Du träumst von einem Eigenheim, bist dir aber unsicher, wie das mit dem Kredit aufnehmen funktioniert? Erfahre in diesem Artikel, wie du dein Budget realistisch einschätzt, die besten Konditionen findest und worauf du bei der Kreditaufnahme achten solltest. Von der ersten Planung bis zum Vertragsabschluss – Schritt für Schritt kann dein Traum vom Eigenheim Wirklichkeit werden.


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Das Wichtigste in Kürze
  • Die Summe, die du als Kredit aufnehmen kannst, hängt von Faktoren wie Zinssatz, Laufzeit und deinem Eigenkapital ab.

  • Banken empfehlen, dass die monatliche Kreditrate nicht mehr als 30 bis 35 Prozent deines Nettoeinkommens betragen sollte.

  • Vor der Kreditaufnahme solltest du deine finanzielle Situation detailliert analysieren.

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  • Definition: Was ist ein Kredit?

    Bei einem Kredit stellt dir ein Kreditgeber (meist eine Bank) Geld zur Verfügung. Diese Schulden zahlst du später inklusive Zinsen zurück. Die Zinsen zahlst du, weil der Kreditgeber das Risiko trägt, dass du das geliehene Geld eventuell nicht zurückzahlen kannst. Die Bank kompensiert also das Risiko durch Zinsen und Sicherheiten.

    In der Praxis bedeutet das: Du erhältst eine bestimmte Summe, die sogenannte Darlehenssumme, und verpflichtest dich, diese innerhalb eines festgelegten Zeitraums in Raten zurückzuzahlen. Jede Rate besteht aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil.

    Die wichtigsten Kreditarten sind:

    • Ratenkredit: Wird für private Anschaffungen wie Möbel oder Autos genutzt.
    • Hypothekendarlehen: Wird speziell für die Immobilienfinanzierung eingesetzt. Die Immobilie dient der Bank als Sicherheit.
    • Dispositionskredit: Ermöglicht dir, dein Girokonto zu überziehen. Dieser Kredit hat sehr hohe Zinsen und eine Immobilie lässt sich mit einem Dispo kaum finanzieren.
       

    Für die Immobilienfinanzierung kommt in der Regel ein Hypothekarkredit zum Einsatz. Bei diesem Kredit wird die Immobilie mit einer Grundschuld belastet, die als Sicherheit für die Bank dient. Sollte es zu Zahlungsausfällen kommen, hat die Bank das Recht, die Immobilie zu versteigern, um den Kreditbetrag auszugleichen.

    hint
    Förderprogramme und KfW-Kredite

    Zusätzlich zum Kredit kannst du überprüfen, ob du dich für Baukindergeld, Förderung für Denkmalschutz oder energieeffizientes Bauen qualifizierst. Wenn du ein Haus baust oder sanierst, kannst du auch prüfen, ob du einen kostengünstigen KfW-Kredit bekommst. Maßnahmen zum altersgerechten Wohnen erhalten übrigens auch finanzielle Hilfe. 

    Wie funktioniert die Immobilienfinanzierung?

    Die Immobilienfinanzierung ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung und Organisation erfordert. Hier die Schritte im Detail:

    1. Eigenkapital bestimmen

    Das Eigenkapital ist der wichtigste Baustein für deine Immobilienfinanzierung. Es zeigt der Bank, dass du finanziell solide aufgestellt bist. Je mehr Eigenkapital du einbringen kannst, desto niedriger sind die Zinsen und desto geringer ist dein Risiko. Banken empfehlen in der Regel mindestens 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital. Zusätzlich solltest du zehn bis 15 Prozent für Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklergebühren einplanen. Es gibt auch Möglichkeiten ohne Eigenkapital eine Immobilie zu finanzieren.

    Beispielrechnung:
    Für eine Immobilie im Wert von 300.000 Euro solltest du etwa 60.000 Euro Eigenkapital für den Kaufpreis und weitere 30.000 Euro für die Nebenkosten mitbringen.

    Expertenkommentar

    „Eine solide Finanzplanung ist der Schlüssel für langfristige finanzielle Sicherheit“

    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen
    Oranus Mahmoodi

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

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    2. Budget ermitteln

    Dein monatliches Budget bestimmt die maximale Höhe deines Kredits. Wichtig ist, dass du deine Kreditrate so kalkulierst, dass du dir auch in schwierigen Zeiten wie Jobverlust oder unvorhergesehenen Ausgaben genug finanziellen Spielraum lässt.

    Faustregel:

    Die monatliche Kreditrate sollte nicht mehr als 30 bis 35 Prozent deines Nettoeinkommens betragen.

    3. Angebote vergleichen

    Die Konditionen verschiedener Banken können stark variieren. Nutze Vergleichsportale und spreche mit mehreren Banken oder Kreditvermittlern. Achte nicht nur auf den Zinssatz, sondern auch auf versteckte Kosten wie Bearbeitungsgebühren oder Bedingungen für Sondertilgungen.
    Tipp: Es ist empfehlenswert, mindestens drei Banken miteinander vergleichen.

    4. Bonität prüfen

    Die Bank prüft, ob du kreditwürdig bist. Eine positive Bonität führt zu besseren Konditionen, während negative Einträge in der Schufa dein Kreditrisiko erhöhen. Entscheidende Faktoren für deine Bonitätsprüfung sind:

    • Dein Einkommen
    • Dein Beschäftigungsverhältnis (unbefristet vs. befristet)
    • Deine Schufa-Auskunft

    5. Kreditvertrag abschließen

    Wenn die Bank deine Unterlagen geprüft hat und ein Angebot vorliegt, ist es empfehlenswert, dass du den Darlehensvertrag genau überprüfst. Unter anderem sollte das Dokument die folgenden Angaben enthalten:
     

    Vorsicht: Nebenkosten, Gebühren und Steuern! Nebenkosten wie etwa Gebühren für den:die Notar:in, den:die Makler:in sowie die Grunderwerbsteuer können den Immobilienkauf oder -bau schnell um bis zu 15 Prozent teurer machen.



