QUEERHOME* Wohnraumberatung

QUEERHOME* - die erste Wohnraumberatung im deutschsprachigen Raum für Queers*, die von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht sind.

Noch gibt es in Deutschland keine offiziellen Zahlen, aber aus Studien der USA und England ist bekannt: Queere Personen sind prozentual häufiger von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit betroffen.

Gründe hierfür sind u.a. Transition und Coming Out, und zwar altersunabhängig. Dadurch verlieren queere Personen häufig ihre familiären Strukturen oder verlassen diese. Ein neues Community-Netz muss erst wieder aufgebaut werden.

Queere Personen haben außerdem häufig, ebenfalls durch Transition oder Coming Out, Brüche im beruflichen Lebenslauf und damit weniger finanzielle Mittel zur Verfügung. Dadurch kann es nicht zuletzt zu Mietschulden kommen.

Und drittens ist das Wohnen für queere Personen nicht überall in Deutschland sicher bzw. angenehm, außerdem benötigen queere Personen ausreichende Beratungsstellen, z.B. für die Transitions- oder Coming-Out-Beratung oder zur Versorgung mit HIV-Medikamenten. Daher versuchen viele, in die Großstädte zu ziehen, hier zeigt sich der angespannte Wohnungsmarkt aber noch viel deutlicher als beispielsweise in Kleinstädten oder auf dem Land.

QUEERHOME* berät Klient:innen als auch Fachkräfte bei drohender Obdachlosigkeit oder Langzeitwohnungslosigkeit. Die Organisation unterstützt Ratsuchende beim Kontakt mit den Behörden und beim Umsetzen ihrer Rechte, denn Wohnen ist ein Menschenrecht! QUEERHOME* berät daher ebenfalls Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe und sensibilisiert Fachkräfte der Bezirksämter hinsichtlich der besonderen Bedarfe von queeren Personen, in punkto Gendern und Regenbogenkompetenz.

QUEERHOME* kann selbst (noch) keine Wohnungen vermitteln, führt aber Erstgespräche durch und vermittelt die Ratsuchenden dann weiter, auch explizit bei sogenannten „Wohnungsnotfällen“, also Personen, die nicht wissen, wo sie morgen übernachten können.

QUEERHOME* möchte und kann sich aber nicht nur auf die Unterstützung von staatlicher Stelle verlassen und baut daher deutschlandweit ein großes Netzwerk auf. Es sind alle Interessierten eingeladen, sich bei Interesse zu melden, vor allem aber werden private Vermieter:innen oder Hauptmieter:innen in Wohngemeinschaften gesucht, die queerfreundliche Wohnungen oder Zimmer zur Verfügung stellen können – auch zeitlich begrenzt. Auch Soli-Zimmer für Queers etwa mit Fluchthintergrund, die (noch) keinen Sozialleistungsbezog haben, werden dringend gesucht. Hier könnte häufig sogar trotzdem Miete gezahlt werden!

Hilfreich wäre es ebenfalls, wenn Anbieter:innen von Wohnungen oder Zimmer in WGs, bereits schreiben, ob sie queeroffen sind. Viele denken, dass es eine Selbstverständlichkeit sei, Menschen ohne Vorbehalte gegenüberzutreten, egal welche sexuellen oder geschlechtlichen Identitäten diese haben. Leider ist das häufig noch nicht der Fall. Ein kleiner Hinweis im Text würde für vermehrte Sichtbarkeit sorgen und gäbe queeren Menschen schon von vornherein ein sicheres Gefühl.  

QUEERHOME* wird finanziert durch die Berliner Senatsverwaltung mit 2 Vollzeitstellen. Da die Förderung aber einige Ausgaben nicht abdeckt sind Spenden sehr willkommen, z.B. Geld für einen neuen Personalausweis, ÖPNV-Tickets um zu den Beratungsstellen zu fahren oder für Alltagsgegenstände von Queers, die aufgrund des fehlenden Zugangs zu Sozialleistungen bereits auf der Straße leben, wie z.B. Schlafsäcke und Medikamente.

Weitere Infos auf www.queerhome.de  

Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).