Eine neue Heizungspumpe kann für satte Stromeinsparungen sorgen: Wer seine alte, ungeregelte Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe tauscht, macht in energetischer Hinsicht einen Sprung nach vorn und optimiert seine Heizanlage. Welche verschiedenen Heizungspumpen es gibt und wie sie ausgetauscht werden, erklärt dieser Beitrag.
Die Heizungspumpe spielt eine zentrale Rolle in jedem Heizsystem. Ist sie technisch überholt, kann sie eine Menge Strom verbrauchen. Der Austausch veralteter Modelle durch Hocheffizienzpumpen ermöglicht erhebliche Energieeinsparungen.
Die Kosten für den Pumpentausch amortisieren sich schnell. Oft hat sich eine neue Pumpe innerhalb von drei bis vier Jahren ausgezahlt. Seit 2015 schreibt die EU energieeffiziente Pumpen vor, durch die defekte Altpumpen ersetzt werden müssen.
Pumpenausfälle können verschiedene Ursachen haben, der Austausch ist nicht immer notwendig.
Die Installation einer Hocheffizienzpumpe wird durch staatliche Fördermittel unterstützt, was den Austausch noch attraktiver macht. Auch regionale Fördertöpfe lassen sich nutzen – recherchieren lohnt sich.
- Welche Arten von Heizungspumpen gibt es?
- Kosten sparen durch Pumpentausch
- Wie schnell amortisiert sich der Pumpentausch?
- Pflicht zum Pumpentausch: Was die EU vorschreibt
- Warum gehen Heizungspumpen kaputt?
- Wie tauscht man eine Heizungspumpe?
- Strom sparen trotz alter Heizungspumpe
- Pumpentausch: Mit diesen Fördermitteln kannst du rechnen
- Guter Rat: Ein Pumpentausch lohnt sich!
Jede Heizung braucht eine Heizungspumpe. Sie sorgen dafür, dass das Heizungswasser im System zirkulieren kann. Heizungspumpen, auch Umwälzpumpen genannt, transportieren erwärmtes Heizwasser vom Heizkessel zu den Wärmeverteilern – also zu den Heizkörpern oder zur Fußbodenheizung. Das erkaltete Wasser pumpt sie zum Heizkessel zurück, der es erneut erwärmt. Ohne Heizungspumpe funktioniert nichts: Sie ist das Herz einer jeden Heizanlage.
Eine Zirkulationspumpe hat übrigens nichts mit dem Heizkreislauf zu tun. Sie hält den Warmwasserkreislauf aufrecht. Eine Zirkulationspumpe sorgt dafür, dass erwärmtes Trinkwasser jederzeit an allen Zapfstellen im Haus verfügbar ist. Sie kann nicht als Heizungspumpe eingesetzt werden.
Viele alte Pumpen sind wahre Stromfresser. Sie arbeiten Tag und Nacht, ohne ihre Leistung an den Bedarf anzupassen. Dass das nicht effizient ist, liegt auf der Hand. Wer eine veraltete Heizungspumpe gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe austauscht, kann viel Energie und damit Geld sparen. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus kann das 200 Euro pro Jahr ausmachen.
Heizungspumpen unterscheiden sich nach dem Ort ihres Einbaus. Es gibt:
Externe Heizungspumpen, die außerhalb des Kessels angebracht sind.
Interne oder integrierte Heizungspumpen. Sie sitzen im Kesselgehäuse.
Weiterhin werden sie nach ihrer elektrischen Leistung in Watt (W) klassifiziert und wie sich die elektronische Regelung dem tatsächlichen Heizbedarf anpassen kann.
Einstufig ungeregelte Heizungspumpen
Einstufig ungeregelte Heizungspumpen gehören zu den ältesten Modellen. Sie lassen sich nicht verstellen und arbeiten immer mit der gleichen Leistung. Selbst wenn die Thermostate aller Heizkörper geschlossen sind, laufen sie auf Hochtouren. Dass das eine Energieverschwendung ist, versteht jeder.
Du erkennst eine solche Heizungspumpe daran, dass am Gehäuse in der Spalte „P1“ nur ein Wert angegeben ist.
Mehrstufig ungeregelte Heizungspumpen
Mehrstufig ungeregelte Heizungspumpen lassen sich manuell verstellen, arbeiten dann aber auf diesem Wert permanent weiter – auch wenn er nicht zum Bedarf passt. An der Pumpe befindet sich ein Schalter; hier kannst du zwischen mehreren Leistungsstufen wählen. Meist gibt es drei Stufen zwischen zirka 30 bis 80 Watt. Es kommt vor, dass sich mehrstufige, ungeregelte Heizungspumpen noch in der Werkseinstellung befinden und auf der höchsten Leistungsstufe laufen. Das verschwendet natürlich Strom.