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    Wie viel Haus kann ich mir leisten?

    Vor dem Immobilienkauf stehen alle Kaufinteressenten vor der Frage: "Wie teuer darf meine Immobilie sein?" Ermittle jetzt kostenlos deinen finanziellen Spielraum.

    Wie viel Kredit kann ich mir leisten?

    Du solltest vor der Kreditaufnahme checken, wie viel Kredit du überhaupt stemmen kannst. Mit einem Einkommen von 2.000 Euro netto hast du bespielsweise einen finanziellen Spielraum für eine monatliche Kreditrate von maximal 700 Euro (35 Prozent deines Einkommens).

    Beispielrechnung mit 2.000 Euro netto Einkommen im Monat

    • Bei einem Zinssatz von vier Prozent und einer Laufzeit von 25 Jahren ergibt sich eine Kreditsumme von etwa 120.000 Euro.
    • Mit einem niedrigeren Zinssatz von 3 Prozent kannst du dir sogar bis zu 160.000 Euro leisten.
       

    Aber Vorsicht: Diese Rechnung berücksichtigt nicht deine Lebenshaltungskosten und unvorhergesehene Ausgaben. Plane immer mit einem finanziellen Sicherheitspuffer.

    Wie viel Kredit bei welchem Einkommen?

    Die Höhe deines Kredits sollte dich nicht finanziell in den Ruin treiben. Diese Orientierungstabelle soll dir zeigen, wie viel Kredit du bei welchem Nettoeinkommen aufnehmen kannst, ohne in Schwierigkeiten zu geraten:

    Nettoeinkommen Max. Rate (35 Prozent) Max. Kreditbetrag (25 Jahre, 4 Prozent Zinsen)
    1.500 Euro 525 Euro 90.000 Euro
    2.000 Euro 700 Euro 120.000 Euro
    3.000 Euro 1.050 Euro 180.000 Euro
    5.000 Euro 1.750 Euro 300.000 Euro
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    Tipp: Du möchtest einen Hauskredit aufnehmen?

    Nutze den Rechner auf ImmoScout24. Lass dir anzeigen, wie sich zum Beispiel verschiedene Tilgungsoptionen oder Zinsbindungsfristen auf die Entwicklung des Darlehens auswirken.

    Kredit aufnehmen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Vor der Kreditaufnahme gilt es, deine finanzielle Situation zu analysieren: Was sind deine monatlichen Fixkosten? Welche Rücklagen hast du für unvorhergesehene Ausgaben? Vergleiche außerdem verschiedene Kreditangebote, achte auf den effektiven Jahreszins und plane Nebenkosten für den Immobilienkauf ein.

    1. Budgetanalyse

    Erstelle eine Übersicht über deine Einnahmen und Ausgaben. Dazu gehören:

    • Fixkosten wie Miete, Strom und Versicherungen
    • Variable Kosten wie Lebensmittel und Freizeit
    • Rücklagen für Notfälle
    • Plane außerdem Kostensteigerungen wie höhere Energiepreise oder Reparaturen ein.

    2. Eigenkapital prüfen

    Eigenkapital wirkt sich direkt auf die Konditionen deines Kredits aus. Ein höherer Anteil senkt nicht nur die Zinsen, sondern kann auch entscheidend sein, ob die Bank deinen Kreditantrag überhaupt genehmigt.

    3. Kreditangebote vergleichen

    Vergleiche die Angebote verschiedener Banken sorgfältig. Achte auf:

    • Den effektiven Jahreszins (er enthält alle Kosten des Kredits)
    • Sondertilgungsmöglichkeiten
    • Höhe der Nebenkosten

    4. Bonitätsprüfung

    Eine saubere Schufa-Auskunft und ein stabiles Einkommen erhöhen deine Chancen auf günstige Konditionen. Vermeide unnötige Kreditanfragen, die deine Bonität negativ beeinflussen könnten.

    5. Vertragsabschluss

    Bevor du unterschreibst, lasse den Vertrag von einem unabhängigen Experten prüfen. Achte darauf, dass die Zinsbindung zu deinem Tilgungsplan passt und keine versteckten Kosten enthalten sind.



    Worauf du achten solltest, bevor du einen Kredit aufnimmst

    • Realistisches Budget planen
      Kalkuliere nicht nur die Kreditrate, sondern auch Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Renovierungen.
    • Zinsen und Laufzeiten vergleichen
      Ein kleiner Unterschied im Zinssatz kann über die gesamte Laufzeit Tausende Euro ausmachen.
    • Flexibilität einplanen
      Sondertilgungen und flexible Ratenanpassungen geben dir mehr finanzielle Sicherheit.

    FAQ Häufige Fragen zum Thema Kredit aufnehmen

    Wie viel Eigenkapital brauche ich?

    Mindestens 20 Prozent des Kaufpreises plus 10 bis 15 Prozent für Nebenkosten. Je mehr Eigenkapital du einbringst, desto günstiger wird der Kredit.

    Was ist die Zinsbindung und wie lange sollte sie sein?

    Die Zinsbindung legt fest, wie lange der Zinssatz unverändert bleibt. Eine längere Zinsbindung von 10 bis 15 Jahren bietet Planungssicherheit, ist aber meist teurer.

    Kann ich einen Kredit vorzeitig ablösen?

    Ja, das ist möglich. Allerdings verlangen Banken oft eine Vorfälligkeitsentschädigung. Prüfe daher, ob dein Vertrag Sondertilgungen erlaubt.


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    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

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