Eine Wohnungsauflösung kann ganz verschiedene Gründe haben – der Umzug in ein Pflegeheim, eine Zwangsräumung oder der Tod eines Verwandten. Doch auch wer beispielsweise auswandert, muss in der Regel den eigenen Haushalt auflösen.
Hier erfahren Sie, wie Sie bei einer Wohnungsauflösung am besten vorgehen, wann ein Entrümpelungsunternehmen zu beauftragen ist und welche Kosten Sie bei einer Wohnungsauflösung einkalkulieren müssen.
Sie müssen einen Haushalt auflösen? Bei uns finden Sie schnell und einfach Umzugsunternehmen, die Ihnen dabei helfen.
Ziel einer Wohnungsauflösung ist die besenreine Übergabe. Dafür wird der gesamte Hausstand weggeschafft.
Spezialisierte Entrümpelungsunternehmen können bei einer Wohnungsauflösung helfen. Sie holen alle beweglichen Gegenstände ab und entsorgen diese.
Wer sich selbst um eine Wohnungsauflösung kümmern möchte, hat die Möglichkeit einen Container zu bestellen oder einen Termin für die Sperrmüllabfuhr bei der Kommune zu vereinbaren.
Inhalt
- Wie gehe ich bei der Wohnungsauflösung vor?
- Selbst entrümpeln oder mit Profis?
- Vorbereitung der Wohnungsauflösung
- Wie hoch sind die Kosten?
- Wie kann ich die Kosten reduzieren?
- Wie führe ich eine Wohnungsauflösung durch?
- Tipps und Hinweise für den Ablauf der Wohnungsauflösung
- Checkliste: Was sollte ich bei der Haushaltsauflösung beachten?
- FAQ: Häufige Fragen zum Thema Haushaltsauflösung
Gerade, weil es sich bei einer Wohnungsauflösung um eine sehr schwierige und emotionale Situation handelt, ist es wichtig, strukturiert und Schritt für Schritt vorzugehen. Wenn Sie zum Beispiel eine geerbte Wohnung verkaufen möchten, sollten Sie die Besichtigung unbedingt nach der Entrümpelung vereinbaren.
Eine leere Wohnung bringt oftmals einen höheren Verkaufspreis ein, da sich Kaufinteressent:innen einen besseren Eindruck der Wohnung verschaffen und die Einrichtung in Gedanken besser planen können.
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Wenn der:die Eigentümer:in der Wohnung verstorben oder nicht mehr in der Verfassung ist, selbst über die Wohnung zu entscheiden (zum Beispiel wegen einer hohen Pflegestufe), sind die Kinder, Eltern oder Ehepartner:innen dazu berechtigt, eine Wohnungsauflösung in Auftrag zu geben.
Das Ziel einer Wohnungsauflösung ist die besenreine Übergabe der leergeräumten Wohnung. Der Unterschied zu einem Umzug ist, dass bei einer Wohnungsauflösung die Möbel und der gesamte Hausrat nicht von A nach B transportiert, sondern größtenteils entsorgt werden müssen.
Da es sich meistens um eine große Menge an Inventar und Möbeln handelt, ist es oft sinnvoller und zeitsparender, ein spezialisiertes Entrümpelungsunternehmen zu beauftragen. Entrümpelungsunternehmen kümmern sich um die Abholung und Entsorgung beweglicher Güter.
Auf Wunsch kommen die Entrümpler auch in Etappen: Sie räumen zunächst Dachboden plus Keller und bei einem späteren Termin die Wohnräume. Wenn Sie Geld und Zeit sparen wollen, sollten die Kartons allerdings schon vorher gepackt werden.
Manche Firmen bieten auch einen Einpackservice an, bei dem Sie nicht nur die Wohnung leerräumen, sondern auch das Inventar in Kartons packen.
Bevor Sie das Unternehmen beauftragen, sollten Sie die Wohnung nach wichtigen persönlichen (Wert-)Sachen durchsuchen. Alles, was Sie nach der Wohnungsauflösung noch behalten möchten oder unbedingt benötigen, sollte vor der Entrümpelung aus der Wohnung entfernt werden.
