Wenn ein Haus besonders günstig angeboten wird, sollten Sie skeptisch sein. Eventuell sind Mängel wie Schimmelbildung vorhanden, die Ihnen der Verkäufer verschweigt. Was Sie bei einem Hauskauf trotz Schimmel beachten sollten und warum es dennoch sinnvoll sein kann, ein Objekt mit Schimmel zu erwerben, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Haus mit Schimmelbildung wird vom Verkäufer häufig günstiger angeboten als vergleichbare Objekte im regionalen Markt.

  • Meistens entstehen jedoch hohe Sanierungskosten, um die Schimmelbildung zu stoppen und zu beseitigen, sodass die Situation genau zu beleuchten ist.

  • Zur Besichtigung sollten Kaufinteressenten einen Sachverständigen mitnehmen, der eine Einschätzung zur Bausubstanz und zu möglichen Folgekosten geben kann.

  • Liegen die Kosten für den Hauskauf und die Sanierungskosten im Budget, ist es durchaus eine Option, ein Haus trotz Schimmel zu kaufen.

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  • Warum ist ein Haus trotz Schimmel für manche Hauskäufer interessant?

    Ein vermeintlich günstiger Preis einer Immobilie lässt viele Kaufinteressenten neugierig werden. Wird ein Haus zum Schnäppchenpreis angeboten, sollten Sie beim Verkäufer genauer nachfragen, warum die Immobilie so günstig angeboten wird. In der Regel liegen bestimmte Umstände vor, die den Immobilienwert senken. Dazu zählen beispielsweise:

    • Schimmelbildung

    • Wasserschäden

    • überholte Dämmung

    • veraltetes Heizsystem

    • ausstehende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen

    Natürlich ist es verlockend, sich für ein günstiges Haus zu entscheiden. Einerseits benötigen Käufer nur einen geringeren Immobilienkredit (je geringer die Kreditsumme, desto zinsgünstiger ist der Kredit) und andererseits bleiben mehr finanzielle Mittel für größere Änderungswünsche am Objekt übrig.

    Doch wer sanierungsbedürftige Stellen am erworbenen Haus nicht erkennt, diese aber im Nachhinein beheben muss, steht vor großen Ausgaben, die vorher nicht eingeplant waren. Eventuell muss dann ein zusätzlicher Kredit aufgenommen werden, um die Schäden fachgerecht zu sanieren. So würden die Kosten für den Hauskauf dann doch sehr hoch liegen.



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    Wie sinnvoll ist der Hauskauf trotz Schimmel?

    Der Hauskauf trotz Schimmel sollte immer gut beleuchtet werden. Vorzugsweise sollten Interessenten einen entsprechenden Gutachter zur Besichtigung mitnehmen, der sich ein Bild vom Geschehen einholen und eine aussagekräftige Kostenschätzung für eine fachmännische Sanierung geben kann.

    Liegen die Kosten für den Hauskauf samt Nebenkosten mit den voraussichtlichen Sanierungsarbeiten zur Schimmelbehebung im Budget, ist es sogar durchaus eine Option, sich für das Haus trotz Schimmel zu entscheiden.

    Bei einem zum Verkauf stehenden Objekt, welches Mängel wie Schimmel aufweist, sind Sie als Käufer in der besseren Position, wenn es um Kaufpreisverhandlungen geht. Das sollten Sie – oder der von Ihnen beauftragte Makler – unbedingt geltend machen. So können Sie trotz Schimmel einige tausend Euro beim Hauskauf sparen.

    Was spricht gegen den Hauskauf mit Schimmelbildung?

    Obwohl ein geringer Immobilienkaufpreis besonders reizvoll ist, sollten sich die Kaufinteressenten genau überlegen, ob es sich wirklich lohnt, ein schimmelbelastetes Haus zu kaufen. Natürlich hängt es auch davon ab, wie schlimm der Schimmelbefall ist, worauf die Schimmelbildung zurückzuführen ist und welche Maßnahmen zu Beseitigung getroffen werden müssen.

    Manche Häuser mit Schimmel sind extrem geschädigt und müssen von Grund auf saniert werden, sodass der Kauf eines Hauses ohne Schimmel hinsichtlich der anfallenden Kosten möglicherweise günstiger ausfällt. Deswegen sollten sich Kaufinteressenten genau informieren und einen Fachmann hinzuziehen. Bei den folgenden Gegebenheiten sollten Käufer grundsätzlich Vorsicht walten lassen:

    • Haus kann nicht direkt bezogen werden

    • hohe Kosten für Sanierung

    • Gefahr eines Totalschadens und Unbewohnbarkeit nicht ausgeschlossen

    Häuser, die jedoch beispielsweise nur im Keller eine kleine Ecke mit Schimmelbildung vorweisen, sind möglicherweise kein Problem. Das hängt natürlich auch davon ab, weshalb der Schimmel entstanden ist. Vielleicht wurde der Kellerraum nicht optimal gelüftet. Oder es ist nur eine Stelle undicht, die leicht zu beheben ist.

    hint
    Dennoch:

    Sobald Mängel vorhanden sind, ist es wichtig, einen Immobilienspezialisten oder Gutachter zu bestellen, der sich die Situation vor Ort anschaut. Ist die Bausubstanz grundsätzlich in Ordnung und müssen nur kleinere Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden, könnte ein Kauf sinnvoll sein. Bei schwerwiegenden Problemen hingegen ist es ratsam, auf den Kauf zu verzichten.

    Lässt sich ein niedriger Preis für ein Wohnhaus mit Schimmel heraushandeln?

    Wer einen Sachverständigen an der Hand hat, der Mängel festgestellt hat, der hat hinsichtlich der Preisverhandlung möglicherweise Vorteile. Sichtbare Mängel lassen sich immer dafür verwenden, um den Kaufpreis deutlich zu senken. Lässt sich der Verkäufer darauf ein, können sich Käufer über eine günstigere Immobilie freuen, sofern sich die Sanierungsarbeiten im Rahmen halten.

    hint
    Ihr Vorteil:

    Viele Kaufinteressenten schrecken vor Mängeln, Schimmelbildung oder sonstigen Renovierungen zurück und wollen eher ein Haus kaufen, welches keine größeren Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen benötigt. Wer solche Arbeiten nicht scheut, wird einerseits weniger Käuferkonkurrenz haben und andererseits von der besseren Position in den Preisverhandlungen profitieren können.

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