Fehler bei der Baufinanzierung
So gehen Sie möglichen Fehlerquellen aus dem Weg
Der Bau eines Hauses ist für viele Menschen die größte Investition ihres Lebens. Fehler bei der Baufinanzierung können richtig Geld kosten.
Um das beste Angebot zu finden, müssen verschiedene Angebote eingeholt werden.
Es liegt nahe: Wer mit seiner Hausbank zufrieden ist, wird sich als Erstes bei seinem persönlichen Finanzberater über das Thema Baufinanzierung informieren. Schließlich kennt man sich. Doch aufgepasst: Wer nicht mehrere Angebote von verschiedenen Banken einholt und systematisch miteinander vergleicht, wird schwerlich die ideale Offerte finden – ein vermeidbarer Fehler bei der Baufinanzierung. Entscheiden Sie sich also nicht für das erste, sondern für das beste Angebot – auch wenn die Suche danach Sie zusätzliche Zeit kostet.
Die Baufinanzierung sollte die Lebensqualität nicht grundlegend herabsetzen.
Restaurantbesuche und Geburtstagsgeschenke werden gestrichen, Urlaubsreisen auf unbestimmte Zeit verschoben: Wenn es um ihr Traumhaus geht, sind viele Bauherren in ihrer ersten Euphorie zu erheblichen Sparmaßnahmen bereit. Aber: Niemand sollte für den Hausbau seinen bisherigen Lebensstandard grundlegend verändern müssen. Immerhin hat man es hier mit einem Langzeitprojekt zu tun, dauert eine Finanzierung im Durchschnitt doch rund 30 Jahre. Wer ein Zuviel an Verzicht und Einschränkung einplant, kalkuliert zu knapp und beschneidet seine Lebensqualität.
Oftmals sind sich Bauherren über die Höhe der Anfangstilgung unsicher. Doch Vorsicht: Gerade die Wahl einer zu niedrigen Tilgung kann unter anderem aufgrund der langen Finanzierungszeit kostspielig werden und gehört zu den typischen Gefahren einer Baufinanzierung. Umso wichtiger ist daher eine individuelle Beratung, denn die Tilgung ist abhängig von den finanziellen Verhältnissen, den Wünschen des Kreditnehmers und dem Bauzinsniveau.
Eine Hausfinanzierung läuft meist über Jahrzehnte. Dementsprechend sollte die Entscheidung über die Zinsbindung wohlüberlegt sein. Grundsätzlich gilt: Ist das Zinsniveau hoch, sollte die Zinsbindung kurz sein. Sind die Zinsen hingegen niedrig, ist eine lange Zinsbindung von Vorteil.
Schauen Sie genau hin und zücken Sie den Taschenrechner – die Folgen mangelnder Überlegungen können für Sie teuer werden. Der kleine Unterschied beim Zinssatz von nur 0,5 Prozent hinter dem Komma kann für Sie beträchtliche Mehrkosten bedeuten. So fallen auf einen Kredit mit zehnjähriger Laufzeit über 150.000 Euro bei 4,7 Prozent anstatt 4,2 Prozent Mehrkosten in Höhe von mehreren tausend Euro an.
Sicher, der Gedanke ist verlockend: Wer ein Haus bauen möchte und etwas handwerkliches Geschick mitbringt, kann durch Eigenleistungen auf der Baustelle viel Geld sparen. Trauen Sie sich selbst aber nicht zu viel zu. Wenn Sie Ihre Arbeit nicht schaffen, müssen Sie möglicherweise doch noch einen Handwerker beauftragen. Das verursacht Kosten, die nicht eingeplant waren – und damit vielleicht eine unerfreuliche Nachfinanzierung.
Wer Absprachen nicht schwarz auf weiß fixiert, kann schnell auf nicht unerheblichen Kosten sitzen bleiben. Grundsätzlich sollten alle Vereinbarungen mit Banken, ausführenden Firmen und anderen am Bau Beteiligten gemeinsam schriftlich festgehalten werden. Dies gilt auch für alle Zusatz- und Nebenabreden. Nur dann kann der Bauherr, falls es zu Baumängeln oder Verzögerungen kommt, alle rechtlichen Wege mit Aussicht auf Erfolg nutzen.
In der Regel ist nach Ablauf der ersten Finanzierungsrunde eine Anschlussfinanzierung, die sogenannte Prolongation, fällig. Auch hier gilt es zu vergleichen. Wer gleich den ersten Vorschlag unterschreibt, begeht einen Fehler bei seiner Baufinanzierung. Mit zusätzlichen Angeboten in der Tasche können Sie Ihrer Bank auf Augenhöhe begegnen und bessere Bedingungen erzielen. Geht die Hausbank nicht darauf ein, wechseln Sie für die Anschlussfinanzierung am besten das Bankinstitut.