Wird im Jahr 2023 die Wohnungssuche einfacher? In jedem Fall gibt es einige neue Gesetze, die deinen Geldbeutel entlasten.

 



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Heizkosten 1: Der Staat zahlt

Naja, nicht ganz, aber du bekommst zahlreiche Hilfen für die durch den Angriffskrieg in der Ukraine gestiegenen Energiepreise: Eine Einmalzahlung für den Abschlag im Dezember gab es ja schon. Das wird dann in der Nebenkostenabrechnung zu sehen sein, die du in diesem Jahr bekommst.

Außerdem kommt jetzt auch noch die Gaspreisbremse. Wenn du es schaffst, deinen Verbrauch auf unter 80 Prozent oder weniger im Vergleich zum Vorjahr zu senken,  bleibt der Preis für Gas stabil bei 12 Cent pro Kilowattstunde und 9,5 Cent pro Kilowattstunde für Fernwärme. Auch für Öl- und Pelletheizungen wurden nachträglich Hilfen beschlossen.

Das Hilfspaket ist sehr umfangreich und wir haben alles in einem gesonderten Ratgeber aufgelistet. Dort findest du auch den Livestream mit dem MieterEngel Anwalt Gabriel Fischer, der dir noch einmal vieles zu den Staatshilfen erklärt.



Steuererleichterung fürs Homeoffice

Für immer mehr Mieter:innen ist die Wohnung zugleich Arbeitsplatz – zumindest zeitweise. Ab 2023 vereinfachen und verbessern sich die Möglichkeiten, das Homeoffice von der Steuer abzusetzen.

Ist das häusliche Arbeitszimmer der Mittelpunkt deiner beruflichen Tätigkeit, kannst du entweder alle Kosten unbeschränkt geltend machen, wenn du sie einzeln aufführst, oder du kannst ohne Nachweis pauschal 1.260 Euro ansetzen.

Arbeitest du nur tageweise von zu Hause, greift die in der Corona-Zeit eingeführte und jetzt entfristete Homeoffice-Pauschale. Sie wird ab 2023 auf 6 Euro pro Tag erhöht und auf maximal 210 Tage im Jahr ausgeweitet.

Heizkosten 2: Mieterfreundliche CO2-Umlage

Nicht nur die Energiekrise verursacht steigende Heizkosten. Um den Klimaschutz voranzutreiben, wurde 2021 die CO2-Abgabe eingeführt, die das Heizen mit fossilen Energien wie Öl und Gas verteuert.

Bisher mussten Mieter:innen diese Mehrkosten alleine tragen. Ab 2023 werden sie nach einem Stufenmodell zwischen den Mietparteien aufgeteilt. Das Prinzip: Je schlechter die Energiebilanz des Hauses, desto höher ist der Kostenanteil für die Vermietenden. Im Extremfall können es 95 Prozent sein. Damit soll Anreiz für energetische Sanierungen geschaffen werden.

In sehr energieeffizienten Wohnungen zahlen Mieter:innen weiterhin alleine den CO2-Preis, aber dort sind die Heizkosten sehr niedrig.

Mehr Wohngeld für mehr Menschen



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Am 1. Januar 2023 tritt das Wohngeld-Plus-Gesetz in Kraft. Durch Anhebung der Einkommensgrenzen werden künftig rund zwei Millionen statt bisher etwa 600.000 Haushalte mit kleinem Einkommen Wohngeld erhalten. Auch die Höhe des Zuschusses steigt um durchschnittlich 190 Euro und damit von bisher durchschnittlich 180 auf 370 Euro.

Neu ist auch, dass Kosten für Heizung und Warmwasser in die Berechnung mit einfließen, und dass es eine Pauschale („KIimakomponente“) bei Mieterhöhungen wegen energetischer Sanierung gibt. Die genaue Höhe des Wohngelds hängt von Einkommen, Miete, Haushaltsgröße und Wohnort ab und muss im Einzelfall berechnet werden.

