Solarthermie sammelt Wärme aus den Sonnenstrahlen und macht sie für die Nutzung im Haushalt verfügbar. Damit sparst du nicht nur Geld, sondern schonst auch die Umwelt. Denn die Sonne steht dir kostenlos zur Verfügung. Um die Investition in Anschaffung und Installation der Solarthermie-Anlage noch attraktiver zu gestalten, gibt es Förderprogramme vom Staat. Auch Bundesländer und Kommunen bieten Zuschüsse an. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen.
Unser Tipp: Reduziere Modernisierungskosten mit staatlichen Fördermitteln. Lass dich beraten.
Solarthermie-Förderung gibt es auf Bundesebene und regional in deiner Gemeinde.
Die Hauptakteure für Solarthermie-Förderung sind die KfW und das BAFA.
Mit der Förderung sparst du bis zu 30 Prozent der Kosten.
Kombiniert mit weiteren Sanierungsmaßnahmen kannst du sogar noch mehr Kosten sparen.
Solarthermie-Anlagen können auch steuerlich geltend gemacht werden.
- Solarthermie Förderung: Überblick
- Solarthermie Förderung: Erste Zuschüsse schon bei der Planung
- Nach der Planung: Welche Solarthermie Förderung gibt es vom BAFA?
- Ertragsabhängige Solarthermie Förderung
- Solarthermie Förderung in Verbindung mit Hybridheizungen
- So bekommst du die Solarthermie Förderung vom BAFA
- Solarthermie Förderung: Was fördert die KfW?
- Solarthermie Förderung der KfW für Neubauten
- Solarthermie Förderung durch Bundesländer und Kommunen
- Solarthermie Förderung: Es gibt auch steuerliche Anreize
- Fazit: Richtig sparen Dank Solarthermie Förderung
Die Installation einer Solarthermie-Anlage kann den Geldbeutel ziemlich belasten. Immerhin besteht die Ankage aus diversen Komponenten wie Solarthermie-Kollektoren, Rohrsystemen und Wärmespeichern. Durch staatliche Förderprogramme kannst du bis zu 30 Prozent der Kosten für die Solarthermie-Anlage einsparen. Dabei ist im groben zwischen zwei Varianten zu unterscheiden:
- Solarthermie-Förderung als Zuschuss zu den Kosten: Die Kosten werden um die Summe der Förderung reduziert. Den Zuschuss musst du nicht zurückzahlen.
- Solarthermie-Förderung als zinsgünstiger Kredit: Den Kredit musst du zwar zurückzahlen, dafür profitierst du aber von sehr günstigen Konditionen und einem geringen Zinssatz, sodass sich die Gesamtkosten reduzieren.
Die beiden Hauptsponsoren von Solarthermie sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie fördern Solarthermie für die Heizung genauso wie für das Warmwasser. Länder, Kommunen und Energieversorger bieten ebenfalls Förderprogramme an. Diese ändern sich jedoch häufig, sodass du dich immer über neue Angebote informieren solltest.
Nicht nur die Anschaffung wird gefördert, sondern bereits die Planung. Mache dich deswegen schon vor der Planung der Solarthermie-Anlage über mögliche Fördermittel schlau. Die meisten Anträge müssen bereits vor dem Kauf gestellt werden und können nicht rückwirkend eingereicht werden.
Zur Beratung
Wer fördert Solarthermie? | Was wird gefördert? |
---|---|
BAFA | Planung, Anschaffung, Erweiterung, Optimierungsmaßnahmen, Zusammenhängende Handwerkerkosten |
KfW | Anschaffung, Zusammenhängende Handwerkerkosten |
Länder und Kommunen | Anschaffung |
Energieversorger | Anschaffung |
Verbraucherzentrale Energieberatung | Planung |
Eine Solarthermie-Anlage sollte genau geplant werden. Noch bevor du dich für eine Anlage entscheidest, solltest du prüfen, ob sich dein Gebäude überhaupt für Solarthermie eignet und welche Maßnahmen gegebenenfalls zusätzlich getroffen werden müssen. Die Sanierung eines Gebäudes ist eine sehr komplexe und individuelle Angelegenheit. Die Beratung sollte daher immer durch Fachpersonal erfolgen.
Bei der Verbraucherzentrale Energieberatung erfährst du, ob die Installation einer Solarthermie-Anlage in deinem Heim möglich ist. Für den Eignungscheck zahlst du lediglich 30 Euro. Darüber hinaus wirst du beraten, welche Fördermittel für dich infrage kommen und wie du sie erhältst. Entscheidest du dich für eine Beratung in der Beratungsstelle ist diese sogar kostenlos.
Strebst du eine umfassende Sanierung deines Hauses an, um die Energiekosten zu senken, kannst du dich an eine:n Energieberater:in im Rahmen der Energieberatung für Wohngebäude wenden. Hier wird geklärt, ob der Einbau von Solarthermie möglich ist oder ob es sinnvollere Maßnahmen für deinen speziellen Fall gibt.
