltest du einplanen

    Neben den bekannten Kosten wie Grundsteuer und Energiekosten gibt es weitere, weniger offensichtliche Ausgaben, die sich jedoch schnell summieren:

    • Schornsteinfegergebühren: Zwischen 50 und 150 Euro jährlich, abhängig von der Heizungsart.
    • Kontroll- und Wartungskosten für technische Anlagen: Zum Beispiel für die Heizungsanlage oder Solarpanels fallen jährlich 50 bis 200 Euro an.
    • Straßenreinigungs- und Winterdienstgebühren: In manchen Kommunen bist du verpflichtet, dich an den Kosten für die Straßenreinigung oder den Winterdienst zu beteiligen.
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    Baunebenkosten

    Wie teuer ein Haus im Unterhalt ist, liegt auch an der Bauweise. Dein Verbrauch und die Anzahl der Hausbewohner:innen spielen auch eine Rolle. Falls du das Haus gebaut hast, kommen zu den Kosten für den Hausbau auch die Baunebenkosten dazu.

    Wartung und Reparaturen: Unterschätzte Ausgaben für den Werterhalt

    Ein Haus altert – und mit der Zeit fallen immer wieder kleinere oder größere Reparaturen an. Plane etwa ein Prozent des Immobilienwerts pro Jahr für Wartungsarbeiten ein. Bei einem Haus im Wert von 400.000 Euro sind das 4.000 Euro jährlich. Hier ein Überblick über typische Kosten:

    • Kleinere Reparaturen: Kaputte Wasserhähne, defekte Fenster oder Schäden am Dach. Diese summieren sich schnell auf einige Hundert Euro im Jahr.
    • Größere Investitionen: Nach etwa 20 bis 30 Jahren wird oft ein neues Dach (10.000 bis 30.000 Euro) oder eine neue Heizung (5.000 bis 15.000 Euro) fällig.
    • Modernisierungen: Viele Hausbesitzer:innen entscheiden sich mit der Zeit für Modernisierungen, um Energie zu sparen. Die Kosten für eine energetische Sanierung können leicht 30.000 bis 50.000 Euro betragen, langfristig aber die Energiekosten senken.
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    Tipp: Rücklagen

    Rücklagen sind entscheidend, um unerwartete Ausgaben wie eine kaputte Heizung oder einen Wasserschaden ohne finanzielle Engpässe zu bewältigen. Empfohlen wird, monatlich zehn bis zwanzig Prozent der Kreditrate in Rücklagen einzuzahlen.
    Beispiel: Bei einer Kreditrate von 1.000 Euro solltest du 100 bis 200 Euro monatlich zurücklegen.

    Versicherungen: Dein finanzieller Schutz für alle Eventualitäten

    Versicherungen sind unverzichtbar, um dich vor hohen finanziellen Risiken zu schützen. Hier die wichtigsten Policen:

    • Gebäudeversicherung: Sie schützt dein Haus vor Schäden durch Feuer, Leitungswasser und Sturm. Die Kosten liegen bei etwa 300 bis 600 Euro pro Jahr.
    • Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht: Wenn jemand auf deinem Grundstück stürzt, bist du als Eigentümer:in haftbar. Diese Versicherung kostet etwa 50 bis 150 Euro jährlich.
    • Elementarversicherung: Besonders in Hochwasser- oder Erdbebengebieten wichtig. Sie kostet zusätzlich etwa 50 bis 300 Euro pro Jahr.

    FAQ: Häufige Fragen zum Thema Hausnebenkosten

    Welche Kosten kommen als Hausbesitzer:in auf mich zu?

    Hausbesitzer:innen tragen neben der Finanzierung Kosten wie Grundsteuer, Energie, Wasser, Müllentsorgung und Versicherungen. Zusätzlich fallen Wartung und Reparaturen an, die langfristig oft ein Prozent des Immobilienwerts jährlich ausmachen.

    Welche monatlichen Kosten hat man bei einem Haus?

    Die monatlichen Fixkosten umfassen Energiekosten, Wasser, Grundsteuer und Müllentsorgung und liegen häufig zwischen 500 und 1.000 Euro. Hinzu kommen Rücklagen für Instandhaltung und Modernisierungen.

    Welche Nebenkosten hat man bei einem Haus?

    Nebenkosten umfassen neben der Grundsteuer auch Gebühren für den Schornsteinfeger, Winterdienst und die Straßenreinigung. Je nach Hausgröße und Region summieren sich diese Posten auf mehrere Hundert Euro pro Jahr.

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    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

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