Schmuckstück oder Sanierungsfalle? Das Baujahr verrät, welche Mängel typisch für ein Haus sind.




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    Aus der Bauzeit vererbt


    Schmuckstück oder Sanierungsfalle? Die Geschichte eines Hauses ist in seinen Mauern verewigt. Wenn du dich auf die Suche nach einer Bestandsimmobilie machst, musst du natürlich im Einzelfall prüfen, ob das Haus in Ordnung ist. Viele typische Mängel sind aber sozusagen aus der Bauzeit vererbt. Deshalb begeben wir uns in diesem Artikel auf eine Zeitreise zu typischen Baumängeln aus verschiedenen „Epochen“. Denn Ältere Gebäude haben oft einen ganz besonderen Charme, sind solide gebaut und liegen in tollen Wohnvierteln. Sie bieten großzügige Grundstücke und liebevoll angelegte Gärten. Aber mit dem Alter kommen auch Baumängel zum Vorschein, die eng mit der jeweiligen Bauzeit verbunden sind. Darauf musst du achten:

    Gründerzeit (1850-1910)


    Häuser aus der sogenannten Gründerzeit (ca. 1850-1910) bestechen durch hohe Decken, kunstvolle Fassaden und feine Parkettböden. Doch hinter der prachtvollen Fassade verbergen sich oft Schwachstellen in der Bausubstanz. Decken und Böden bestehen oft aus Holzbalken, die mit Sand, Schotter oder Stroh gedämmt wurden, was zu einem schlechten Schallschutz führt. Die Sanitäranlagen und Heizungen sind oft nicht mehr auf dem neuesten Stand und eine Wärmedämmung ist leider auch nicht vorhanden. Besonders ärgerlich ist, wenn Sanierungsarbeiten in der Vergangenheit nicht fachgerecht ausgeführt wurden und es dadurch zu Folgeschäden wie Schimmelbildung gekommen ist. Auch feuchte Keller und veraltete Elektrik sind leider keine Seltenheit. Wenn du vor dem Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stehst, ist es besonders wichtig, auf Anzeichen von Feuchtigkeit zu achten. Auch solltest du nachfragen, ob die Elektrik erneuert wurde.



    Baujahr von 1900 bis 1940


    Die Zeit zwischen 1900 und 1940 war von einer sehr zweckmäßigen Architektur geprägt, die durch schlichtere Fassaden gekennzeichnet ist. Die Raumhöhe blieb mit 2,60 bis 2,80 Metern jedoch vergleichbar mit der Gründerzeit. Teilweise wurden in dieser Zeit bereits Stahlbeton- statt Holzbalkendecken verwendet, was die nachträgliche Dämmung erleichtert. Trotzdem solltest du auch bei diesen Häusern auf typische Schwachstellen wie veraltete Elektrik und fehlende Dämmung achten. Gusseiserne Rippenheizkörper sehen zwar schön aus, sind aber energetisch nicht mehr zeitgemäß und nehmen viel Platz ein. Häufige Probleme sind Holzschädlinge im Dachstuhl und alte Wasserleitungen aus Blei. Also, check am besten, ob die Leitungen ausgetauscht wurden und der Dachstuhl in gutem Zustand ist.




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    Nachkriegsbauten mit Baujahr um 1950


    Die Nachkriegszeit war geprägt von Mangelwirtschaft und dem Bedürfnis nach schnell verfügbarem Wohnraum. In den 1950er-Jahren wurden deshalb viele kleine Reihen- und Siedlungshäuser gebaut, die oft beengt geschnitten waren und dünne Außenwände hatten. Die dünnen Wände sorgen für einen schlechten Wärmeschutz und begünstigen Wärmebrücken. Viele Fassaden und Balkone aus den 1950er- und 1960er-Jahren müssen saniert werden. Typische Baumängel sind Risse im Mauerwerk und eine schlechte Isolierung.



    Baujahr 1960 und 1970


    Ab den 1960er-Jahren wurde vermehrt Beton verwendet und die Häuser verfügten teilweise über Zentralheizung und Dämmung. Achte auf das Schadbild des sogenannten „Betonkrebses“! Flachdächer, die in den 1960er-Jahren als besonders modern galten, erweisen sich heute oft als problematisch, weil die Abdichtungen mit der Zeit undicht werden. In den 1970er-Jahren wurden die Grundrisse offener und die Fensterflächen größer. Oft entsprechen die damals verbauten Fenster nicht mehr den heutigen energetischen Standards. Die erste Wärmeschutzverordnung ist übrigens erst 1977 in Kraft getreten. Deshalb sind Häuser aus dieser Zeit oft schlecht gedämmt.


    hint
    Die Sache mit dem Asbest

    Ab den 1960er-Jahren wurden viele Häuser mit Materialien gebaut, die heute als gesundheitsschädlich gelten. Asbest war zum Beispiel ein beliebtes Material, weil es hitzebeständig und langlebig ist. Erst später hat man herausgefunden, dass Asbestfasern, wenn sie eingeatmet werden, zu schweren Lungenerkrankungen führen können. Deshalb ist es wichtig, bei älteren Häusern gezielt nach Asbest zu fragen und gegebenenfalls eine Sanierung durchzuführen.


    Baujahr 1980er und 1990er-Jahre

    Ab den 1980er-Jahren wurden ökologische Materialien und die Niedrigenergiebauweise immer beliebter. Trotzdem können auch in Häusern dieser Zeit Baumängel im Hinblick auf die Wärmedämmung auftreten. Schadstoffe wie Asbest und Formaldehyd wurden möglicherweise noch in den frühen 1980er-Jahren verbaut. In Häusern dieser Baujahre wurden viele innovative Baumaterialien verwendet, die sich später als problematisch herausstellten, zum Beispiel Polystyrol-Dämmplatten, die brennbar sind. Achte insbesondere auf Setzrisse oder unzureichende Abdichtungen.





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