Solarthermie wird hauptsächlich zum Erwärmen von Trinkwasser eingesetzt. Aber auch zur Unterstützung der Heizungsanlage ist Solarthermie möglich. Kann eine Solarthermie mit jeder Art von Heizung kombiniert werden und ist das immer sinnvoll? Hier erfährst du mehr.
Solarthermie lässt sich mit allen gängigen Heizsystemen kombinieren.
Solarthermie und Gas-Brennwertkessel bilden die sinnvollste Kombination. Sie spart Gas und somit CO2, ist also umweltschonend und spart Geld.
Solarthermie und Wärmepumpen können direkt oder indirekt verbunden werden. Wärmepumpen in Verbindung mit Photovoltaik bringt noch mehr Autarkie.
Die Kombination von Solarthermie mit Ölheizungen ist wenig sinnvoll. Ölheizungen dürfen ab 2026 nur noch unter besonderen Voraussetzungen verkauft und installiert werden.
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Mit Solarthermie deckst du deinen Bedarf an Wärme mithilfe der Sonne. Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach fangen die Wärme der Sonnenstrahlen ein und erhitzen dabei einen Wärmeträger. Das ist je nach System ein Wassergemisch oder Luft. Der erhitzte Wärmeträger wird über ein Rohrsystem zu einem Speicher geleitet und fließt dort hindurch. Auf diese Weise wird das Wasser im Speicher erwärmt. Der Wärmeträger erkaltet und fließt zurück zu den Kollektoren. Der Kreislauf beginnt von vorn.
Je besser die Sonne auf die Kollektoren trifft und je leistungsfähiger die Anlage ist, desto mehr Wärme kann im Haus genutzt werden. In den meisten Fällen wird das Wasser im Wärmespeicher als Trink- beziehungsweise Brauchwasser im Haushalt verwendet – zum Beispiel zum Duschen oder den Abwasch in der Küche. Im Sommer kann durch das Mehr an Sonne auch mehr Wärme produziert werden als im Winter. Daher deckt Solarthermie im Schnitt rund 60 Prozent des Warmwasserbedarfs pro Jahr ab.
Während Solarthermie für das Warmwasser also gut geeignet ist, sieht es bei der Heizung schon ein kleines bisschen anders aus. Denn der Heizbedarf ist im Winter natürlich höher als im Sommer. Dadurch liegt der Autarkiegrad beim Heizen mit Solarthermie bei nur etwa 20 Prozent – allerdings stark beeinflusst vom energetischen Zustand des Gebäudes und der Effizienz der Heizungsanlage. Je besser die Dämmung und je geringer der Wärmeverlust, desto effektiver kann die Solarthermie beim Heizen im Winter unterstützen.
Auch bestmöglich sanierte Gebäude können nicht zu 100 Prozent solar beheizt werden. Solarthermie ist daher maximal zur Unterstützung der Heizung möglich, nicht aber als Ersatz.
Technisch können alle gängigen Heizsysteme mit Solarthermie unterstützt werden. Das mithilfe der Solarthermie erhitzte Wasser im Wärmespeicher wird dann nicht als Trinkwasser verwendet, sondern von dort in das Heizsystem geleitet. Expert:innen sind sich einig, dass bei Fußbodenheizungen oder Flächenheizungen der beste Effekt erzielt wird. Heizkörper sind für Solarthermie eher ungeeignet, aber nicht unmöglich.
Sobald die Wärme aus dem Speicher der Solarthermie-Anlage verbraucht oder die Temperatur nicht hoch genug ist, schaltet sich das Heizsystem dazu. Die Solarthermie bekommt immer den Vorrang, sodass die Heizung weniger Eigenleistung erbringen muss und mehr fossile Energie gespart wird.
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Jetzt PDF downloadenEine gängige Art Solarthermie mit Heizung zu kombinieren ist die Wärmepumpe. Die Kombination kann auf zwei Arten realisiert werden.