Der Vorteil: Energieberater:innen helfen auch beim Stellen der Förderanträge und haben stets den Überblick über alle aktuellen Fördermittel. Sie wissen genau, welche Förderungen für welche Maßnahmen möglich sind und wie sie miteinander kombiniert werden können. Zudem sind die Antragsfristen nicht einheitlich geregelt. Energieberater:innen sollten die Fristen kennen.
Diese umfassende Beratung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 80 Prozent der Kosten bezuschusst:
Für ein Ein- oder Zweifamilienhäuser bekommst du maximal 1300 Euro vom BAFA.
Für ein Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten erlässt dir das BAFA maximal 1700 Euro der Kosten.
Möchtest du dich nicht nur vorab beraten lassen, sondern suchst eine Begleitung für den gesamten Prozess der Sanierung, steht dir die “Fachplanung und Baubegleitung” des BAFA zur Verfügung. Nutzt du diesen Service übernehmen BAFA und KfW 50 Prozent der förderfähigen Kosten.
Das BAFA unterstützt explizit Sanierungsvorhaben, um Gebäude effizienter und klimaschonender zu machen. Grundlage ist die im Jahr 2022 überarbeitete Richtlinie “Bundesförderung für effiziente Gebäude” (BEG). Dank dieser werden dir bis zu 25 Prozent der förderfähigen Kosten für die Installation einer Solarthermie-Anlage erlassen.
Gefördert werden ausschließlich Solarthermie-Anlagen, die hier vom BAFA aufgelistet sind und in Bestandsgebäuden installiert werden.
Gebäudeart | Kollektorfläche | Anschaffungspreis | Förderhöhe (25%) | Gesamtkosten |
---|---|---|---|---|
Einfamilienhaus | 6 qm | 5.000 € | 1.250 € | 3,750 € |
Mehrfamilienhaus | 30 qm | 25.000 € | 6.250 € | 18.750 € |
Gebäudeart | Kollektorfläche | Anschaffungspreis | Förderhöhe (25%) | Gesamtkosten |
---|---|---|---|---|
Einfamilienhaus | 12 qm | 10.000 € | 2.500 € | 7.500 € |
Mehrfamilienhaus | 60 qm | 45.000 € | 11.250 € | 33.750 € |
Wer eine sehr große Solarthermie-Anlage von mehr als 20 Quadratmetern Fläche installiert, kann auch eine ertragsabhängige Solarthermie-Förderung beantragen. Diese Förderung rechnet sich wie folgt:
Anzahl der Module x 0,45 € x jährlicher Kollektorertrag
Den jährlicher Kollektorertrag findest du im Solar Keymark Datenblatt 2.
Bei der ertragsabhängigen Förderung von Solarthermie werden die Kosten für den Speicher nicht berücksichtigt. Die Fördersumme fällt daher meist geringer aus als beim prozentualen Zuschuss.
Im Zuge der Installation einer Solarthermieanlage kann auch ein Heizungstausch sinnvoll oder sogar notwendig sein. Bei der Kombination von Solarthermie mit einer Wärmepumpe oder einem Pelletkessel winken neben den 25 Prozent Zuschuss für die Solarthermie noch ein Heizungstausch-Bonus.
Diesen Bonus bekommst du wenn:
- deine alte Heizung eine Ölheizung ist,
- deine alte Heizung eine mindestens 20 Jahre alte Gasheizung ist.
Die Solarthermie-Förderung erhöht sich durch den Heizungstausch-Bonus um weitere zehn Prozent - für bestimmte Wärmepumpen sogar um 15 Prozent. Voraussetzung ist, dass die Investitionskosten mindestens 2000 Euro betragen.
Die maximalen förderfähigen Kosten für den Austausch der Heizung liegen bei 60.000 Euro pro Wohneinheit.
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Noch bevor du deine Solarthermie-Anlage planst, musst du den Förderantrag vollständig beim BAFA einreichen. Erst, wenn dieser genehmigt ist, solltest du mit der Umsetzung beginnen. Nach Abschluss der Installation reichst du alle Nachweise und Rechnungen online beim BAFA ein. Der Zuschuss wird dir anschließend auf dein Konto überwiesen.
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Jetzt PDF downloadenDie KfW fördert Solarthermie-Anlagen mit zinsgünstigen Krediten. Pro Sanierung und Wohneinheit kannst du bis zu 150.000 Euro mit 0,01 Prozent effektivem Jahreszins finanzieren. Außerdem gibt es abhängig von der erreichten Effizienzklasse des Hauses zwischen fünf und 45 Prozent Tilgungszuschuss.
Die KfW-Förderung für Solarthermie bekommst du allerdings nur dann, wenn der Einbau der Anlage Teil einer umfassenden Sanierung von Bestandsgebäuden ist. Die Sanierung sollte zum Ziel haben, das Gebäude möglichst energieeffizient umzurüsten und sollte folgende Maßnahmen umfassen:
- Dämmen von Fassade, Dächern und Kellerdecken
- Fenster austauschen
- Sonnenschutz einbauen
- Lüftungs- und Heizungsanlage erneuern
- Solarthermie- und/oder Photovoltaik-Anlagen installieren
Die Planung und Baubegleitung muss durch Fachpersonal erfolgen. Dieses muss in der Expertenliste des Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) gelistet sein. Die Kosten können mit einer zusätzlichen Förderung gemindert werden.
