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So lebt es sich in Gablenz

Gablenz: Wohnen neben der Gartenlaube

Die höchste Konzentration an Kleingartenanlagen im Chemnitzer Stadtgebiet weist das Viertel Gablenz auf. Da man in der Laube aber nicht dauerhaft wohnen darf, ist man auf Gartenstadt oder Plattenbau verwiesen.

Das ehemalige Dörfchen Gablenz, exakt am 1. Januar 1900 in Chemnitz eingemeindet, weist heute kaum noch dörfliche Struktur auf. Architektonisches Highlight des Viertels ist die zwischen 1910 und 1937 errichtete Gartenstadt mit dem Namen Gablenzsiedlung mit sehenswerter Fassaden- und Freiflächengestaltung. Fast alle der 650 Wohnungen verfügen über einen Hausgarten, auch Maissonette- oder Etagenwohnungen stehen zur Verfügung.

Genossenschaftliches Wohnen in der Gartenstadt

Die gesamte Gartenstadt wurde unter Berücksichtigung denkmalschützerischer Aspekte um die Jahrtausendwende saniert. Eigentümer ist eine große Chemnitzer Wohnungsgenossenschaft, die sich rührend um ihre Mieter kümmert. Zu den Angeboten gehören genossenschaftseigene Spielplätze oder auch ein Seniorentelefon mit durchgängiger Erreichbarkeit.

Mit solchen Angeboten muss locken, wer in den letzten zehn Jahren 15 Prozent seiner Einwohner verloren hat. Der Altersdurchschnitt im Stadtviertel wächst kontinuierlich, heute ist bereits jeder dritte Gablenzer über 65. In manchen der Seniorenjahrgänge kommen auf jeden Mann fünf Frauen.

Angemessene Infrastruktur

Für den Nicht-Gablenzer gibt es, außer eventuell dem Besuch bei den Großeltern, kaum einen Grund, den Stadtteil aufzusuchen. Denn eingebettet ist das Kleinod der Gablenzsiedlung in einen breiten Gürtel aus sozialistischen Plattenbauten. Dort lebt es sich zwar etwas weniger gemütlich, gleichwohl kann man auch hier die Vorzüge genossenschaftlichen Wohnens genießen.

Die Einkaufsmöglichkeiten sind überschaubar, wenngleich den Bewohnern mit dem Gablenz-Center alle für den täglichen Bedarf notwendigen Einrichtungen wie Supermarkt, Post, Bank und Friseur zur Verfügung stehen. Eine der renommiertesten Chemnitzer Schulen, das Johannes-Kepler-Gymnasium, hat den Stadtteil gerade erst bis auf weiteres verlassen, so dass nur mehr eine Grund- und zwei Mittelschulen die kaum vorhandene örtliche Jugend mit Bildung versorgen. Der Stadtteil ist mit Straßenbahn und Bus vom Zentrum aus gut erreichbar und auch der Uni-Campus ist nur eine Bergkuppe weit entfernt.

Gablenz eignet sich als Wohnort für all jene, die die Nähe zum eigenen Schrebergarten suchen. Genossenschaftlich behütet entfaltet sich in diesem Stadtteil Lebensqualität der eher ruhigen Art.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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