Ein Vermieterbund ist eine als Verein organisierte Interessenvertretung von Wohnungseigentümern und Eigentümern von Wohnimmobilien. Als Dachverband ist ein Vermieterbund zumeist in regionalen Zweigvereinen organisiert, teilweise ist auch eine direkte Mitgliedschaft von Vermietern möglich. Zentraler Zweck eines Vermieterbundes ist nach außen die Interessenvertretung von Vermietern in der Öffentlichkeit, in Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Nach innen decken sich die Aufgaben eines Vermieterbundes weitgehend mit denen von Vermietervereinen.
Hier sind die zentralen Aufgaben:
- Die Sammlung und Aufbereitung von relevanten Daten aus Rechtsprechung und Politik (aktuelle Urteile, Gesetze und Verordnungen)
- Die Beratung der Mitglieder in allen wohnungswirtschaftlichen und mietrechtsrelevanten Fragen
- Die Organisation von Arbeitskreisen und Fortbildungen
- Die Vernetzung der Mitglieder mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
Neben Haus- und Grundstückseigentümer und Eigentümer an privatem Wohnraum können auch Unternehmen, die sich mit der Bewirtschaftung von Immobilien beschäftigen, Mitglied in einem Vermieterverband werden. Für die Mitglieder bietet die Mitgliedschaft in einem großen Dachverband den Vorteil, dass ihre Interessen zumindest auf regionaler Ebene vertreten werden und dass sie über die Mitgliederversammlung auf diese Interessenvertretung Einfluss nehmen können. Für einzelne Wohnungseigentümer ist allerdings die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, in einem kleineren regionalen Verein vermutlich größer. Genau wie in einem Vermieterverein werden den Mitgliedern eines Vermieterbundes Vordrucke, Vertragsformulare und Musterschreiben zum Mietrecht sowie relevante Daten und Informationen aus Rechtsprechung und Politik (aktuelle Urteile, Gesetze und Verordnungen) in der Regel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bei Rechtstreitigkeiten können spezialisierte Fachanwälte vermittelt werden, teilweise wird auch Rechtsberatung angeboten. Zu den Serviceleistungen eines Vermieterbundes gehören auch die Organisation von Arbeitskreisen und Fortbildungen und die Vernetzung der Mitglieder mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Beides ist in der Regel in einem Dachverband in größerem Umfang möglich als in einem kleineren Verein.
Ein Vermieterbund vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit, z. B. durch die Beratung von politischen Entscheidungsträgern, durch die Mitwirkung an Gesetzgebungs- und Verwaltungsverfahren oder durch Öffentlichkeitsarbeit zur Imageförderung der Immobilienbranche. Die Lobbyarbeit eines Vermieterbundes kann – je nach Größe, Ausrichtung und Organisation des Dachverbandes – auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene erfolgen.
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