Nähert man sich Jöhstadt von Annaberg-Buchholz her kommend über Königswalde, so fällt zunächst der imposante Windpark mit seinen dreizehn Windkrafträdern auf, der auf einem Höhenrücken an der S 265 liegt. Wenige Meter danach fährt man in Jöhstadt ein, dass sich von der selben Bergkuppe steil in das Tal hinab zieht.
So fährt man auf der Straße, die umsäumt ist zu beiden Seiten von kompakten Häuserzeilen, auf das Zentrum, den Marktplatz zu. Der Eindruck architektonischer Kompaktheit setzt sich hier fort. Es dominieren aneinander gereihte ein- bis zweistöckige Häuser, viele mit dunklem Dachschiefer gedeckt, wie es für Wohnbauten im Erzgebirge typisch ist. Die Stadt ist über Jahrhunderte gewachsen, die Hinterlassenschaften früherer Generationen sind liebevoll gepflegt. Wenige unsanierte Häuser warten noch auf ihren neuen Besitzer.
Der Marktplatz wirkt sauber und aufgeräumt. Ausgewachsene Kastanienbäume und das Wiesengrün parkähnlicher Anlagen erfreuen das Auge. Die sächsische Postmeilensäule und das dahinter liegende Rathaus mit der hübschen Rathausuhr zeugen von einer kleinstädtischen Idylle.
Bergstadt, Ferienstadt, Stadt der Erholung
Neben einigen Gewerbetrieben setzt die Stadt ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt auf sanften Tourismus. Wanderer und Skisportler kommen dank der waldreichen Umgebung ganz auf ihre Kosten. Das wild-romantische Schwarzwassertal ist eine touristische Perle für jeden Naturfreund. Eine besondere Attraktion ist die schmalspurige Preßnitztalbahn, die von einem Eisenbahnverein als Museumsbahn betrieben wird.
Drei Ortsteile sind mit der Stadt verbunden: Grumbach, Schmalzgrube und Steinbach. Diese sind von der Stadt räumlich getrennt, haben ihren eigenen dörflichen Charakter. Die Vorteile für die Stadt liegen in der touristischen Infrastruktur, welche die Ortsteile umfasst. Die Stadt ihrerseits hat mit dem Vorhandensein wichtiger Versorgungseinrichtungen wie Sparkasse, Mittelschule, einer Kindertagesstätte und den Einzelhandelseinrichtungen einiges zu bieten.
Stadt an der Grenze zu Böhmen
Erwähnenswert ist Jöhstadts unmittelbare Nähe zur böhmisch-tschechischen Grenze. Zwei Wanderwege mit Grenzübergang führen auf die reizvolle, gering besiedelte böhmische Seite des Erzgebirges. Wer nur mal fix preiswert shoppen möchte, fährt mit dem Auto von hier aus bis ins acht Kilometer entfernte Vejprty (Tschechien).
Das Schnaufen des Kleinbahnzuges versinnbildlicht den Lebenstakt der kleinen Stadt: es geht ruhig und beschaulich zu. Wer einen Halli-Galli-Erlebnisort sucht, ist hier am falschen Ort. Berg- und Naturfreunde aber, und all jene, die hektischer Betriebsamkeit entfliehen wollen, werden ihr Glück hier finden.
-dt-
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.