Einen umfangreichen Ratgeber zum Wohngeld findest du hier.

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Achtung!

Wenn du ab Januar Wohngeld beantragen wollt, musst du mit längeren Bearbeitungszeiten rechnen, denn es wird ein großer Ansturm auf die Wohngeldstellen erwartet.

Mieten werden weiter steigen

Tatsächlich hatte das vergangene Jahr einige Auswirkungen auf den Immobilienmarkt.

Die Kaufpreise sind in fast allen größten Städten gesunken. Bei den Mieten sieht es leider anders aus. Neuvertragsmieten steigen. So wird es wohl auch weitergehen.

Grund ist auch, dass bei vielen Menschen der Wunsch nach den eigenen vier Wänden gesunken ist. Die Zinsen sind gestiegen und die wirtschaftliche Lage bleibt unklar.

Mieten begrenzen: Berlin geht voran

Mietpreisbremse, Mietendeckel, Enteignung: Im Kampf gegen hohe Mieten ist die Hauptstadt Vorreiter – und muss dabei manchmal eine Rolle rückwärts machen.

Im April 2021 kippte das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel, der Mieten für fünf Jahre einfrieren sollte.

Doch es gibt ein Comeback im Miniformat: Der Berliner Senat hat aufgrund der Energiekrise für Wohnungen im Landesbesitz einen Mietenstopp bis Ende 2023 beschlossen. Auch bereits beschlossene Mieterhöhungen werden zurückgenommen.

Auch das Thema Enteignung großer Wohnungsbauunternehmen kommt im Vorfeld der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus am 12. Februar 2023 wieder auf die Tagesordnung. Im Falle eines Sieges will Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen, den Volksentscheid „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ umsetzen.

Freie Wohnungen nur noch im Osten?

Du willst im neuen Jahr auf Wohnungssuche gehen und fragst dich, wo du das größte Angebot findest? In den großen Städten, insbesondere im Westen Deutschlands, eher nicht, sagt eine aktuelle Studie des Analysehauses Empirica. Danach liegt der sogenannte „marktaktive Leerstand“ von Wohnungen, die unmittelbar oder mittelfristig vermietbar sind, in vielen Ballungsräumen schon nahezu bei null.

In München waren es schon Ende 2021 nur 0,2 Prozent. Ähnlich sieht es in Frankfurt am Main, Münster oder Freiburg aus.

Mehr Chancen hast du in den östlichen Bundesländern – außerhalb Berlins: Dort betrug der Leerstand durchschnittlich 6,2 Prozent.

Leerstehende Wohnungen in größerer Zahl findest du in den sogenannten Schrumpfungsregionen mit Städten wie Pirmasens im Westen oder Frankfurt/Oder und Chemnitz im Osten.


Kein Bau-Boom

Mit 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 im sozialen Wohnungsbau, will die seit einem Jahr amtierende Bundesregierung den Wohnraummangel bekämpfen.

Doch für das vergangene Jahr und die nähere Zukunft muss es wohl heißen: Ziel verfehlt! Tatsächlich seien 2022 nur etwa 250.000 Neubauwohnungen entstanden, so der Sprecher des Gesamtverbands der deutschen Wohnungswirtschaft, Axel Gedaschko. Für 2023 rechnet er mit rund 200.000 neuen Wohnungen, für 2024 mit eher noch weniger. Als Gründe nennt Gedaschko stark gestiegene Materialkosten am Bau, höhere Zinsen und weniger staatliche Förderung.

Die Bundesregierung hält weiterhin an der 400.000-er Marke fest und hat sich mit Bauwirtschaft, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften und weiteren Verbänden im „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ auf rund 190 Maßnahmen geeinigt, mit denen das gelingen soll. Dazu gehören unter anderem serielles und modulares Bauen, Innenstadtverdichtung und Dachgeschossausbau, eigenständige Neubauförderung, Überprüfung von Baustandards und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.

Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).


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