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Bei der direkten Einbindung sind beide Systeme direkt miteinander verbunden. Der Wärmeträger der Solarthermie-Anlage gibt die Wärme an das Kältemittel der Wärmepumpe ab.
Bei der indirekten Einbindung sind beide Systeme an einen Wärmespeicher angeschlossen. Reicht die solare Wärme nicht aus, heizt die Wärmepumpe weiter auf. Im Gegensatz zur direkten Einbindung arbeiten hier beide Systeme getrennt voneinander.
Da die Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, kann die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sinnvoller sein als mit Solarthermie mit Wärmepumpe. Lass dich am besten von Energieexpert:innen beraten.
Fast jedes zweite Eigenheim wird mit Gas beheizt. Warum dann nicht das bestehende System behalten und mit Solarthermie nachrüsten? Kombinierst du die Gasheizung mit deiner Solarthermie-Anlage benötigst du einen sogenannten bivalenten Speicher, der sowohl von der Solarthermie als auch dem Gasbrennwertkessel beheizt wird. Auch hier springt die Gasheizung immer erst dann ein, wenn die solare Wärme nicht ausreicht.
Wie viel Gas du durch den Einsatz von Solarthermie einsparst, ist abhängig von deinem Verbrauch. Moderne Kessel sparen im Vergleich bereits rund 30 Prozent Gas ein. In Kombination mit Solarthermie kannst du dich zumindest zu Beginn und zum Ende der Heizsaison nahezu autark mit Wärme versorgen.
Durch die Verbindung der Gasheizung mit Solarthermie ist es möglich, die Vorgaben des Heizungsgesetzes zu erfüllen. Ein:e Energieexpert:in weiß mehr.
Eine moderne Gas-Brennwertheizung kostet dich zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Muss der Gasanschluss noch gelegt werden, kommen dafür etwa 2.000 Euro obendrauf. Die Solarthermie-Anlage verursacht je nach Art der Kollektoren und ob sie für Warmwasser oder Heizungsunterstützung verwendet wird, zwischen 5.000 und 15.000 Euro.
Ölheizungen werden aufgrund des Heizungsgesetzes bald aussterben. Beim Umstieg auf solare Energie solltest du daher auch einen Heizungsaustausch in Betracht ziehen. Nur bei wenige Jahre alten Öl-Brennwertheizungen kann es sich unter Umständen lohnen, Solarthermie nachzurüsten.
Spätestens 2026 werden sowohl Kauf als auch Einbau von Ölheizungen kaum noch möglich sein. Dann müsstest du das Heizsystem austauschen und deine Solarthermie-Anlage darauf anpassen. Es ist daher wenig wirtschaftlich eine Ölheizung mit Solarthermie zu kombinieren.
Möchtest mit Solarthermie deine Kosten für Wärme im Haus senken, stehen dir verschiedene Programme zur Solarthermie-Förderung zur Verfügung. Erste Anlaufstellen sind die KfW und das BAFA. Aber auch einzelne Städte und Gemeinde bieten Zuschüsse an.
Bevor du damit beginnst, Solarthermie zu planen, solltest du dich an eine:n Energieberater:in wenden. Sie kennen sich im Förderdschungel aus und helfen dir beim Antrag. Auch be der Entscheidung, ob Solarthermie oder Photvoltaik für dich besser ist, stehen sie dir zur Seite.
Als Redakteurin für Vermietet.de und ImmoScout24 hat sich Yvonne Häusler über einen Zeitraum von mehr als 4 Jahren intensiv mit Themen rund um Immobilien und Vermietung auseinandergesetzt. Als Expertin für Immobilienmodernisierung beschäftigt sie sich insbesondere mit der Energiewende, dem Ausbau von Photovoltaikanlagen und Solarthermie. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei stets darauf, komplexe Sachverhalte für die Leser verständlich aufzubereiten.
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