Im ersten Schritt suchst du dir eine:n Ansprechpartner für dein Vorhaben aus der dena aus. Nach umfassender Beratung erstellt ihr gemeinsam einen Sanierungsplan für dein Haus. Im Anschluss beantragst du einen Kredit bei einem Finanzierungspartner der KfW. Dein:e Energieffizienz-Expert:in hilft dir dabei. Sobald die Sanierungsmaßnahmen beendet sind, erhältst du deinen Tilgungszuschuss.
Effizienzhaus | Tilgungszuschuss | Ersparnis |
---|---|---|
40 | 20 % von max. 120.000 € | bis zu 24.000 € |
40 EEK | 25 % von max. 150.000 € | bis zu 37.500 € |
55 | 15 % von max. 120.000 € | bis zu 18.000 € |
55 EEK | 20 % von max. 150.000 € | bis zu 30.000 € |
70 | 10 % von max. 120.000 € | bis zu 12.000 € |
70 EEK | 15 5 von max. 150.000 € | bis zu 22.500 € |
85 | 5 % von max. 120.000 € | bis zu 6.000 € |
85 EEK | 10 % von max. 150.000 € | bis zu 15.000 € |
Denkmal | 5 % von max. 120.000 € | bis zu 6.000 € |
Denkmal EEK | 10 % von max. 150.000 € | bis zu 15.000 € |
Auch Neubauten werden von der KfW unterstützt. Und zwar dann, wenn:
- der Neubau die Effizienzstufe 40 erreicht.
- das Gebäude in seinem Lebenszyklus einen geringen CO2 Ausstoß aufweist.
- das Haus weder mit Öl noch mit Gas oder Biomasse beheizt wird.
Genau wie bei den Bestandsgebäuden sind bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit mit einem effektiven Jahreszins von 0,01 Prozent möglich. Allerdings gibt es bei Neubauten keinen Tilgungszuschuss.
Durch die fachliche Baubegleitung sind weitere 50 Prozent Förderung möglich. Deine:n Ansprechpartner:in findest du in der Expertenliste dena.
Die Bundesländer und Kommunen bieten eigene Solarthermie-Förderungen an. Diese sind jedoch nur kurzzeitig verfügbar und auch die Konditionen ändern sich häufig. Es ist daher wichtig, dass du dich regelmäßig bei deiner Gemeinde nach Förderprogrammen erkundigst, bevor du mit der Planung beginnst.
Unser Tipp: Lass dich zu der Förderung beraten. Im Rahmen einer Energieberatug erstellen Sachverstädige für deine Immobilie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) und unterstützen dich beim Förderantrag. Vereinbare jetzt deine Beratunf und sichere dir deine staatlichen Fördermittel.
Als Alternative zur Solarthermie-Förderung kannst du für Anschaffung und Installation der Solarthermie-Anlage bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten steuerlich geltend machen. Der Betrag wird dabei auf drei Jahre verteilt. Um den Steuerbonus zu bekommen, muss die Solarthermie-Anlage dieselben Anforderungen erfüllen wie beim Förderprogramm von BAFA und KfW.
Wer eine Solarthermie-Förderung von BAFA oder KfW bekommt, kann die Steuervorteile leider nicht nutzen. Außerdem ist die Ersparnis in der Regel geringer als die Förderung. Der Steuerbonus lohnt sich also nur dann, wenn du die Antragsfrist für das Förderprogramm verpasst hast.
Solarthermie-Anlagen bestechen durch eine lange Lebensdauer und geringe Betriebskosten. Du sparst Energiekosten und schützt die Umwelt. Allerdings sind die Anschaffungs- und Installationskosten recht hoch. Staatliche Förderprogramme reduzieren die Gesamtkosten. Dadurch amortisieren sich die Solarthermie-Kosten schon nach wenigen Jahren.
Ob du in deinem dein Haus für Solarthermie nachrüsten kannst, klärst du am besten mit Energie-Expert:innen. Sie erstellen einen Sanierungsplan für dich und begleiten dich durch den Förderdschungel. Die Beratung und Planung ist ebenso förderfähig wie die Baumaßnahmen. Eine unverbindliche Anfrage lohnt sich also in jedem Fall.
Staatliche Förderungen gibt es übrigens auch für Photovoltaik-Anlagen. Solarthermie und Photovoltaik lassen sich gleichzeitig als jeweils eigene Systeme oder als Kombimodelle installieren.
Als Redakteurin für Vermietet.de und ImmoScout24 hat sich Yvonne Häusler über einen Zeitraum von mehr als 4 Jahren intensiv mit Themen rund um Immobilien und Vermietung auseinandergesetzt. Als Expertin für Immobilienmodernisierung beschäftigt sie sich insbesondere mit der Energiewende, dem Ausbau von Photovoltaikanlagen und Solarthermie. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei stets darauf, komplexe Sachverhalte für die Leser verständlich aufzubereiten.
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