Sind am Gehäuse in der Spalte „P1“ mehrere Werte aufgelistet, hast du eine mehrstufig, ungeregelte Heizungspumpe.
Elektronisch geregelte Heizungspumpen
Elektronisch geregelte Heizungspumpen sind effizienter. Sie passen ihre Leistung automatisch an – zum einen an die Einstellung des Thermostats am Heizkörper oder der Flächenheizung, zum anderen an die Außentemperatur. Typischerweise wurden diese Pumpen zwischen 1998 und 2007 installiert, ihr Leistungsbereich liegt zwischen 25 und 60 Watt.
Bei elektronisch geregelten Heizungspumpen zeigt den Watt-Leistungsbereich mit einem Bindestrich an, zum Beispiel „30-60“.
Hocheffizienzpumpen
Hocheffizienzpumpen sind die Champions unter den Heizungspumpen: Ihre Drehzahl passt sich automatisch an den tatsächlichen Heizbedarf an und ist stufenlos regelbar. Daher haben Hocheffizienzpumpen den niedrigsten Stromverbrauch unter den Heizungspumpen. Ihr Leistungsbereich reicht von 3 bis 18 Watt.
Bei Hocheffizienzpumpen findest du oft ein digitales Display, das eine Wattleistung zwischen 3 und 18 Watt anzeigt.
Warum lohnt es sich, eine veraltete Heizungspumpe auszutauschen? Ganz einfach: Weil sich dadurch sehr viel Strom sparen lässt. Umwälzpumpen sind bis zu 6.000 Stunden pro Jahr im Einsatz. Wenn sie nicht regelbar sind, verschlingen sie eine Menge Energie.
Im Vergleich: Kühlschrank, Geschirrspüler oder Wäschetrockner verbrauchen weniger Energie über das Jahr hindurch. Lediglich ein Elektroherd kommt an den Stromverbrauch einer veralteten Heizungspumpe heran.
Wenn eine Pumpe jährlich 6.000 Stunden in Betrieb ist und dabei durchschnittliche 75 Watt (W) verbraucht, ergibt das einen Jahresstromverbrauch von 450 Kilowattstunden (kW). Bei einem Strompreis von 43 Cent pro Kilowattstunde ergibt das Kosten in Höhe von 193,50 Euro pro Jahr.
Ist eine Hocheffizienzpumpe im Einsatz, die 15 Watt (W) verbraucht, sieht die Rechnung anders aus: Hier liegt der Stromverbrauch bei 6.000 Betriebsstunden jährlich bei 90 Kilowattstunden (kWh). Die Stromkosten fallen mit 38,70 Euro wesentlich niedriger aus. Du sparst dadurch fast 155 Euro.
Reduzierter Energieverbrauch
Hohe Lebensdauer
Geringerer Wartungsaufwand
Regelbarkeit
Geringe Investitions- und Folgekosten
Geräuschreduktion
Als die Glühbirnen EU-weit aus dem Verkehr gezogen wurden, fingen Hamsterkäufe an. Das musst du bei Heizungspumpen nicht befürchten. Dennoch stehen sie seit 2015 ebenfalls unter der Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union und müssen bestimmte Anforderungen an den Energieverbrauch erfüllen. Ist eine veraltete Heizungspumpe defekt und kann nicht zum Beispiel durch den Austausch von Verschleißteilen repariert werden, muss ein Fachbetrieb sie durch eine energiesparende Variante ersetzen.
Dafür gibt es viele Gründe, nicht alle machen den Austausch der kompletten Pumpe notwendig. Zum Beispiel können sich Ablagerungen aus dem Heizungsrohrnetz am Pumpenlaufrad festgesetzt haben, weswegen das Rad feststeckt und sich die Pumpe nicht mehr bewegen kann. Das lässt sich manuell beheben.
Auch ein elektronischer Defekt kann der Grund dafür sein, dass eine Heizungspumpe nicht mehr funktioniert. Der fachkundige Blick und Einsatz eines:r Elektrikers:in hilft in diesem Fall. Wenn aber das Laufrad einer Heizungspumpe kaputt ist, kommt man um den Pumpentausch nicht mehr herum. Die sogenannte Kavitation kann diesen Schaden verursachen: Kleine Luftblasen am Rande der Schaufeln platzen und zerstören die Heizungspumpe im Laufe der Zeit. Daher solltest du immer darauf achten, dass sich keine Luft im Heizkreislauf befindet und deine Heizkörper regelmäßig entlüften.
Ein Pumpentausch ist kein Hexenwerk. Fachmänner und -frauen gehen wie folgt vor:
- Die alte Pumpe wird abgeschaltet und vom Strom getrennt.
