Unternehmen holen bei vielen Alltagsgeschäften eine Schufa-Auskunft über ihre Kund:innen ein. Vermieter:innen fragen den Schufa-Score zukünftiger Mieter:innen auch ab. Erfahre hier alles zum Schufa-Score, du kannst mit einem Blick auf unserer Schufa-Score Tabelle sehen, welcher Score erstrebenswert ist. In diesem Beitrag erfährst du auch, wie du deinen Schufa-Score verbessern kannst.
Der Schufa-Score ist ein numerischer Wert, der von der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) in Deutschland erstellt wird, um die Kreditwürdigkeit von Privatpersonen zu bewerten. Der Score gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommt.
- Die Bewertungsskala: Der Score reicht von 0 bis 1000 Punkten, wobei ein höherer Wert eine bessere Kreditwürdigkeit anzeigt. In der Regel wird der Wert in Prozentsätzen dargestellt, z.B. 95 Prozent, was bedeutet, dass die Person zu 95 Prozent kreditwürdig ist.
- Die Datenbasis: Der Score wird anhand der bei der Schufa gespeicherten Informationen berechnet, die verschiedene finanzielle Transaktionen und Verhaltensweisen umfassen.
Dazu gehören:
- Kreditverträge (z.B. Ratenkredite, Hypotheken)
- Kreditkarten
- Girokonten
- Leasingverträge
- Telekommunikationsverträge
- Zahlungsausfälle und Mahnbescheide - Berechnungsgrundlage: Wie der Schufa-Score ausgerechnet wird, ist ein Geschäftsgeheimnis der privatwirtschaftlichen deutschen Wirtschaftsauskunftei. Es ist jedoch leicht zu durchschauen, dass Faktoren wie die Dauer von Kreditbeziehungen, die Höhe der Kreditbeträge, die Anzahl der laufenden Kredite und das Zahlungsverhalten einberechnet werden.
- Verwendung: Banken, Vermieter, Telekommunikationsanbieter und andere Dienstleister nutzen den Schufa-Score, um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu bewerten, bevor sie Verträge abschließen oder Kredite gewähren.
Der Schufa-Score wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die alle darauf abzielen, das Risiko eines Zahlungsausfalls zu bewerten. Hier sind die wichtigsten Einflussfaktoren im Detail:
- Anzahl der Kredite: Viele gleichzeitig laufende Kredite können negativ bewertet werden.
- Kreditarten: Hypotheken und Ratenkredite werden unterschiedlich bewertet.
- Kreditnutzung: Hohe Ausnutzung von Kreditrahmen kann den Score senken.
- Kreditlaufzeiten: Langfristige und regelmäßig bediente Kredite wirken sich positiv aus.
- Zahlungsausfälle: Regelmäßige oder einmalige Zahlungsausfälle führen zu einer negativen Bewertung.
- Mahnbescheide: Gerichtliche Mahnbescheide wirken sich stark negativ auf den Score aus.
- Regelmäßige Zahlungen: Pünktliche und vollständige Zahlungen verbessern den Score.
- Anzahl der Konten: Zu viele Konten können als negativ betrachtet werden.
- Kontoarten: Unterschiedliche Kontotypen (z.B. Girokonto, Kreditkarte) beeinflussen den Score unterschiedlich.
- Kreditkartenlimit und -nutzung: Hohe Kreditkartenlimits, die vollständig genutzt werden, können negativ sein.
- Wohnortwechsel: Häufige Umzüge können negativ bewertet werden, da sie als Instabilitätsfaktor gelten.
- Wohngegend: Statistische Daten zu Zahlungsausfällen in bestimmten Wohngebieten können den Score beeinflussen.
- Lange Geschäftsbeziehungen: Langjährige, stabile Geschäftsbeziehungen wirken sich positiv aus.
- Neue Geschäftsbeziehungen: Viele neue oder kurzfristige Geschäftsbeziehungen können negativ sein.