Sobald die Wertgegenstände auf dem Transporter des Unternehmens landen und er anschließend wegfährt, ist es schwer bis unmöglich, sie wieder zurückzubekommen. Insbesondere werthaltige Gegenstände werden unter Umständen direkt an Händler:innen weitergegeben.
In einigen Städten und Gemeinden kann auf Wunsch die Sperrmüllabfuhr bestellt werden, die die verbliebenen Sachen aus der Wohnung holt – allerdings auch hier nur gegen Gebühr.
Wer online nach einem Unternehmen für eine Wohnungsauflösung sucht, stößt schnell auf vermeintlich günstige Angebote. Doch in der Praxis sind solche Lockangebote mit Vorsicht zu genießen. Denn meist gibt es viele versteckte Kosten.
Einen seriösen Anbieter erkennen Sie daran, dass vorab eine unverbindliche, kostenlose Besichtigung der Immobilie durchgeführt wird. In dieser wird besprochen, welche Gegenstände entsorgt werden sollen. Anschließend erhalten Sie ein genaues Angebot.
Achten Sie darauf, die Kosten vorab möglichst präzise zu kennen. Holen Sie am besten mehrere Angebote ein und vereinbaren Sie nach Möglichkeit einen Fixpreis oder zumindest eine preisliche Obergrenze, die nicht überschritten werden darf.
Halten Sie diese Rahmenbedingungen im Zuge einer schriftlichen Beauftragung zudem unbedingt fest.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Preise für eine Wohnungsauflösung von Region zu Region und sind außerdem abhängig von der Zimmer- bzw. Quadratmeteranzahl der Wohnung.
Auch die Menge des Hausrats und der Möbel spielt bei der Kalkulation eine entscheidende Rolle. Wenn Sie ein Entrümpelungsunternehmen beauftragen, wird nach dem ersten Besichtigungstermin ein kostenloses Angebot erstellt.
Holen Sie vorab unbedingt verbindliche Angebote ein, die professionelle Unternehmen nach einer Sichtung der Immobilie abgeben. Je nach Immobilie und abhängig von der Menge an Gegenständen, die entsorgt werden müssen, kann die Entrümpelung binnen weniger Stunden erfolgen oder sogar mehrere Tage dauern.
Posten | Preis |
Arbeitskraft |
15 bis 50 Euro pro Stunde |
Behördengänge (falls Angehöriger, dessen Wohnung geräumt werden muss, verstorben ist) |
150 bis 400 Euro |
Abtransport Sondermüll |
11 bis 50 Euro pro Kubikmeter |
Abtransport Elektrogeräte |
10 bis 120 Euro pro Stück |
Entfernung Boden |
5 bis 15 Euro pro Quadratmeter |
Sperrmüll |
35 bis 60 Euro für den ersten Kubikmeter (für jeden weiteren ca. 5 Euro) |
Zusätzliche Kosten wie etwas Miete und Anfahrt des Containers |
Variiert je nach Region |
Weitere anfallende Kosten |
variiert |
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Die Kosten für eine Entrümpelung Ihrer privaten Immobilie können in der Regel von der Steuer abgesetzt werden. So kann die Entrümpelung des Dachbodens oder Kellers als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend gemacht werden.
Als Arbeitnehmer:in können Sie in der Steuererklärung für haushaltsnahe Dienstleistungen bis zu 20.000 Euro ansetzen. Bei der Steuererklärung werden 20 Prozent der angesetzten Kosten berücksichtigt (maximal 4.000 Euro).
Dabei können jedoch nicht die gesamten Rechnungskosten steuerlich geltend gemacht werden, sondern nur die auf der Rechnung ausgewiesenen Arbeitskosten und Fahrtkosten des Entrümpelungsunternehmens.
Entrümpelungskosten, die infolge einer Geschäftsauflösung entstehen, können ebenfalls verrechnet werden.
