Wohnen mit Service in Spanien

Das Konzept "Viviendas Tuteladas" in Spanien ist rechtlich nicht vom "Heim" klar differenziert. Trotzdem werden diese Einrichtungen immer enger den europäischen Modellen (aus Deutschland, Niederlande und Grossbritannien) angepasst. Als Form oder Konzept der Seniorenbetreuung gibt es weiterhin Unterschiede zwischen den Autonomen Regionen.

Jedoch ist seine Ausgestaltung klar z.B. deutschen Vorbildern angepasst. Somit können sich hinter dem Begriff "Betreutes Wohnen" oder "Wohnen mit Service" große Unterschiede in Wohnform, Leistung und Qualität verbergen.

Die Wohnungen sind fast immer Neubauten und barrierefrei. Der Bewohner kann seinen eigenen Lebensstil weiterführen, sowie seine Selbständigkeit und Intimität beibehalten und von den Service- und Pflegeleistungen profitieren.

1. Miete:
   Die Preise rangieren zwischen 1000 Euro (nur mit Basisleistungen) bis zu 2.500 Euro (Vollpension). Sie ähneln meist denen eines Pflegeheimes, weil Serviceleistungen im Rahmen eines "Alles-Inklusve"-Modells eingeschlossen sind. Wie nicht anders zu erwarten sind die Einrichtungen in Madrid, Barcelona und der Mittelmeer-Küste am kostenintensivsten.
2. Kauf:
   Der Immobilienboom in Spanien hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Dennoch gibt es Angebote ab 1.800 pro Quadratmeter. Nach oben gibt es kaum Grenzen, obwohl man nie mehr als 3.000 pro Quadratmeter ausgeben sollte. Die Betriebskosten bewegen sich zwischen 200 Euro und 500 Euro. Manche Anbieter beziehen nur die nötigsten Dienstleistungen in die Berechnung ihrer Grundleistungspauschale ein.

• Grundleistungen / Grundleistungspauschale: z.B. Hausnotruf rund um die Uhr, Ansprechpartner innerhalb der Wohnanlage verfügbar für Fragen, Probleme und Organisation von gemeinschaftlichen Veranstaltungen, technische Hilfe bei kleinen Reparaturen der Wohnung. Preis: 60 bis 95 für eine Person und 25 bis 50 für eine weitere Person je Wohnung.
• Persönliche Pflege: ca. 900/Monat (s.a. Pflegeversicherung)
• Mahlzeiten: zwischen 2 und 20/Mahlzeit (von Zubereitung einfacher Mahlzeiten und Lieferung von Speisen fertig zubereitet bis zur Zubereitung von warmen Mahlzeiten).
• Wahlleistungen: werden gegen zusätzliches Entgelt abgerufen.

Es gibt verschiedene Vertragsmodelle, die wir hier nur kurz vorstellen können. Sie sollten Sie in jedem Fall ausführlich informieren und beraten lassen. Welches Modell am besten zutrifft, hängt von Ihrer ganz persönlichen Lebenssituation ab.

1. Eigentum mit sozialen Serviceleistungen: Anlagen für Personen ab 50 Jahre, die ein Basis-Service-Paket mit einschließen.
2. Eigentum mit sozialen und pflegerischen Serviceleistungen: Anlagen für Personen ab 50/60/65 Jahre (sehr unterschiedlich), die sich in gutem Gesundheitszustand befinden, aber sich für die Zukunft absichern möchten. Die Pflegeleistungen werden natürlich erst bei Bedarf angeboten.
3. Mietvertrag mit optionalen Pflegeleistung: Anlagen für Menschen, die kein Eigentum wünschen und/oder bereits eine spezifische Betreuung benötigen, sei es aus Gründen der eigenen Sicherheit oder auf ärztliches Anraten. Es wird ein unbefristeter Vertrag abgeschlossen, der auch alle Serviceleistungen regelt.
4. Nießbrauch oder Grunddienstbarkeit: Diese Anlagen bieten meist Mietappartements an, wie auch eigentumsähnliche Modelle, welche die gleiche rechtliche Sicherheit bieten wie ein Kauf, jedoch meist günstiger sind. Im Falle des Nießbrauchs fällt das Appartement, das Haus, etc. bei Ableben des Nutzers wieder an die Service-Gesellschaft zurück. Im Falle der Grunddienstbarkeit handelt es sich um ein vererbbares, persönliches Recht, wie beim Eigentum.