- Anzahl der Anfragen: Viele Kreditanfragen in kurzer Zeit können negativ bewertet werden, da dies auf eine hohe Kreditbedürftigkeit hindeuten könnte.
- Anfrageart: Es wird unterschieden zwischen „weichen“ Anfragen (z.B. Konditionenanfragen) und „harten“ Anfragen (z.B. Kreditanfragen), wobei letztere den Score stärker beeinflussen.
- Insolvenzverfahren: Ein laufendes oder abgeschlossenes Insolvenzverfahren wirkt sich stark negativ aus.
- Zwangsvollstreckungen: Einträge über Zwangsvollstreckungsmaßnahmen senken den Score.
- Nationalität
- Vermögen und Kapital
- Einkommen
- Beruf
- Arbeitgeber:in
- Kaufverhalten
- Familienstand
- Religion
- Daten aus sozialen Netzwerken
Du und alle anderen Verbraucher:innen in Deutschland haben das Recht, einmal jährlich eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa zu beantragen. Die Selbstauskunft verrät dir alles, was die Schufa über dich gespeichert hat.So gehst du vor, um eine Auskunft über deinen Score zu bekommen:
- Formular herunterladen: Geh auf die Schufa-Website und lade das entsprechende Formular für die kostenlose Selbstauskunft herunter. Alternativ kannst du die Selbstauskunft auch direkt online beantragen.
- Formular ausfüllen: Fülle das Formular vollständig aus.
- Identitätsnachweis beilegen: Lege eine Kopie deines Personalausweises oder Reisepasses bei.
Ein guter Schufa-Score ist Gold wert, wenn es um deine Kreditwürdigkeit geht. Die Schufa teilt die Scores in verschiedene Kategorien ein, die jeweils unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten für Zahlungsausfälle darstellen.
Score-Wert | Einschätzung |
über 97,5 % |
Sehr geringes Risiko |
95 bis 97,5 % |
Geringes bis überschaubares Risiko |
90 bis 95 % |
Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko |
80 bis 90 % |
Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko |
50 bis 80 % |
Sehr hohes Risiko |
weniger als 50 % |
Sehr kritisches Risiko |
Einen SCHUFA Basisscore von 100 % kannst du gar nicht erreichen, da es nie eine hundertprozentige Zahlungsgarantie geben kann. Sehr gute Scores liegen schon bei 97,5 Prozent.
Damit verbesserst du deinen Score | Details |
Rechnungen rechtzeitig bezahlen | Stelle sicher, dass du alle Rechnungen, einschließlich Miete, Kreditraten, Kreditkartenrechnungen und sonstige Verpflichtungen, pünktlich begleichst. |
Daueraufträge und Lastschriften einrichten | Automatisiere deine Zahlungen, um verspätete Zahlungen zu vermeiden. |
Kredite konsolidieren | Falls du mehrere kleine Kredite aufgenommen hast, kann es sinnvoll sein, diese in einem größeren Kredit zusammenzufassen. |
Nicht benötigte Kredite und Konten schließen | Schließe ungenutzte Bankkonten, Kreditkarten und Kreditlinien. Minimiere deine Kreditaktivitäten. |
Kreditkartenlimite moderat nutzen | Nutze dein Kreditkartenlimit idealerweise nicht über 30 Prozent des verfügbaren Limits. |
Gezielte Anfragen stellen | Stelle nur Kreditanfragen, wenn du tatsächlich einen Kredit benötigst. Zu viele Anfragen in kurzer Zeit können deinen Score negativ beeinflussen. |
Konditionenanfragen nutzen | Wenn du Kreditkonditionen vergleichst, achte darauf, dass es sich um Konditionenanfragen und nicht um Kreditanfragen handelt. |
Schufa-Fehler korrigieren | Überprüfe deine Schufa-Daten auf Fehler und unberechtigte Einträge. Beantrage bei der Schufa die Korrektur oder Löschung falscher Informationen. |
Langfristige Konten und Kredite | Halte langfristige Konten und Kredite aufrecht, um Stabilität und Zuverlässigkeit zu zeigen. |