Beim Tod eines Verwandten können die Kosten unter Umständen als Nachlassverbindlichkeit im Rahmen der Erbschaftssteuererklärung angesetzt werden. Die Entrümpelungskosten gelten dann als außergewöhnliche Belastung. Ob die Kosten im konkreten Fall als zumutbar gelten oder nicht, liegt jedoch im Ermessen des Finanzamts.
Wenn Sie ausreichend Zeit zur Verfügung haben, veranstalten Sie einen Garagenflohmarkt. Dadurch erlangen Sie zwei Vorteile: Erstens versilbern Sie Ihren Hausrat. Sie werden dadurch nicht reich, aber ihre persönlichen Gegenstände landen immerhin nicht auf dem Müll und die Größe des noch zu entsorgenden Hausrats reduziert sich.
Eindeutig wertvolle Stücke wie antiquarische Bücher oder seltenes Porzellangeschirr sollten Sie vorher an einen Händler abgeben, da ein Garagenflohmarkt ein Ort ist, auf dem die Preise nicht sehr hoch angesetzt werden können.
Trotzdem gelingt es Ihnen vielleicht somit, Kosten für das Entrümpelungsunternehmen zu sparen. Das gilt vor allem für Möbelstücke, die Wasch- und Geschirrspülmaschine sowie die Küche.
Setzen Sie einen symbolischen Preis für diese Gegenstände an, damit sie schneller abgeholt werden. So verschwinden gerade die sperrigen oder schwer zu entsorgenden Objekte aus Ihrem Haushalt.
Entsprechend weniger müssen Sie für den Entsorgungs-Service bezahlen. Bei manch sperrigen Möbelstücken, die nicht mehr gut verkaufbar sind, ist es wesentlich besser sie gegen Selbstabholung zu verschenken als sie teuer entsorgen zu lassen. Wichtig ist, dass Sie mit dieser Vorgehensweise rechtzeitig beginnen, damit möglichst viele Gegenstände vor dem finalen Räumungstermin entfernt werden.
Möglicherweise bietet es sich an, eine solche Auflösung selbst durchzuführen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die aufzulösende Wohnung überschaubar eingerichtet ist. Auch eine emotionale Bindung zur Wohnung ist für viele ein Grund, sich selbst an die Haushaltsauflösung zu begeben.
Bei größeren Wohnungen können Sie Container für die Entsorgung von Möbeln, Hausrat und anderen Sachen bestellen. Ob und wie sinnvoll eine eigenständige Auflösung des Haushalts bei großen Wohnungen oder Häusern ist, müssen die Durchführenden selbst entscheiden.
Oftmals lösen Unternehmen einen Haushalt schneller und günstiger auf als eine Privatperson. Sollte dies zutreffen, ist eine organisierte Planung besonders wichtig, damit keine wichtigen Aufgaben und Angelegenheiten vergessen werden.
Eine Absprache mit dem:der Vermieter:in, in welchem Zustand die Wohnung übergeben werden muss, ist im Vorfeld sinnvoll und muss in der Planung des Ablaufs miteinbezogen werden. Eventuelle Renovierungsarbeiten müssen nach der Haushaltsauflösung und vor der Wohnungsübergabe durchgeführt werden.
- Ein grundlegender Überblick über die Kündigungsfrist, anstehende Arbeiten oder die Übergabe der Wohnung sind der Startpunkt für eine möglichst unproblematische Haushaltsauflösung.
- Weiterhin müssen Verträge mit Strom-, Wasser-, Telefon- und Internetanbietern gekündigt werden, damit keine weiteren laufenden Kosten verursacht werden.
- Hinsichtlich der Übergabe der Wohnung sollte mit der Entrümpelung möglichst frühzeitig begonnen werden. Dabei sollten zunächst alle Sachen durchgeschaut und entschieden werden, welche Gegenstände weggeschmissen werden. Hilfreich könnten dabei farbige Aufkleber sein, welche auf Möbeln und Gegenständen angebracht werden und zeigen, was weggeworfen oder behalten wird.