- Die Wasserzufuhr wird abgesperrt und Heizungswasser abgelassen.
- Die Verschraubungen werden gelöst und die Heizungspumpe samt Dichtungen entfernt.
- Die neue Heizungspumpe samt Dichtungen wird spannungsfrei in das Rohrnetz integriert und verschraubt.
- Ein Elektrokabel wird zur neuen Heizungspumpe geführt und entsprechend den Herstellerangaben angeschlossen. Die Absperrarmaturen werden geöffnet und die neue Pumpe geht in Betrieb.
Die neue Heizungspumpe muss mit der Regelung der Heizungsanlage kompatibel sein. Daher darf der bzw. die Monteur:in ausschließlich Umwälzpumpen verwenden, die vom Hersteller des Heizgerätes zugelassen sind.
Ist die Heizungspumpe direkt im Heizgerät verbaut, kann ein Tausch herausfordernder sein. Die vorhandene Heizungsregelung passt meist nicht mit einer neuen Hocheffizienzpumpe zusammen. Auch die Elektronik passt selten. Hier hilft es nur, die komplette Heizung austauschen zu lassen. Ist die Heizung älter als 20 Jahre, lohnt es sich darüber nachzudenken und beim neuen Wärmeerzeuger auf erneuerbare Energien zu setzen. Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen oder Pelletheizungen nutzen regenerative Energiequellen und verringern deine Heizkosten. Eine finanzielle Förderung vom Staat erleichtert die Investition.
Wenn du deine Heizungspumpe tauschst, solltest du zugleich einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Das sorgt dafür, dass alle Heizkörper die Wärmemenge erhalten, die sie benötigen. Nur eine hydraulisch abgeglichen Ablage kann alle Räume einer Immobilie optimal beheizen.
Der Einbau einer Hocheffizienzpumpe ist nicht teuer und ein Schlüssel zum Energiesparen. Wenn so schnell aber kein:e Handwerker:in zu bekommen ist, kannst du dir mit diesen Sofortmaßnahmen behelfen:
Wenn du eine ungeregelte Heizungspumpe besitzt, stelle deine Heizung am Ende der Heizperiode auf Sommerbetrieb um. Ansonsten läuft die Pumpe auch im Sommer rund um die Uhr auf Hochtouren.
Eigentümer:innen können mehrstufig ungeregelte Heizungspumpen eigenständig auf die Leistungsstufe einstellen, bei der alle Heizkörper noch ausreichend erwärmt werden. Die niedrigste Stufe reich meist, da viele alte Heizungspumpen überdimensioniert sind.
Das Beste kommt zum Schluss: Der Wechsel einer veralteten Heizungspumpe auf eine moderne Hocheffizienzpumpe wird vom Staat finanziell unterstützt. Du kannst die Fördermittel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen, wenn du mindestens 300 Euro brutto investierst. Die Förderung beträgt dann 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Den Antrag zur Heizungsförderung [Link] musst du aber unbedingt stellen, bevor du den Pumpentausch durchführen lässt! Tipp: Erkundige dich, ob in deiner Region weitere Fördermöglichkeiten bestehen. Unter Umständen sind sie mit den staatlichen Zuschüssen kombinierbar.
Lass dich von einer Energieberaterin oder einem Energieberater unterstützen und sichere dir staatliche Fördermittel für dein Modernisierungsvorhaben.
Der Aufwand, um eine Umwälzpumpe auszutauschen, ist nicht groß. Die Stromeinsparung dadurch schon! Der finanzielle Einsatz für einen Wechsel ist vergleichsweise überschaubar. Wer Fördermittel für den Pumpentausch nutzt, minimiert seine Investitionskosten und sorgt dafür, dass sich die neue Umwälzpumpe noch schneller amortisiert. Die EU verpflichtet Eigentümer ohnehin, moderne Hocheffizienzpumpen zu betreiben, um Energie zu sparen – ist die alte Pumpe defekt, kommt nichts anderes ins Haus. Kurzum: Der Pumpentausch rentiert sich und ist schnell erledigt. Worauf wartest du?
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Jetzt PDF downloadenAls Redakteurin für verschiedene Bauherren- und Haustechnikmagazine hat sich Inga Ervig mehr als zehn Jahre lang mit Themen rund um die energetische Modernisierung, Heiztechnologien und nachhaltiges Sanieren beschäftigt. Die studierte Germanistin und Kulturmanagerin hat ein Faible für historische Altbauten. Inga arbeitet als selbstständige Content Marketing Managerin und übersetzt gerne Bau-Fachchinesisch in verständliche und unterhaltsame Artikel, die nicht nur Leser:innen sondern auch Google und Co. gefallen.
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