Regelmäßige Nutzung | Nutze Konten und Kreditkarten regelmäßig und verantwortungsbewusst. |
Stabile Einkommensverhältnisse | Ein stabiles Einkommen und ein gesicherter Arbeitsplatz wirken sich positiv auf deine Bonität aus. |
Vermögensaufbau | Regelmäßiges Sparen und Investieren kann ebenfalls deine finanzielle Stabilität und damit deinen Schufa-Score verbessern. |
Schulden reduzieren | Arbeite aktiv daran, bestehende Schulden abzubauen. Priorisiere dabei teure Kredite und Verbindlichkeiten mit hohen Zinsen. |
Deine Bonität wird nicht nur an deinem Schufa-Score gemessen. Es gibt keinen festen Schufa-Score-Wert, ab dem du definitiv keinen Kredit mehr bekommst. Es gibt allerdings Schwellenwerte, die dir eine Orientierung geben können:
- Unter 80%: Die Chancen auf eine Kreditzusage sind stark eingeschränkt. Kredite werden meist nur noch in Ausnahmefällen und zu sehr hohen Zinsen gewährt.
- Unter 50%: In diesem Bereich ist es fast unmöglich, einen Kredit zu bekommen. Kreditgeber sehen hier ein extrem hohes Ausfallrisiko und lehnen Anfragen in der Regel ab. Wenn du allerdings mit einem festen, gutgezahlten Job und viel Eigenkapital punkten kannst, ist der Score wieder unbedeutend.
Je höher, desto besser, lautet hier die Regel. Mit einem hohe Schufa-Score ist es grundsätzlich einfacher, Kredite zu guten Konditionen zu bekommen. Mit einem Score von über 90 Prozent stehst du schon gut da. Ein exzellenter Score liegt bei mindestens 97,5 Prozent. Du hast mit einem sehr guten Score einen höheren Verhandlungsspielraum, d.h. du kannst dir bei Verhandlungen mit Banken und Kreditgebern eine bessere Position verschaffen. Bei Mietverträgen, Handyverträgen und anderen finanziellen Verpflichtungen kann ein hoher Score ebenfalls vorteilhaft sein.
Entgegen einer häufig geäußerten Vermutung hat auch die wiederholte Anforderung einer Selbstauskunft keinen Einfluss auf den SCHUFA Score. Das versichert das Unternehmen auf ihrer Internetseite – und zwar unabhängig davon, ob eine Bonitätsprüfung zur Vorlage bei Dritten oder eine Datenübersicht angefordert wird.
FAQs zum SCHUFA Score
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Welchen SCHUFA SCORE braucht man für einen Mietvertrag?
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Ein Schufa-Score von mindestens 90 Prozent wird oft als ausreichend angesehen, um einen Mietvertrag zu bekommen. Vermieter:innen bevorzugen jedoch in der Regel Scores ab 95 Prozent, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren. Ein sehr guter Score über 97 Prozent verbessert die Chancen erheblich.
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Wie kann man seinen SCHUFA Score verbessern?
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Du kannst deinen Schufa-Score verbessern, indem du alle Rechnungen pünktlich bezahlst und unnötige Kreditanfragen vermeidest. Zudem sollte man bestehende Schulden reduzieren und langfristige, stabile Geschäftsbeziehungen pflegen.
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Wie oft wird der SCHUFA Score neu berechnet?
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Der Schufa-Score wird in der Regel alle drei Monate neu berechnet. Änderungen in den gespeicherten Daten, wie neue Kredite oder Zahlungsausfälle, können den Score jedoch auch kurzfristig beeinflussen. Es ist daher wichtig, regelmäßig seine finanzielle Situation und Schufa-Einträge im Auge zu behalten.
Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.
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