- Bei der Entrümpelung ist eine Arbeitsstruktur äußerst sinnvoll, um den Überblick zu bewahren: Ein Zimmer sollte beispielsweise erst fertig entrümpelt werden, bevor mit dem nächsten angefangen wird.
Persönliche Unterlagen, Schmuck oder Besteck können aufbewahrt oder weiterverkauft werden. Dies gilt ebenso für gut erhaltene Kleidung oder Möbel. Diese können alternativ bei Hilfsorganisationen oder der Sammlung gespendet werden
Sollte für die Haushaltsauflösung kein Container bestellt werden, muss bei der Kommune eine Anmeldung für Sperrmüll durchgeführt werden, um unbrauchbare Möbel, Teppiche oder Matratzen zu entsorgen.
Wenn sich während der Arbeiten Sondermüll anhäuft, muss dieser zu einem Recyclinghof gebracht oder, wie bei Batterien oder Altölen, im Handel ordnungsgemäß zurückgegeben werden. Unsachgemäße Entsorgungen schaden der Gesundheit und Umwelt und führen zu Bußgeldern.
Bedenken Sie außerdem, dass eventuell eine Parkverbotszone beantragt werden muss, um einen Container abzustellen. Auch für das Parken eines LKWs ist es besser, vorab eine Parkverbotszone zu beantragen. Das ist zwar mit Gebühren verbunden, erleichtert dann jedoch die Arbeit deutlich, da nicht erst ein (womöglich weit entfernter) Parkplatz für das Fahrzeug gesucht werden muss.
- Überlegen Sie schon im Vorfeld, was Sie behalten wollen und was wegkann.
- Suchen Sie die Wohnung nach wertvollen Gegenständen ab, bevor Sie mit dem Entrümpeln beginnen.
- Markieren Sie die entsprechenden Gegenstände, die in der Wohnung bleiben sollen.
- Planen Sie die Entsorgung mit ein: Wollen Sie nur den Müll und die alten Möbel entsorgen oder auch den Bodenbelag entfernen lassen?
- Holen Sie sich ein kostenloses Angebot für eine professionelle Entrümpelung ein.
- Vergleichen Sie verschiedene Angebote miteinander.
Sie müssen einen Haushalt auflösen? Bei uns finden Sie schnell und einfach Umzugsunternehmen, die Ihnen dabei helfen.
- Wie viel kostet eine Haushaltsauflösung?
-
Die Kosten hängen ganz davon ab, wie groß Ihre Liegenschaft ist und wie viele Gegenstände noch vorhanden sind. Die Kosten belaufen sich im Durchschnitt pro Zimmer auf rund 500 Euro. Um Entsorgungskosten zu sparen, können Sie einen Flohmarkt veranstalten, Gegenstände spenden oder diese verschenken.
- Wie macht man eine Haushaltsauflösung?
-
Für eine Haushaltsauflösung können spezialisierte Unternehmen beauftragt werden. Prüfen Sie, ob auch die lokale Behörde einen eigenen, womöglich günstigeren, Entrümpelungsdienst anbietet.
- Was gehört zu einer Haushaltsauflösung?
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Wird ein Haushalt vollständig aufgelöst, so werden alle Gegenstände verkauft, verschenkt oder entsorgt, bis die Immobilie wirklich leergeräumt ist.
- Kann man eine Haushaltsauflösung von der Steuer absetzen?
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Die Kosten für eine Entrümpelung Ihrer privaten Immobilie können in der Regel zu einem gewissen Betrag von der Steuer abgesetzt werden. So kann die Entrümpelung des Dachbodens oder Kellers als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend gemacht werden. Nach dem Tod eines Verwandten können die Kosten eventuell als Nachlassverbindlichkeit im Rahmen der Erbschaftssteuererklärung angesetzt werden.
- Was nimmt ein Entrümpler mit?
-
Professionelle Entrümpler besichtigen die Immobilie vorab und besprechen mit Ihnen, welche Gegenstände entsorgt werden können und wofür Sie andere Lösungen (z.B. spezielle Entsorgung von Sondermüll) finden müssen.
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